Luxussteuer für hohe Budgets ab 2029?

Dienstag, 19. Dezember 2023, 08:32 - Martin Merk

Diskussionen um eine Lohnobergrenze sind wieder angelaufen. Zur Diskussion soll eine Luxussteuer auf hohe Lohnbudgets stehen ab 2029.

Kommt es in der National League zu einem Salary Cap, also einer Obergrenze für Lohnsummen wie in der NHL? Wegen defizitärem Ausgabeverhalten der Clubs träumen einige Clubmanager seit Jahrzehnten davon. Im Weg hat ihnen jeweils das Recht in einer freien Marktwirtschaft gestanden.

Laut den Zeitungen von "CH Media" könnte das ändern mit der geplanten Revision des Kartellrechts, der Ausnahmen im Profisport vorsieht. Eine harte Obergrenze wird es zwar auch dann, frühestens ab 2029, kaum geben können, jedoch ein Konstrukt das als Financial Fairplay oder Luxussteuer genannt wird. So soll laut dem Bericht bei einer Lohnsumme von mehr als zirka 10 bis 12 Millionen Franken ein Club eine "Luxussteuer" entrichten, die ihm von der Ausschüttung der Fernsehrechte (aktuell etwa 2 Millionen Franken pro Saison) abgezogen wird. Damit bleibt mehr Geld für weniger gut betuchte Clubs zum Verteilen übrig. Berücksichtigt in der Berechnung soll auch die steuerliche Situation werden, denn Nettolöhne nach Steuerabzug sind in steuergünstigen Standorten wie Zug tiefer als beispielsweise im Jura.

Die beschrieben Idee ist übrigens nicht ganz unbekannt. Als die höchste russische Liga 2008 zur KHL umgebaut wurde, nahm sie amerikanische Konzepte wie eine Salärobergrenze auf, schwächte sie aber mit einer Luxussteuer ab, denn die Budgetunterschiede sind in der Liga noch grösser als bei uns. Grosszügig alimentierte Topclubs nehmen damit weiterhin Stars unter Vertrag, müssen dafür aber eine "Luxussteuer" entrichten.