Kahun: «Tue alles, um Meister zu werden»
Dominik Kahun steht in seiner vierten Saison beim SC Bern und war die vergangenen Jahre unter anderem als Topscorer stets ein verlässlicher Punktelieferant für den 16-fachen Schweizer Meister. In dieser Saison resultierten aber erst ein Tor und fünf Assists aus 17 Spielen. Wir sprachen nach dem Sieg gegen Ajoie mit dem deutschen Nationalspieler über die neue Linie, seine bevorzugte Center-Position, seine bisherige Saison und wie er mit seiner Verletzung mental umgegangen ist.
Du hast an diesem Wochenende als Center neben Simon Moser und Marc Marchon gespielt. Wie lief es für dich in der Linie?
«Ich glaube sehr gut. Wir spielten gut, konnten uns oft auch in der offensiven Zone festsetzen und viele Chancen kreieren. Leider ist bei 5 gegen 5 kein Tor reingegangen aber ich glaube, wir haben solide gespielt.»
Welche Rolle nimmst du in dieser Linie ein?
«In dieser Reihe übernehme ich das Kreative und bin sehr froh, wieder in der Mitte spielen zu können. Das ist eigentlich die Position, die ich schon mein ganzes Leben gespielt habe. Es hat mir sehr viel Spass gemacht.»
Wie lange hast du nicht mehr auf dieser Position gespielt? Das ist bestimmt lange her, oder?
«Bestimmt ein Jahr. Wie gesagt, es hat mir viel Spass gemacht und Freude bereitet, dass wir viel kreieren konnten. Zurzeit ist aber ein kleiner Wurm drin. Egal was ich kreiere, es geht nichts rein. Aber das kommt wieder.»
Was denkst du, woran kann das liegen?
«Ich weiss es nicht. Das wurde ich schon so oft gefragt. Für mich ist es meines Wissens auch das erste Mal in meiner Karriere, dass es wirklich so extrem ist. Ich nehme jede Rolle an, die mir gegeben wird und werde alles dafür tun, Meister zu werden und, dass wir erfolgreich sind.»
Wie schaust du bisher auf deine jetzige Saison? War die Verletzung auch ein Dämpfer oder Rückschlag für dich?
«Wenn ich es in einem Wort sagen sollte, dann war es für mich persönlich „schwierig“. Da muss ich nicht Drumherum reden. Ich hatte eine gute Vorbereitung und dann kam ziemlich früh in der Saison die Verletzung an der Hand dazu. Das ist natürlich keine Ausrede, denn es war nicht so, dass ich mich nicht fithalten konnte. Zehn Wochen war ich dann aus dem Rhythmus. Es ist keine Frage der Moral. Jeder der mich kennt, weiss, ich werde der Erste vorne und hinten sein, um für die Mannschaft zu arbeiten. Natürlich war ich mir gewohnt, offensiv viel mehr zu kreieren. Aber ich mache alles dafür, dass wir erfolgreich werden.»
Wie bist du mental mit dieser Situation umgegangen?
«Es war keine leichte Situation. Es machte sie aber viel einfacher, da wir oft gewinnen konnten. Würden wir jetzt in der Tabelle irgendwo am zehnten Platz stehen, dann wäre es mental sehr schwer. Klar, man kommt ein bisschen ins Nachdenken, warum ist das jetzt so, die Chancen sind ja da. Ich kann es mir selbst nicht erklären. Aber egal was ich mache, auch wenn mehr defensive Arbeit dazu kommt, dann mache ich es.»
Vielen Dank, Dominik, für das Gespräch und viel Erfolg mit dem SC Bern.
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Dominik Kahun vor dem Einmarsch aufs Berner Eis. Foto: TomHiller.ch