Diaz: «Jeder Spengler Cup ist speziell»

30.12.2024 - Von Pascal Zingg

Fribourg-Verteidiger Raphael Diaz hat bereits viel in seiner Karriere erlebt. Zu diesen Erlebnissen gehören auch drei Spengler-Cup-Teilnahmen mit drei verschiedenen Mannschaften.

Zwei WM-Silbermedaillen, einen Meistertitel mit Zug und gut 200 Spiele in der NHL für Montréal, Vancouver und die New York Rangers – die Liste an Highlights, die Raphael Diaz in seiner Karriere erlebt hat, ist nicht kurz. Trotzdem zählt er die Spengler-Cup-Teilnahmen ebenfalls zu seinen Highlights. «Die einzelnen Teilnahmen miteinander zu vergleichen ist schwierig. Gemeinsam ist allerdings, dass hier immer eine sehr spezielle Atmosphäre herrscht», zeigt sich der Verteidiger beeindruckt. Konkret spielte Diaz 2012 als Verstärkungsspieler für den HC Davos, 2017 war er Captain, als die Schweizer Nationalmannschaft das Davoser Turnier zur Olympia-Vorbereitung nutzte. In diesem Jahr kehrt er mit Fribourg ein drittes Mal ans Turnier zurück. «Wieder ist die Atmosphäre einmalig. Wenn dich das ganze Stadion anfeuert und alle mitklatschen, ist das extrem speziell», ist Diaz noch immer beeindruckt. Dabei lobt der gebürtige Baarer auch den Fribourger Anhang, der in diesem Jahr zahlreich nach Davos gereist ist. «Zu Hause in Fribourg zu spielen ist schon speziell. In diesen Tagen fühlen sich aber auch die Spiele in Davos an wie Heimspiele. Das zeigt, wie hockeyverrückt man in Fribourg ist», lobt Diaz.

Neben der Atmosphäre schätzt der Verteidiger aber auch das sportliche Niveau am Turnier. «Viele kommen hier her und denken: ‘Es ist ja nur der Spengler Cup’. Sobald man auf dem Eis ist, merkt man jedoch, wie sehr es zur Sache geht», gibt Diaz zu bedenken. Dabei seien es immer auch die Emotionen, die diese Spiele ausmachen. «Es ist immer ein Kampf auf dem Eis. Dabei merkt man, dass es um etwas geht. Genau das macht es so toll hier zu sein», schwärmt Diaz.

Ebenfalls speziell am Spengler Cup ist bestimmt auch, dass die Teams die Altjahrswoche mit ihren Familien verbringen können. «Wir sind zusammen im Hotel und treffen uns bei Frühstück, Mittag- und Abendessen. Das gibt eine gute Stimmung», erklärt Diaz. Dabei führt das Turnier auch dazu, dass man als Team mehr zusammen verbringt, weshalb man dieser Phase auch mehr zusammenwächst. Gerade dieses Zusammenwachsen kann dann auch in der schwierigen Phase, in der sich Fribourg aktuell befindet, ein Vorteil sein. Keinen Nachteil sieht Diaz in der Tatsache, dass sein Team in Davos Spiele bestreitet und nicht zu Hause mit dem neuen Trainer das System einüben kann. «Am besten ist immer, wenn du Spiele bestreiten kannst. Klar, Trainings sind gut, um gewisse Dinge zu erklären. In den Spielen kannst du jedoch die Spielzüge analysieren. So kommen jeweils gute Inputs zusammen, wie man sich verbessern kann», ist sich Diaz sicher.

Da unlängst bekannt wurde, dass Diaz’ Vertrag in Fribourg nicht verlängert wird, könnte man vermuten, dass der Verteidiger sich an diesem Turnier auch für neue Aufgaben empfehlen möchte. Er selber winkt jedoch ab und meint: «Ich spiele einfach gerne Hockey. Deshalb konzentriere ich mich hier vor allem auf die Aufgaben auf dem Eis. Den Rest regeln wir dann neben dem Eis.»

Genau diese Zeit neben dem Eis hatten die Spieler vom HC Fribourg-Gottéron am Wochenende. Nach zwei Spielen gegen Pardubice und Kärpät Oulu standen für die Westschweizer zwei freie Tage auf dem Programm nach der direkten Halbfinal-Qualifikation.

Was sein Team dabei unternehmen würde, wusste Diaz kurz nach dem Spiel noch nicht. «Ich bin mir jedoch sicher, dass der Club spannende Angebote für diesen freien Tag vorbereitet hat», erklärt der Verteidiger. Schlussendlich ginge es an diesem Tag aber auch darum sich zu erholen. Schliesslich geht der Spengler Cup in die heisse Phase. Am Montag folgt das Schweizer Halbfinalduell gegen den Gastgeber HC Davos. Da werden die Drachen wieder angreifen, damit sie dieses Turnier noch möglichst lange geniessen können.