Leuenberger will die Drachen zum Erfolg führen

27.12.2024 - Von Pascal Zingg

Der HC Fribourg-Gottéron befindet sich am diesjährigen Spengler Cup in einer besonderen Situaiton. Da die Westschweizer nach einem verhaltenen Saisonstart immer weiter in den Tabellenkeller rutschten, wurde kurz vor dem Turnier Lars Leuenberger als neuer Headcoach installiert. Dieser hat nun die Aufgabe, als den HCFG zurück auf die Erfolgsstrasse zu führen.

Nur gerade einen Spieltag vor dem Spengler Cup zog der HC Fribourg-Gottéron die Reissleine. Nach der Niederlage in Rapperswil wurde Trainer Patrick Emond entlassen. Auf ihn folgte Lars Leuenberger. Ohne grosse Angewöhnungszeit gewann dieser mit den Uechtländern sogleich beim EV Zug. Wenige Tage später steht sein Team nun auch beim Spengler Cup im Rampenlicht. Dabei hatte sich der ehemalige Gottéron-Spieler Weihnachten etwas anders vorgestellt. «Erst einmal musste ich mit der Familie sprechen und einige Dinge neu organisieren», erklärt Leuenberger.

Statt einem Weihnachtsfest mit der Familie gab es für den gebürtigen Niederuzwiler viel Arbeit mit dem neuen Team. Leuenberger gibt jedoch zu bedenken, dass er bei seinem Job nicht ganz bei Null beginnen musste. «Ich hatte bereits vor längerer Zeit einen Vertrag als Assistenten von Roger Rönnberg für nächste Saison unterschrieben, dies jedoch nie kommuniziert. Zudem musste ich mich, durch meinen Experten-Job bei MySports, vertieft mit der Liga und den Teams auseinandersetzen. Da lag es auf der Hand den Fokus bereits auf Fribourg zu legen», erinnert sich Leuenberger.

Speziell für den Trainer ist, dass er die Pause über die Weihnachtsfeiertage nicht nutzen kann, um der Mannschaft sein System einzuimpfen. Da Fribourg während der Meisterschaftspause intensive Spiele bestreiten muss, gilt es das Turnier zu nutzen, um Selbstvertrauen zu tanken und das Team dank guter Gegner auf einen hohen Spielrhythmus zu bringen. «Es ist, wie es ist. Schlussendlich müssen wir einfach das Beste daraus machen», meint Leuenberger bescheiden. «Immerhin kann man an einem solchen Turnier die Spieler besser kennenlernen und auch etwas näher zusammenrücken, das ist ein Vorteil», weiss der Trainer.

Speziell ist in Leuenbergers Situation aber nicht nur der Start seiner Mission. Schliesslich ist er sich bereits jetzt bewusst, dass sein Engagement als Headcoach nur bis zum Sommer dauert. Dann wird er ins zweite Glied treten und Assistent von Roger Rönnberg werden. Dabei will er auch dieser Situation das Beste machen. «Ich sehe viele Gemeinsamkeiten in der Art und Weise, wir spielen möchten», erklärt Leuenberger. Diese gemeinsamen Ideen hätten sich in diversen Gesprächen der beiden Coaches herauskristallisiert.

Trotz diverser Gespräche mit seinem zukünftigen Chefcoach, möchte Leuenberger im Moment aber nicht mit der Zukunft auseinandersetzen. «Im Moment müssen wir uns voll auf die aktuelle Saison fokussieren. Da müssen wir uns als Team so gut als möglich finden, dass wir wieder angreifen können», ist Leuenberger überzeugt. Helfen wird ihm dabei seine Erfahrung. So hatte Leuenberger bekanntlich bereits in Biel temporär für den kranken Antti Törmänen übernommen. Beim SC Bern gewann er derweil als Interimscoach den Titel und wurde zum Ende der Saison trotzdem nicht zum Headcoach befördert.

Im Unterschied zum SC Bern ist Leuenberger beim aktuellen Arbeitgeber klar, dass er in Fribourg nicht Headcoach bleiben wird. Ob dies auch diesmal dazu führt, dass er seinen Club vom Tabellenkeller zum Titel führt wird sich zeigen. Sicher ist allerdings, dass sich Gottéron seit dem Trainerwechsel in einem Aufwärtstrend befindet. Dies zeigte sich auch im Startspiel gegen Dynamo Pardubice, als man zwar nach Penaltyschiessen verlor, unter dem Strich aber eine gute Leistung zeigte. Eine Tatsache, die Aufgrund der Stärke des letztjährigen Finalisten aus Tschechien nicht hoch genug gewertet werden kann.