Samstag, 2. Mai 2009

WM 2009

8 : 0
(4:0, 4:0, 0:0)
Tschechien Slowakei
 

Matchbericht



 
 

Tschechien erteilte den Slowaken eine bittere Lektion

Von Pascal Zingg

Können sie sich noch an die WM 2002 in Schweden erinnern? Richtig damals wurden die Slowaken Weltmeister. Obwohl einige Teamstützen schon damals dabei waren, erinnert heute nur noch wenig an den Glanz vergangener Tage. Zwar konnten die Slowaken nach einer durchzogenen Vorrunde gestern gegen die Finnen einen Punkt holen, doch bereits heute war die ganze Euphorie wieder verflogen. Gleich mit 0:8 verlor man gegen den Erzrivalen aus Tschechien.



Die Tschechen liessen das Spiel trotz eines frühen Powerplays locker angehen. In der sechsten zündeten sie aber ein Feuerwerk, erst wehrte sich ein Slowake erfolgreich gegen zwei Tschechen, dann konnte nach einem Vasicek-Schuss nur noch die Latte wehren. Bei der dritten hochkarätigen Chance stand schliesslich nichts mehr im Weg und Superstar Jaromir Jagr konnte seinen eigenen Rebound sicher im leeren Tor versenken. Auch nach dem Tor powerten die Tschechen weiter, Kotalik und Olesz vergaben zunächst, doch dann war es erneut Jagr, der Lasak mit einem scheinbar haltbaren Schuss zum 2:0 bezwang. Ums den Tschechen noch etwas einfacher zu machen, nahmen die Slowaken in der 13. Minute gleich zwei Strafen. Blatak sagte danke und erhöhte auf 3:0. Der slowakische Coach Jan Filc nahm nun sein Timeout, doch auch dies nütze nichts, Tschechien spielte weiter auf ein Tor und Cervenka traf in der 16. Minute noch zum 4:0.



Nach einem Drittel war die Frage nach dem Sieger schon geklärt, die Frage war nur noch wie hoch der Sieg der Tschechen wohl ausfallen würde. Die Tschechen spürten wohl, dass sie dem ungeliebten Bruder eine harte Niederlage bescheren könnten und gaben weiter Gas. Kotalik, Cervenka und Michalek erhöhten bis zur 31. Minute gar auf 7:0, dies war genug für Jan Lasak, er machte Jaroslav Halak platz. Auf der anderen Seite litt Martin Prusek wohl an einer Unterkühlung, er liess sich jedenfalls in der 34. Minute ebenfalls ersetzen. Nach dem neue Kräfte im Tor waren, führten die Tschechen zum Schluss des Drittels noch einmal einen schönen Konter vor und Elias vollendete zum 8:0.



Fürs letzte Drittel gab es eigentlich nur noch zwei Fragen: Gelingt den Slowaken noch der Ehrentreffer und machens die Tschechen gar noch zweistellig. Vor allem die Slowaken waren zu Beginn des Drittels bemüht noch einen Treffer zu erzielen, mehr als einen Lattenschuss durch Nagy brachten sie aber nicht mehr zu Stande. Weil auch die Tschechen nicht mehr ganz den Druck entwickelten wie in den ersten zwei Dritteln blieb es beim 8:0.



Stimmen zum Spiel

Ein niedergeschlagener Ladislav Nagy meinte nach dem Spiel: „Es schmerzt sehr. Nach gestern hatten wir ein gutes Gefühl, spielten einen guten Match und dann dieser Dämpfer.“ Woran es gelegen hatte war sich Nagy durchaus bewusst: „Wir spielten ein ganz anderes System als gestern, wir spielten viel zu offen und gaben den Tschechen so zu viele Chancen.“



Captain Lubos Batecko sah die selben Gründe für die Niederlage: „Wir gaben ihnen einfach zu viele Chancen und die Tschechen nutzten diese eiskalt aus. Leider kann ich im Moment nicht verstehen, wie es seit gestern zu einem solchen Bruch kommen konnte.“



Auf Seiten der Tschechen unterstrich Karel Rachunek das erste Drittel: „Wir haben das Spiel in den ersten 20 Minuten entschieden. Es gelang uns die Chancen zu nützen und uns einen beruhigenden Vorsprung zu erarbeiten.“ Dass ein solcher Sieg gegen die Slowaken ein spezielles Gefühl sei, verneinte Rachunek: „Wir haben viele Freunde drüben, daher fühle ich keine Schadenfreude.“



Telegramm:

Tschechien – Slowakei 8:0 (4:0, 4:0, 0:0)



Arena Zürich-Kloten. – 5965 Zuschauer. – SR Reiber (SUI) / Sterns (USA); Feola (USA) / Wirth (SUI). Tore: 7. Jagr (Rachunek) 1:0; 10. Jagr (Cajanek, Blatak) 2:0; 13. Blatak (Rahunek, Klepis; Ausschlüsse: Mikus, Smrek) 3:0; 16. Cervenka (Vasicek, Klepis) 4:0; 26. Kotalik (Hlinka, Caslava) 5:0; 30. Cervenka (Klepis, Vasicek) 6:0; 31. Michalek (Zidlicky, Plekanec) 7:0; 39. Elias (Rachunek) 8:0. – Strafen: 4 x 2 Minuten gegen Tschechien; 7 x 2 Minuten gegen die Slowakei.



Tschechien: Prusek (33:06 Stephanek); Zdilicky, Barinka, Rachunek, Caslava; Polak, Blatak, Nemec; Cajanek, Jagr, Hemsky, Plekanec, Michalek, Elias, Kotalik, Hlinka, Rolinek, Cervenka, Klepis, Vasicek, Olesz.



Slowakei: Lasak (30:12 Halak); Obsut, Sekera, Smrek, Vydareny, Baranka, Valabik, Svarny, Granak; Bartecko, Handzus, Surovy, Ruzicka, Mikus, Hossa, Bicek, Bartovic, Stefanka, Nagy, Olvecky, Radivojevic.





Best-Players: CZE: Cervenka ; SVK: Sekera


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Fotos von Thomas Oswald


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