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Kanada mit Vollgas ins Viertelfinale
Von Roland Jungi
Mit einem komfortablen 5:1-Sieg zeigten die Kanadier auf, wohin ihre Reise an der diesjährigen Weltmeisterschaft gehen soll: zum Titel! Die Chancenauswertung war beinahe perfekt und das Team von Coach Lindy Ruff bleibt als einziges Team des Turniers ungeschlagen, im Gegenzug vergeigten die Tschechen, welche heute klar unter ihrem Wert geschlagen wurden, immer wieder hochkarätige Möglichkeiten oder scheiterten am sensationell reagierenden Goalie Chris Mason.
Aufwand und Ertrag bei den Kanadiern stimmten nach dem ersten Drittel beim Topspiel zwischen den ehemaligen Weltmeistern. Die 3:0-Führung, alle Tore im Power-Play erzielte, für das Team von Chefcoach Lindy Ruff geht auch in dieser Höhe völlig in Ordnung. Beide Mannschaften schlugen ein hohes Tempo an und nach vier Minuten musste Tschechiens Goalie Jakub Stepanek, später zu seinem Schutz ausgewechselt, sein Können gegen einen Schuss von Jason Spezza unter Beweis stellen. Danach überstanden die Nordamerikaner eine Unterzahl. Tomas Stepanek verschuldete eine Strafe. Die Kanadier machten kurzen Prozess. Steven Stamkos, das erst 19jährige Suptertalent der Tampa Bay Lightning, nutzte diese Gelegenheit eiskalt aus. Kurz darauf wanderte Jaromir Jagr, der Superstar der Tschechen in die Kühlbox. Erneut fackelten die Kanadier nicht lange. Stamkos erlief einen Fehlpass von Zidlicky, zwang Goalie Stepanek zu einer Reaktion und schob eiskalt zum 2:0 ein. Es kam für die nun völlig entfesselten Kanadier noch besser. Tomas Rolinek, Stürmer der dritten Linie, musste von der Strafbank aus mitverfolgen, wie seine Dummheit bestraft wurde. Shea Weber hämmerte die Scheibe für Goalie Stepanek unhaltbar ins Lattenkreuz. Der bereits erwähnte Torhüterwechsel vollzog Tschechiens Chefcoach Vladimir Ruzicka. Damit schien die Vorentscheidung gefallen zu sein.
Das Mitteldrittel prägten die Tschechen, ohne aus den zahlreichen Power-Plays und sonstigen guten Abschlussmöglichkeiten nutzen zu ziehen. Die Kanadische Box inklusive Goalie Chris Mason stand hervorragend. Der Torhüter der St. Louis Blues war immer wieder Endstation von erfolgsversprechenden tschechischen Angriffen. Dies mussten in Folge Ales Hemsky, Rostislav Olesz, Jaromir Jagr und erneut Ales Hemsky neidlos anerkennen. In der 40. Minute, 7 Sekunden vor dem zweiten Sirenenton, lieferten sich Dan Hamhuis und Tomas Plekanec eine kleinere Keilerei. Sieger gab es keinen, beide wanderten zur Abkühlung ihrer Nerven auf die Strafbank.
Mit dem 4. Tor der Kanadier in der 41. Minute durch Dany Heatley waren alle offenen Fragen über den Ausgang der Partie beantwortet. Bei diesem machte Ersatzgoalie Martin Prusek keine gute Figur. Der Kanadische Stürmer der Extraklasse erwischte den Torhüter mit einem haltbaren Schuss. Das Box-Play der Nordamerikaner funktionierte bestens, auch als die Tschechen in doppelter Überzahl spielen konnten. Mit einer Traumkombination schraubten die Kanadier das Skore hinauf. Marty St. Louis verwertete das perfekte Zuspiel von Steven Stamkos mühelos. Resultatkosmetik betrieben die Tschechen drei Minuten vor dem Ende durch den Ehrentreffer von Ales Hemsky.
Telegramm:
Kanada – Tschechien 5:1 (3:0, 0:0, 2:1)
Arena Zürich-Kloten. – 5967 Zuschauer. – SR Bulanov (RUS)/Vinnerborg (SWE); Dedioulia (BLR)/Sabelstrom (SWE). Tore: 7:20 Stamkos (Doughty, Doan / Ausschluss Plekanec) 1:0; 13:40 Stamkos (Doan / Ausschluss Jagr) 2:0; 17:05 Weber (St. Louis / Ausschluss Rolinek) 3:0; 40:22 (Heatley 4:0; 49:55 (St. Louis (Stamkos, Phillips) 5:0; 57:20 Hemsky (Jagr) 5:1. – Strafen: Kanada: 9x 2’; Tschechien: 6x 2’.
Kanada: Mason; Hamhuis, Weber; Doughty, Phillips; White, Kwatkowski; Schenn; Roy, Heatley, Spezza; Stamkos, Doan, St. Louis; Upshall, Horcoff, Fisher; Lombardi, Armstrong.
Tschechien: Stepanek (ab 17:05 Prusek); Zdilicky, Barinka; Nemec, Rachunek; Polak, Blatak; Caslava; Cajanek, Klepis, Jagr; Plekanec, Vasicek, Hemsky; Kotalik, Marek, Rolinek; Cervenka, Hlinka, Irgl; Olesz.
Best-Players: CAN: Chris Mason; CZE: Jaromir Jagr
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