Dienstag, 28. April 2009

WM 2009

4 : 2
(1:2, 1:0; 2:0)
Russland Schweiz
 

Matchbericht



 
 

Es fehlte wenig

Von Urs Berger

Bis auf den letzen Platz war die Postfinance Arena ausverkauft. Die anwesenden Zuschauer erhielten das wohl beste Spiel der Schweizer Nationalmannschaft aufgetischt, welches man in dieser Sasion gesehen hatte. Am Ende gewann Russland mit 4:2 Toren. Mann des Spieles war einmal mehr Ryan Gardner.

Erneut spielte die Schweizer Nationalmannschaft vor ausverkauftem Hause. Erneut hätten mehr Tickets verkauft werden können, als im Angebot vorhanden waren. So organisierten verschiedene Klubs ein Festzelt und stellten dies den Fans zur Verfügun. So etwa in Langnau oder in Kloten. An beiden Orten wurde jeweils ein Grossleinwand installiert. Auch in Bern gab es anlässlich des Spieles gegen Deutschland auf dem Bundesplatz eine Grossleinwand. Bei allen Veranstaltungen hatte man Wetterglück. Dieses war heute nicht mehr gegeben, kühlte es doch gegenüber dem Sonntag kräftig ab. Dies hatte auch einen Einfluss auf die Eisqualität was wiederum den Spielern entgegenkam. Doch würde dies den Schweizern heute zu einem Sieg verhelfen? Man erinnerte sich mit Schrecken an das letze Spiel gegen Russland im Rahmen einer Weltmeisterschaft. In diesem Viertelfinale verloren die Schweizer mit 6:0. Bereits nach dem ersten Drittel lag man klar und deutlich mit 3:0 zurück. Dabei halfen die Schweizer kräftig mit und erzielten gleich zwei Tore selber. Heute sollte dies nicht geschehen.



Viele Strafen der Russen – Schweiz nutzte sie



Und dennoch startet das Spiel wie gehabt. Nach 2:19 Minuten gingen die Russen standesgemäss in Führung. Martin Gerber wurde dabei auf dem falschen Fuss erwischt. Kovalchuk spielte einen schnellen Querpass vor das Tor. Dort lauerte, im Hinterhalt, Atyushov, welcher ohne Probleme in das nun offene Tor schieben konnte. Die erste Chance, das erste Tor. Die Stimmung auf den Rängen viel auf den Nullpunkt, die Mannschaft der Eisgenossen musste aufpassen, dass sie nicht in einen Strudel der negativen Erfahrungen fiel. Diese Stimmung dauerte jedoch nicht lange. Martin Plüss, Thomas Déruns und Julien Sprunger deckten Ilya Brizgalov mit direkten Schüssen ein. Die Russen bekundeten Mühe mit der nun aufsässiger werdenden Spielweise der Schweizer. Es kam zuversteckten Fouls auf Seiten der Russe. Nach einem hohen Stock musste Alexander Frolov auf die Strafbank. Die Schweizer kamen zur ersten Gelegenheit auszugleichen. Welche Sie auch ausnutzten. 62 Sekunden nach der Strafe konnte Gardner die vor ihm freiliegende Scheibe unbedrängt in das Tor von Bryzgalov schiessen. Dieses Tor gab den Schweizern viel Selbstvertrauen. Zwei Minuten später versuchten es Andres Ambühl und Severin Blindenbacher im Dopelpassspiel. Doch der russische Schlussman hielt den Kasten vorerst rein. Nun nahmen die Russen vermehrt Strafen. Die Schweizer schossen aus allen Lagen. Doch weder Lemm, Rüthemann oder Gardner waren erfolgreich. Erst eine weitere Strafe kurz vor Ende des Drittels ermöglichte den Schweizern den zu diesem Zeitpunkt verdienten Führungstreffer. Martin Plüss konnte einen Pass von Mark Streit direkt abnehmen und Bryzghalov bezwingen. Dabei half ihm auch Ryan Gardner, der mit seiner Grösse die Sicht der Torhüters so gut nahm, dass dieser den Schuss nicht kommen sah. Die Schweizer machten weiter Druck. Ein weiteres Tor wollte für die Schweizer vor der Pause nicht fallen.



Ärgerniss Bezina



Der Mittlere Spielabschnitt bot Eishockey, wie es das Herz begehrt. Beide Teams liessen nicht nach, versuchten das eine oder andere Tor zu erzielen. Bei gleichbestand der Kräfte wollte dies vorerst nicht gelingen. Kurz vor Spielhälfte standen die Schweizer gut im Angriffsdrittel der Russen. Philippe Furrer bekam die Scheibe zugespielt. Irgendwie sprang sie ihm von der Schaufel und Zinoviev erhaschte die Scheibe. Auf der roten Linie erhielt Kovalchuck die Scheibe zugespielt. Der flinke Russe tankte sich durch Sandy Jeannin durch und erzielte mit einem schönen Schuss Martin Gerber zum Ausgleich. Das Pendel schlug auf die Seite des Favoriten um. Die Schweiz war erneut in der von ihr geliebten Aussenseiterrolle. Aus dieser Postiton konnten sie dem Gegner die Spielgestaltung überlassen und auf Konter. Einen weiteren Treffer konnten die Eisgenossen aber in der verbleibenden Zeit des mittleren Spielabschnittes nicht mehr erzielen. Dazu standen die Russen in der Verteidigung des eigenen Drittels besser als zuvor. Die Russen ihrerseits haten mit der Schweizer Verteidigung auch ihre Mühe. Konnten sie sich vor das Tor durcharbeiten wurden sie auf ihrem Weg dorthin hart attackiert. Kam es zu einem Schuss, so war Martin Gerber der sichere Rückhalt der Schweizer. In der 47. Minute konnte Ryan Gardner durch einen Torhüterfehler des russischen Schlussmanes fst profitieren. Nur Millimeter fehlten dabei zur verdienten Führung der Schweizer. Keine Minute später unterlief Bezina an der offensive blauen Line ein erneuter Fehler. Der Schweizer Verteidiger verlor die Scheibe und Kovalchuk spielte sich mit Morozov durch die Verteidigung der Schweizer. Erneut hatte der Russe nun das leere Tor vor sich. Ohne zögern konnte er sich die Seite aussuchen und traf. Ralph Krueger wird sich diese Szene sicher noch einmal genauer anschauen, ging doch der fehler erneut von Bezina aus. Der Genfer spielt zur Zeit weit hinter seiner normalen Form. Er ist für die Mannschaft zu einem ständigen Gefahrenherd geworden. Wird er in den kommenden Spielen durch Yanick Weber ersetzt? Diese Option sollte sich Ralph Krueger überlegen.



6 Sekunden vor Schluss fiel die Entscheidung



Die Schweiz gab nicht auf. Immer wieder kamen die Eisgenossen mit schnellen Konter vor das russische Gehäuse. Die Russen leisteten Akkord in der Verteidigung. Keiner der zahlreicher werdenden Schüsse der Schweizer fand den weg in das Tor. Dennoch lag der erneute Ausgleichstreffer der Schweizer in der Luft. Mit fortdauer des Spieles rann den Eisgenossen die Zeit aus den Händen. 58 Sekunden vor Ende des Spieles ersetzte Ralph Krueger Torhüter Martin Gerber durch einen sechsten Feldspieler. Nun standen die Zuschauer auf, feuerten die SPieler der Eisgenossen an. Doch nach einem Abschlussversuch von Martin Plüss konnte Perezhogin auf und davon und das entscheidende 4:2 erzielen. Nach dem Spiel waren den die Schweizerspieler auch enttäuscht. Sie hätten sich gewünscht, dss sie deises Spiel gewonnen hätten. Über das ganze Spiel gesehen, wäre der Sieg nicht einmal gestohlen gewesen. Die Schweizer spielten gut mit, wurden von den Russen aber in keiner weise dominiert. Ganz im Gegentiel. Phasenweise setzten die Schweizer die Russen so seht unter Druck, dss diese den Kopf zu verlieren schienen. Aus dieser Erfahrung lässt sich weiter aufbauen. Den nun hat für die Schweiz die Weltmeisterschaft endlich begonnen.



Telegramm:



Postfinance Arena,Bern. – Zuschauer: 11`479 (Ausverkauft) – SR: Sindler (CZE), Zalaski (CAN); Valach (SVK), da Haan (CAN). – Tore: 2:19 Atyushov (Kovalchuk, Grebeshkov) 1:0; 9:46 Gardner (Rüthemann, Blinenbacher; Ausschluss Frolov) 1:1; 17:17 Plüss (Streit, Rüthemann; Ausschluss Vishnevsky) 1:2; 29:08 Kovalchuck (Zinoviev) 2:2; 48:28 Morozov (Kovalchuck)59:54 Perezhogin 4:2. – Strafen: Russland 6x 2`;Schweiz 5 x 2`.



Russland: Eremenko (Bryzgalov); Nikulin, Proshkin; Vishnevsky, Tverdovsky; Kalinin, Atyushov; Volchenkov, Grebeshkov; Tereshenko, Zapirov, Morozov; Perezhogin, Zinoviev, Kovalchuk; Gorovikov, Radulov, Saprykin; Kuryanov.



Schweiz: Gerber (Rueger); Blindenbacher, Streit; DuBois, Bezina; Seger, Josi; Furrer; Plüss, Rüthemann, Gardner; Déruns, Jeanin, Lemm; Paterlini, Ziegler, Sannitz; Ambühl, Wick, Sprunger; Romy.



Bemerkungen: Schweiz ohne Manzato, Diaz und Monnet (alle Überzählig); Weber (wird nachgemeldet für die Zwischenrunde).



Schüsse aufs Tor: 25:39 (4:13,11:7,10:19)


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Fotos von Thomas Oswald & Yves Maurer













































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