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Lettland bezwingt Schweden
Von Urs Berger
In Bern fand heute Abend das wohl bisher intensivste Spiel der Weltmeisterschaft statt. Keines der beiden Teams schenkte dem anderen etwas. Am Ende gewannen die Letten mit 3:2 Toren nach Penalty. Hervorragend war die Stimmung in der Postfinance Arena. Nicht einmal während eines Heimspieles des SC Bern wird es annähernd so laut.
In der mit nur 4421 Zuschauern gefüllten Postfinance Arena wurden die Letten von Beginn an lautstark Unterstützt. Man wähnte sich zurück an die Weltmeisterschaften 2006 in Riga. Teilweis waren die Zuschauer lauter, als an ein Formel 1 Rennen. Unter diesen Umständen spielten beide Teams eine schnelle und faire Partie. Von Beginn an war Tempo im Spiel. Beide Teams hatten in den ersten Minuten des Spieles viele Möglichkeiten, den Skore zu eröffnen. Keines der Teams vermochte die Chancen zu ihrem Vorteil aus zu nutzen. In der 15 Minute profitierte Schweden von einem Fehler in der lettischen Abwehr und ging mit 1:0 in Führung. Die Letten steckten nicht auf. Sie machten weiter Druck auf den schwedischen Schlussmann Stefan Liv. Dieser liess sich vorderhand nicht bezwingen und arbeitet mit seiner Verteidigung die Letten vor dem Tor weg. Kurz nach Spielhälfte musste Linus Omark wegen eines hohen Stockes auf die Strafbank. Die Latten fackelten nicht lange und Krisjanis Redhlis knallte die Scheibe unhaltbar für Torhüter Liv unter das Lattenkreuz zum 1:1 ausgleich. Die Aprtie wurde härter, die Gangart ruppiger. Die Unterstützung der gut 2000 lettischen Fans immer lauter. Jede Aktion der eigenen Mannschaft wurde gefeiert, die des Gegners lautstark ausgebuht und ausgepfiffen.
Die Letten hatten nun das bessere Ende für sich. Sie machten nun mehr für das Spiel, liesen die Schweden laufen. Vor dem Tor wurde kompromisslos aufgeräumt. Zudem vergaben die Schweden die wenigen wirklich guten Chancen kläglich. Kurz vor Ende des mittleren Spielabschnittes traf Lauris Darzins zur 2:1 Führung. Schweden musste im letzten Drittel nun eine Reaktion zeigen. Diese kam denn auch. Nur 44 Sekunden nach dem Anspiel traf Johansson in Überzahl zum 2:2 Ausgleich. Erneut lieferten sich beide Mannschaften einen heissen Fight auf Biegen und Brechen. Keines vermochte die zahlreichen Chancen auszunutzen. Nach der Hälfte des letzten Drittels erhöhten die Schweden den Druck auf den lettischen Schlussmann. Dieser wehrte immer wider die besten Möglichkeiten ab. In der 52. Minute wurde der Schwede Enström von hinten durch Martins Karsums in die Bande gecheckt. Dabei verletzte sich der Schwede und musste zur Pflege das Eis verlassen. Ob hier nicht eine Strafe angebracht gewesen wäre? Die beiden Schiedsrichter entschieden sich dagegen. Die Schweden warfen danach noch einmal alles nach vorne. Die letzten Minuten waren ein Finale zum Fingernägelkauen. Keiner der Schüsse der beiden Mannschaften fand den Weg in das Tor. Zum zweiten Mal musste in Bern die Verlängerung die Entscheidung bringen. In diese starteten die Letten besser. Zuerst scheiterte Redlihs und wenige Sekunden später Darzins an Torhüter Liv. Diese erste Angriffswelle wehrten die Schweden ab und setzten sich ihrerseits im Verteidigungsdrittel der Letten fest. Die Letten mussten in der Folge vermehrt zu Befreiungsschlägen zuflucht suchen. Die Schweden standen jedoch gut und fingen diese jeweils an der roten Linie ab. 84 Sekunden vor ende der Verlängerung griffen dei Letten noch einmal an. Stefan Liv konnte die Situation entschärfen und die Schweden vorerst vor einer Blamage bewahren. Auch in den letzen Sekunden der Verlängerung viel kein Tor. Ein Penaltyschiessen musste die Entscheidung bringen. In diesem waren die Schweden sicher im Vorteil. Dachte man. Auch hier endete der erste Durchgang unentschieden ehe Nizivijs für die Letten die Scheibe über Stafen Liv in das Tor hineinschoss. Dies war die Wohl bitterste Niederlage für die Schweden seit einigen Jahren. Am kommenden Mittwoch spielen die Schweden gegen die USA um den Gruppensieg. Lettland spielt ebenfalls am Mittwoch gegen Österreich um den Verbleinb in der A-Gruppe. Hier reicht ihnen ein Unentschieden nach 60 Minuten um in die Zwischenrunde einzuziehen.
Telegramm:
Postfinance Arena,Bern. – Zuschauer: 4421 – SR: Baluska (SVK), Reiber (SUI); Blumel (CZE), Winnekens (GER). – Tore: 15:26 Omark (Harju, Thornberg) 0:1; 30:20 Redhlis (Ankipand, Karsums; Aussschluss Omark) 1:1; 39:15 Darzins (Redhlis, Skrastins) 2:1; 40:44 Johansson (Eriksson; Ausschluss Karsums) 2:2; 65:00 Nizivijs 3:2.– Strafen: Lettland 5x 2`; Schweden 3x 2`.
Lettland: Masalskis (Naumovs); Skrastins, Redhlis; Galvins, Puyacs; Lavins, Sotnieks; Jerofejevs, Sorokins; Sprukts, Karsums, Ankipans; Vasiljevs, Nizivijs, Cipupis; Darzins, Redhlis, Cipruss; Dzerins, Berzins, Jekimovs.
Schweden: Liv (Holmqvist); Grossman, Tarnstrom; Johansson, Enstrom; Akerman, Johansson; Wallin, Lundqvist, Persson; Martensson, Eriksson, Weinhandl; Thornberg, Omark, Harju; Andersson, Nilson.
Schüsse aufs Tor: 21:40 (6:13, 10:11, 3:14, 2:4).
Penaltyschützen: Weinhandl 1:0; Nizivijs verschiest; Magnussen 2:0; Karsums 2:1; Berglund vergibt; Vasiljevs 2:2; Nizivijs 2:3; Johansson verschiesst.
Bemerkungen: Schweden ab dem zweiten Drittel ohne Kenny Johanson (Verletzt ausgeschieden); 51:05 Enström verletzt ausgeschieden; Torhüterwechsel bei Lettland für das Penaltyschiessen.
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Fotos von Yves Maurer
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