Sonntag, 26. April 2009

WM 2009

1 : 2
nP (0:0, 0:1, 1:0, 0:0).
Slowakei Weissrussland
 

Matchbericht



 
 

Weissrussland schafft die erste dicke Überraschung

Von Roland Jungi

Wenn man es nicht versteht, sein Nervenkostüm in Zaum zu halten, muss sich nicht verwundern, das Eis als Verlierer zu verlassen. Mit diesem Fazit müssen die Slowaken leben und haben ihre Chancen zum Weiterkommen mehr als nur diskreditiert. Im Gegensatz dazu sind die heute siegreichen Weissrussen wieder zurück im Turnier. Das Tor des Tages schoss Oleg Antonenko mit dem alles entscheidenden Penaltytreffer.

Das erste Drittel des Zweitrundenspiels zwischen den Slowaken endete mit einem torlosen Remis. Der Mannschaft von Trainer Jan Filc, SVK, war deutlich anzumerken, dass heute Nachmittag Rehabilitierung nach der beinahe Blamage gegen Aufsteiger Ungarn vom Freitag bei den Fans angesagt war. Sofort übernahm diese das Spieldiktat und erarbeitete sich optische Vorteile. Aber die besten Torchancen liessen sich die Weissrussen notieren. Mikhalev und Kaliuzhny scheiterten am glänzend reagierenden Goalie Rastislav Stana. Erst danach zeigte Stefan Ruzicka sein Können, die Scheibe konnte Goalie Andrei Mezin erst im Nachfassen sicher behändigen. Im weiteren Verlauf war auf beiden Seiten „Power-Play-Zeit“ angesagt. Beide Teams zeigten aber deutlich auf, dass diese Situation nicht ihr Ding ist. Weissrussland hatte gar grosses Glück, dass Goalie Mezin eine Shorthandermöglichkeit von Lubos Barteck sehenswert zunicht machte. Kurz vor Drittelsende entwischte Alexei Kaliuzhny seinem direkten Gegenspieler, Goalie Rastislav Stana verhinderte dessen Torgelüste.



Wie schon im Spiel gegen die Ungarn vermochten die Slowaken ihr labiles Nervenkostüm auch im Mitteldrittel nicht abzulegen. Entweder scheiterten diese an ihrem Unvermögen im Abschluss oder an dem immer sicherer werdenden Weissrussen Goalie Mezin. Dies beweisen die beiden guten Chancen von Lubos Bartecko und Ladislav Nagy. In der 34. Minute konnten die Weissrussen zum zweiten Mal Power-Play spielen, kassierten aber eine dumme Strafe. Bei numerischem Gleichstand, Antonenko wurde ebenfalls in die Kühlbox verbannt, schoss Andrei Stas die verdiente Führung für Weissrussland. War der Rückstand das Signal für die Slowaken, endlich zu ihrem Spiel zu finden? Vorläufig nein! Zwar forcierte der ehemalige Weltmeister die Kadenz, doch der Ausgleich fiel noch nicht!



Sollte es in Arena Zürich-Kloten zur ersten dicken Überraschung kommen? Bei den Slowaken machte sich im letzten Umgang immer grössere Ratlosigkeit breit. Die Weissrussen standen aber immer einen Tick näher am zweiten Tor als die Slowaken am Ausgleichstreffer. Mikhail Grabovski, welcher in Diensten der Toronto Maple Leafs steht, vergab in der 52. Minute den möglichen Matchpuck. Dies rächte sich in der drittletzten Minute. Unwiderstehlich zog Marcel Hossa los und düpierte Goalie Mezin mit einem unhaltbaren Tor zum frenetisch bejubelten Ausgleich.



In der Overtime verpassten die Weissrussen die grosse Möglichkeit das „game-winning-goal“ zu erzielen, als Dominik Granak auf die Strafbank wanderte. Deshalb muss die Entscheidung im anschliessenden Penaltyschiessen fallen. Wer hat die besseren Nerven, oder welcher Goalie wächst über sich hinaus? Oleg Antonenko und Stefan Ruzicka liessen den Torhütern keine Abwehrmöglichkeit. Dem von Grabovski erzielte Treffer wurde wegen Torraumoffside die Anerkennung zu Recht verweigert, Ladislav Nagy hatte danach das Nachsehen, so auch Konstantin Kaliuzhny und Stefan Ruzicka. Gegen den platzierten Penalty von Oleg Antonenko hatte danach Goalie Rastislav Stana keine Chance, sodass die erste dicke Überraschung des Turnier mit dem 2:1-Sieg für die Weissrussen zur Tatsache wurde.



World Championship 2009 – Group D



Slowakei – Weissrussland 1:2 nP (0:0, 0:1, 1:0, 0:0).



Arena Zürich-Kloten

5256 Zuschauer

SR Bulanov (RUS)/Kadyrov (RUS); Gordenko (RUS)/Oskirko (RUS)



Tore:

- 33:17 Stas (Chupris / Ausschlüsse Baranka; Antonenko) 0:1

- 57:06 Hossa (Sekera) 1:1



Penaltyschiessen: Antonenko und Ruzicka treffen, Grabovski, Nagy, Kaliuzhny, Barteck und Ruzicka verschiessen, Antonenko trifft.



Strafen:

4 x 2min gegen Slowakei

3 x 2min gegen Weissrussland



Aufstellungen:



Slowakei: Stana; Obsut, Sekera; Smrek, Baranka; Granak, Valabik; Vydareny; Bartecko, Handzus, Hossa; Bartovic, Pavlikovsky, Nagy; Ruzicka, Mikus, Radivojevic; Bicek, Olvecky, Surovy.



Weissrussland: Mezin; Riadinski, Salei; Makritski, Bashko; Usenko, Kostiuchenok; Antonov; Mikhalev, Koltsov, Chpris; Ugarov, Kaliuzhny, Grabovski; Antonenko, Kovyrshin, Demagin; Kulakov, Stas.



Time-Out:

Weissrussland: 61:38



Best-Players:

SVK: Lubos Bartecko

BLR: Andrei Mezin


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