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Kanada wurde seiner Favoritenrolle gerecht
Von Roland Jungi
Steve Stamkos und Dany Heatley machten im ersten Spiel der Kanadier den grossen Unterschied aus. Beide buchten je zwei zum Teil sehenswerte Tore zum standesgemässen nie in Frage stehenden 6:1-Sieg. Die Weissrussen vermochten nur zu Beginn mitzuhalten, mussten sich letztlich den völlig entfesselten Kanadiern geschlagen geben.
Das Entry zum Auftakt der Weltmeisterschaft in der Arena Zürich-Kloten darf als gelungen bezeichnet werden. Unter Einbezug der Cheerleaders sowie Junioren, welche mit den Fahnen der teilnehmenden Nationen aufs Eis aufliefen, eröffnete Klotens Stadtpräsident René Huber mit seiner Grussbotschaft das Turnier, gefolgt vom Vize-Präsidenten der IIHF Shoichi Tomita. Danach aber zündeten die Kanadier ein Feuerwerk auf dem Eis. Steve Stamkos schoss nach nur 75 Sekunden das Skore nach einem Traumzuspiel von Marty St. Louis. Während mehreren Minuten liess die Mannschaft von Trainer Lindy Ruff ihren Gegner nicht mehr aus der eigenen Zone heraus. Eine Traumkombination nach der anderen wurde den anwesenden Fans vorgesetzt. Weissrusslands Goalie Vitali Koval musste immer wieder gravierende Fehler seiner Vorderleute zum Teil in extremis ausbügeln. So scheiterten beispielsweise Colby Armstrong und Matthew Lombardi, einem der schnellsten Spieler der NHL, an Koval. Besser machten es die Kanadier in der 16. Minute. Kostiuchenok musste von der Strafbank mitverfolgen, wie Steve Stamkos seinen zweiten Treffer markierte. In der 19. Minute wurde ein Tor, nach Videostudium, von Mikhail Grabovski zu Recht aberkannt, da zuvor das gegnerische Gehäuse verschoben wurde.
Das Mitteldrittel blieb torlos. Die Kanadier schienen immer in der Lage zu sein, falls die Weissrussen zu gefährlichen Aktionen kämen, einen Gang höher schalten zu können. Beide Teams überstanden jeweils Unterzahlsituationen. Die beste Möglichkeit für Weissrussland, mit einem Tor wieder Leben in die Partie zu bringen, vergab das Team von Trainer Glen Hamlon in der 29. Minute. Kanada stellte die Box perfekt auf und liess den Gegner nie in den gefährlichen Slot eindringen, wenn dies einmal gelang, liess sich Goalie Roloson nicht aus der Ruhe bringen. Der Kanadische Torhüter zeigte seine Klasse in der 35. Minute. Oleg Antonenko, Mitglied der 4. Sturmlinie der Weissrussen, vermochte die Scheibe nicht im gegnerischen Tor unterzubringen.
Zwischen der 45. und 47. Minute machten die klar überlegenen Kanadier den Sack definitiv zu. Mit Tempoeishockey und gekonnten Passkombinationen überfuhren die Favoriten den nun völlig überforderten Aussenseiter. Jason Spezza und Mike Fisher bekundeten keine Probleme, die Scheibe hinter Goalie Koval zu versorgen. Danach war Showtime angesagt. Dany Heatley liess seine Extraklasse aufblitzen, Goalie Koval hatte nicht den Hauch einer Chance. Sieben Minuten vor dem Ende betrieb Mikhail Grabovsky mit seinem Tor zu Gunsten der Weissrussen Resultatkosmetik. Doch die Reaktion der Kanadier fiel prompt und heftig aus. Mit einer sehenswerten Direktabnahme buchte Heatley nach 55. Minuten bereits das 1:6-Schlussresultat.
Die Stimmen der Headcoaches:
Glen Hanlon, Weissrussland: „Das Auftaktspiel gegen die Kanadier kam zum richtigen Zeitpunkt. Unser Gegner hat uns dominiert und letztlich schonungslos unsere Limiten aufgezeigt.“ Lindy Ruff, Kanada: „Das frühe Führungstor hat uns das Spiel geöffnet. Im Mitteldrittel haben mich die Weissrussen mit ihrem Kampfgeist beeindruckt. Leider hat es mein Team nicht verstanden, aus den zahlreichen Power-Plays die Entscheidung herbeizuführen. Dank einer Leistungssteigerung im letzten Drittel konnten wir den indiskutablen und erwarteten Sieg feiern!“
World Championship 2009 – Group A
Weissrussland – Kanada 1:6 (0:2, 0:0, 1:4).
Arena Zürich-Kloten
5232 Zuschauer
SR Partanen/Ronn; Orelma/Sabelstrom
Tore:
- 1:05 Stamkos (St. Louis) 0:1
- 15:29 Stamkos (Doughty/Ausschluss Kostiuchenok) 0:2
- 44:27 Spezza (Heatley) 0:3
- 46:01 Fisher (Neal) 0:4
- 50:44 Heatley (Roy) 0:5
- 52:44 Grabovski (Salei) 1:5
- 54:05 Heatley (Spezza) 1:6
Strafen:
5 x 2min gegen Weissrussland
5 x 2min gegen Kanada
Aufstellungen:
Weissrussland: Koval; Riadinski, Salei; Bashko, Antonov; Usenko; Mikhalev, Meleshko, Chupris; Ugarov, Kaluzhny, Grabovski; Kovyrshin, Koltson, Demagin; Antonenko, Kulakov, Stas.
Kanada: Roloson; Hamhuis, Weber; Doughty, Phillips; Schenn, White; Roy, Heatley, Spezza; Stamkos, Doan, St. Louis; Upshall, Horcoff, Lombardi; Fisher, Armstrong, Neal.
Bemerkungen: 19. Tor Grabovski wegen Torverschiebens aberkannt.
Time-Out: Weissrussland: 28:56
Best Players: BLR: Mikhail Grabovsky; CDA: Steve Stamkos.
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