9. Mai 2005 // 20:15 Uhr.

WM 2005, Zwischenrunde Gruppe E

2:0
(1:0, 0:0, 1:0)
Schweiz Weissrussland


Matchtelegramm

 

Stadion: Stadthalle, Wien. - 5502 Zuschauer.
Schiedsrichter: Henriksson (FIN), Doucette (CAN)/Shelyanin (RUS).
Tore:
      ·  01:55 Bezina (Jeannin, Fischer) 1-0.
      ·  59:34 Ziegler (Streit, Pluss/ins leere Tor) 2-0.

Strafen: 6-mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 7-mal 2 Minuten gegen Weissrussland.

Schussverhältnis: 25:17 (7:7, 11:5; 25:17).

Powerplay: Schweiz: kein Tor in 9:13, Weissrussland: kein Tor in 7:13.

Bemerkungen: 4. Pfostenschusss Plüss. Weissrussland von 59:10 bis 59:34 ohne Torhüter. 59:12 Timeout Weissrussland. Beste Spieler: Kostitsyn (Weissrussland), Bezina (Schweiz).


Mit Kampf, Krampf und Wille

Von Urs Berger

Mit einer soliden und geschlossenen Mannschaftsleistung konnten die Schweizer die Weissrussen mit 2 zu 0 niederringen. Es war kein schönes Spiel, aber dennoch unterhaltsam und sehr intensiv. Somit stehen die Schweizer wie in den letzen beiden Jahren in den Viertelfinals. Der Gegner wird am Dienstag ermittelt und die Schweizer treffen entweder auf die USA oder auf die Schweden.

Nach 8 Sekunden schickte der Schiedsrichter Hannu Hennrikson Thomas Ziegler und Andrej Beshko auf die Strafbank. Sehr früh setzte er somit ein Zeichen für beide Teams, dass er nicht viel akzeptieren würde. Die Schweizer kümmerte dies nicht viel und setzen ihr Spiel wie gewohnt fort. Früh wurde der Gegner unter Druck gesetzt und so zu Fehlern provoziert. Sandy Jeannin provozierte so einen Fehler eines Flügels der Weissrussen und passte auf Goran Bezina, der das Zuspiel mit einem satten Schuss unter das Lattenkreuz zum 1 zu 0 ausnützen konnte. In der 16. Minute stockte den Schweizern der Atem, als Martin Gerber einen Ausflug hinter das Tor machte und die Verteidiger einen Moment nicht aufpassten. Diese Chance nutzten aber die Weissrussen nicht und so endete dann ein Ereignisloses erstes Drittel.

Defensive total war im zweiten Drittel angesagt. Weder die Weissrussen noch die Schweizer kamen in den Genuss von grossartigen Chancen in den ersten sieben Minuten des zweiten Drittels. In der 27. Minute scheiterte dann Goran Bezina gleich dreimal hintereinander an Andrei Mezin, der wiederum eine ausgezeichnete Partie spielte. Aber auch sein Gegenüber, Martin Gerber, hielt den Kasten rein und fast jeden Schuss der Weissrussen konnte er blockieren. Zwei Minuten später war es den Ziegler, der alleine vor dem weissrussischen Torhüter nicht reüssieren konnte. Nun musste der Coach der Weissrussen etwas riskieren und forcierte seine besten Kräfte. In der 34. Minute war dann endlich wieder eine bessere Chance der Weissrussen angesagt, welche aber Martin Gerber mit einem seiner seltenen Paraden im Mitteldrittel vereitelte. In der 38. Minute musst dann der einzige Torschütze des Spiels auf die Strafbank und die Weissrussen hatten einige guten Chancen, welche sie aber nicht verwerten konnten. Auf der anderen Seite kamen die Schweizer in der 39. Minute noch einmal zu zwei Grosschancen durch Patric Della Rossa und Paul di Pietro, welche aber der ausgezeichnete Torhüter der Weissrussen zunichte machte. So endete das Mitteldrittel torlos und das letzte Drittel musste die Entscheidung bringen.

In der 45. Minute hatten dann die Schweizer in Unterzahl mit den Weissrussen ihre Probleme. Doch die Defensive und Martin Gerber verhinderten ein Tor mit gemeinsamen Kräften, welches Andres Ambühl von der Strafbank zusehen musste. Die Weisrussen versuchten noch einmal alles und drückten die Schweizer immer wieder in die eigene Zone zurück. Doch Martin Gerber liess sich nicht überlisten und auch das Defensivverhalten der Schweizer wurde von Minute zu Minute besser, wobei den Weissrussen durch die ständige Überforcierung der Spitzenspieler keine grosse Gefahr mehr waren. Ganz im Gegentiel konnten die Schweizer in der 58. (Sandy Jeannin) und in der 59. Minute (Patrick Fischer) noch einmal ganz gefährlich vor den Weissrussischen Torhüter kommen, doch beide scheiterten an ihm. In den letzen 40 Sekunden versuchte Glen Hanlon noch einmal alles und nahm Andrei Mezin aus dem Tor. Diese Chance nutzten die Schweizer zum entscheidenden 2 zu 0 durch Thomas Ziegler aus, welcher einhändig, bedrängt durch einen Weissrussen, das Tor erzielte.

Stimmen zum Spiel, aufgezeichnet von Christian Wassmer

Mark Streit, Captian: "Es war ein Abnützungskampf. Die zwei Spiele zuvor und das heutige kosteten viel Kraft und ging an die Substanz. Das frühe Tor war zwar erlösend. Jedoch meinten wir danach 'jetzt läuft es' und wir gerieten des öfteren unter Druck in der eigenen Zone."

Thomas Ziegler, Stürmer: "Wir spielten defensiv solid, gerieten aber dennoch zwischenzeitlich unter Druck und haben am Schluss aber verdient gewonnen." Angesprochen auf seine Verletzung meinte er: "Ich konnte problemlos spielen. Ein grosses Lob gehört unseren beiden Physiotherapeuten. Ohne ihren Einsatz wäre es nicht gegangen heute. Sie weckten mich in der Nacht alle zwei Stunden und massierten meinen lädierten Oberschenkel."



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