Weltmeistertrainer für 4.-Ligisten Von Martin Merk

Der EHC Herzogenbuchsee aus der 4. Liga stieg mit speziellen Gasttrainern in die Saisonvorbereitung ein: Der amtierende Weltmeistertrainer Slava Bykov und der Ex-Basel-Trainer Mike McParland schliffen die Amateure.

Sonntagmorgen im Sportzentrum Zuchwil. Die Stars des russischen Traditionsclubs ZSKA Moskau räumen langsam das Eis, einige tauchen frisch geduscht in Flipflops auf der Tribüne auf. Für einmal ist es umgekehrt. Die millionenschweren, russischen Stars schauen zu, auf dem Eis kurven Spieler aus der breiten Masse des Amateurtums herum. Slava Bykov, Trainer des ZSKA und der russischen Nationalmannschaft, trainiert für einmal Hobby-Puckjäger. Der EHC Herzogenbuchsee aus der 4. Liga hat den Wettbewerb für Amateurteams vom Schweizer Sportwetten-Anbieter Sporttip, einem Produkt von Swisslos, gewonnen.

„Schuld“ daran war ihr Spieler Simon Bieri. „Ich dachte, ich mache mal für unser Team mit“, sagt er. Böse war ihm niemand. „Wir hatten ein super Wochenende. Es war aber sehr intensiv. Wir waren viel auf dem Eis.“

Das Wochenende, organisiert vom früheren Juniorennationaltrainer und derzeitigen J+S Experten Mario Kucera, begann zuerst in Yverdon. Ganz wie Profis übernachteten die Mannschaft, die sich „Ice Kings“ nennt, im noblen Grand Hôtel des Bains, wo es im Wellnessbereich auch Zeit zur Erholung gab. Ein Tagebuch wird geführt, um die Erlebnisse auf Papier zu sammeln.

In Yverdon standen Einheiten mit dem Kanadier Mike McParland an, der zuletzt den EHC Basel in der NLA trainierte, auf dem Programm. „Es hat uns super Spass gemacht und es war für alle ein ganz besonderes Erlebnis, auch wenn wir viel laufen mussten und es für das erste Eistraining der Saison anstrengend war“, so Bieri. Ein Spiel gegen ein All-Star-Team aus früheren NLA-Spielern wird mit 8:4 gewonnen.

Dann, am Sonntag, ging es ins nahe von Herzogenbuchsee gelegene Zuchwil. Dort, und nicht wie anfänglich geplant in Yverdon, verlegte der ZSKA Moskau sein Trainingslager. Für die Berner steht wie versprochen Slava Bykov bereit. Angekündigt als ZSKA- und Russland-Trainer sowie Fribourg-Gottéron-Spielerlegende, gewann er seit dem Wettbewerb mittlerweile auch seinen ersten Weltmeistertitel als Trainer.

Auch Bykov liess ein bisschen Kondition trainieren, man ging jedoch kürzere Wege und wurde technischer. Auf Kleinstfeldern liess er zwei gegen zwei, später auf einem Drittel des Eisfeldes drei gegen drei aufeinander einstürmen. Die Hälfte erhielt zur Unterscheidung die gelben ZSKA-Umhänge geliehen. Als Nummer hatten sämtliche Spieler Bykovs legendäre 90.

Bei Sporttip zeigte man sich mit dem Anlass glücklich. „Ich finde es gut, dass man an der Basis so ein spezielles Erlebnis mit einem Weltmeister-Trainer bieten kann“, sagt Doris Rechsteiner, Produktmanagerin Sportwetten bei Swisslos, „es sind Leute wie du und ich, die dank Sporttip so eine Chance erhalten.“

Auch Bykov zeigte Freude am Anlass: „Ich habe bei der Anfrage keine Sekunde gezögert. Eishockey braucht Werbung und es wichtig, unseren Sport populärer zu machen. Es macht mir Freude zu sehen, wie die Amateure das Eishockey lieben. Ihr gemeinsamer Nenner mit den Profis ist Spass. Und es gibt Übungen, die man auf jedem Niveau machen kann. Eishockey kennt keine Landesgrenzen.“

Nach dem Training war Fotografieren angesagt. Neben den Erinnerungen gab es als Souvenir für jeden Spieler ein Foto mit Bykov.