Die Schweizer in der Einzelkritik.

Robert Mayer, Torhüter
5 Spiele, 303:04 Min gespielt, 16 GA, 136 SVS, 153 SOG, 89.47 SVS% GAA 3.17

Ein ruhiger Torhüter, der mental stark ist. Es wechseln sich aber zu häufig dumme Tore mit grossen Paraden ab. Könnte aber durchaus in den kommenden Jahren in der NLA ein guter Torhüter werden. Aber er braucht Zeit.

Lukas Flüeler, Torhüter
1 Spiel, 59:16 Min., 4 GA, 37 SVS, 41 SOG, 90.24, 4.05

Der Sulander-Nachfolger erhielt nur einen Einsatz an der Weltmeisterschaft. Doch was wir sahen, vermochte uns zu überzeugen. Noch nicht top, aber auf einem guten Weg. Die Frage ist, wieso Köbi Kölliker die beiden Torhüter nicht abwechseln liess. Vom Potenzial her sind beide ungefähr gleich stark.

Marc Welti, Verteidiger
6 Sp, 2 PIM, 1 SOG; +3

Die Frage, die sich uns stellte, ist, war er eigentlich mit den Gedanken an der U20-WM oder war er mit diesen mehr beim Klub? Keine Akzente, Flüchtigkeitsfehler und unkonzentriert. Es war seine schwächste Weltmeisterschaft. Trotz allem bester Plus/Minus Bilanz von Plus-3.

Patrick Geering, Verteidiger
6 Sp, 7 SOG, -1

Geering spielte gut und solide. Er war zwischendurch noch überfordert, aber immer noch einer der Besten. Als einer der jüngeren, kann er noch nicht die Verantwortung übernehmen, die er in naher Zukunft haben wird.

Marco Maurer, Verteidiger
6 Sp, 1 T, 12 PIM, 7 SOG, +1

Die Frage, die wir uns stellten: War er mit den Gedanken beim Unfall in Schweden? Er war körperlich nicht auf der Höhe, schoss zu wenig auf das Tor. Desweiteren wurde er mit 12 Minuten zum zweitbösesten Spieler der Schweiz. Aber leider nicht wegen seinen Checks.

Lukas Stoop, Verteidiger
6 Sp, 2 PIM, 5 SOG, -2

Stoop war glücklos und nie im Turnier. Es schien, als sei er mit seinen Gedanken an einem anderen Ort. Teilweise unterliefen ihm katastrophale Fehler. Doch wir verzeihen ihm, konnte er doch mit Jahrgang 1990 wertvolle Erfahrungen sammeln.

Yannick Weber, Verteidiger
6 Sp, 2 T, 4 A, 14 PIM, 27 SOG, -2

Es war nicht sein Turnier. Die Frage ist, war er zu überheblich, zu selbstverliebt oder einfach kein Leader? Wir konnten auf dem Spielfeld und neben dem Spielfeld kein Leadership erkennen. Zudem kassierte er sehr viele dumme Strafen. Ein Beweis, dass der Trainer nicht mit ihm zufrieden war, war, dass dieser Weber im letzten Drittel gegen Kasachstan nur noch selten einsetzte. Offiziell, weil er ihn schonen wollte. Doch irgendwie können wir dies nicht glauben. Positive war aber sein Schuss auf das Tor und seine Blueliner-Qualitäten.

Luca Sbisa, Verteidiger
6 Sp, 4 PIM, 6 SOG, -1

Er machte kaum Fehler und spielte solide. Ralph Krueger war von seiner Spielweise überrascht. Die Frage ist nur, ob Sbisa nicht auf der falschen Position spielte. Im Klub spielt er den offensiven Part in der Verteidigung. In der U20 spielte er einen defensiven Part und kam damit nicht zurecht.

Roman Josi, Verteidiger
6 Sp, 1 A, 4 PIM, 9 SOG, - 3

Was war los mit Roman Josi? Er konnte nicht das Potenzial abrufen, welches er in der Meisterschaft kann. Zudem kam er auch nicht an die Leistungen heran, welche er letztes Jahr an den U20-Weltmeisterschaften in Schweden zeigte. Auch hier lassen wir Gnade walten, gehört er doch mit dem Jahrgang 90 zu den weniger erfahrenen Spielern auf internationalem Niveau.

Dino Wieser, Stürmer
5 Sp, 1 T, 2 A, 4 Pim, 6 SOG, +/- 0

Er war der Party- und Stimmungsmacher im Team. Er übernahm auch Verantwortung und versuchte in heiklen Situationen zu helfen. Er ist ein harter Arbeiter, der schnell und wendig auf den Kufen ist. Was wäre gewesen, wenn er noch mehr an sich geglaubt hätte?

Roman Schlagenhauf, Stürmer
6 Sp, 1 T, 2 PIM, 8 SOG, -1

Er setzte keine Akzente und fiel im ganzen Turnier nicht auf. Wir wissen aber, dass er mehr kann. Es schien uns, als sei er unmotiviert und nur die Leistung im Klub zähle. Oder wurde er durch äussere Einflüsse an seiner Leistung gebremst?

Etienne Froidevaux, Stürmer
6 Sp, 1T, 5 A, 4 Pim, 9 SOG, +1

Er konnte nicht an die Leistungen in Bern und Neuenburg anknüpfen. Viele seiner Fehler basierten auf Überlegungsfehlern. Zudem hat die Linie nicht harmoniert. Dennoch konnte er in zwei Spielen zeigen, zu was er fähig ist. Hat Scorer- und Bully-Qualitäten, die er noch verfeinern muss.

Denis Hollenstein, Stürmer
6 Sp, 4 SOG, +/- 0

Hollenstein kann mehr, als er an dieser U20-Weltmeisterschaft gezeigt hat. Wurde er bloss für das Wärmen der Bank aufgeboten wurde oder hatte er eine besondere Aufgabe? Denn ansonsten hätte es bessere und talentiertere Spieler als ihn gegeben.

Kevin Lötscher, Stürmer
6 Sp, 1 T, 8 PIM, 25 SOG, -2

Er war für die Weltmeisterschaften nicht bereit, vermochte uns aber zu Beginn des Turniers überzeugen. Nach und nach baute er ab. Sein bestes Spiel zeigte er gegen die USA. War das Zufall?

Gianni Donati, Stürmer
6 Sp, 2 PIM, 3 SOG, -2

Er war ein guter Arbeiter, der seine Aufgabe erfüllte. Doch er kann noch mehr. Er zeigte gute Ansätze und auch Scorerqualitäten. In der Relegationsrunde war er dann auch ein guter Spielmacher, der immer wieder das Spiel ankurbelte.

Arnaud Jacquemet, Stürmer
6 Sp, 2 T, 6 A, 4 PIM, 17 SOG, +1

Er war der beste Punktesammler im Team. Mit 8 Punkten, davon zwei Toren, aber unter seinem Wert. Zudem trumpfte er erst im letzen Spiel auf und war vorher zwar aktiv, aber ohne Erfolg. Wir wissen aber, dass er mehr kann. Desweiteren ist er ein solider Arbeiter.

Gregory Sciaroni, Stürmer
6 Sp, 1 T, 2 PIM, 10 SOG, -2

Er spielte klar besser als letztes Jahr in Schweden. Seine Entwicklung zeigt nach oben. Er muss in naher Zukunft mehr Verantwortung übernehmen. Er war einer der Spieler, der gut, aber nicht überragend spielte.

Andrej Bykov, Stürmer
5 Sp, 1 T, 3A 4 PIM, 8 SOG, +/- 0

Er war einer der Besten im Spiel der Schweizer. Wenn er einige seiner russischen Angewohnheiten ablegen könnte, wäre er der Beste gewesen. Das heisst, dass, wenn es dem Team nicht lief, er das Spiel alleine entscheiden wollte. Er sollte aber auch noch mehr Verantwortung übernehmen, wenn es anderen Spielern nicht gut geht und dem einen oder anderen seine Meinung kundtun. Als Alternate Captain eine Pflicht. Er war einer der wenigen Spielern, welcher Stolz und Charakter zeigte und dazu mit Herz spielte.

Aurelio Lemm, Stürmer
6 Sp, 3 T, 3 A, 14 SOG, +/- 0

Auf dem Spielfeld zeigte er einen guten Charakter und war ein Teamspieler. Er war ein harter Arbeiter. Er ist aber zu klein und zu leicht, um auf internationalem Niveau schon bestehen zu können. Er muss an Gewicht zulegen und noch mehr an sich arbeiten.

Reto Suri, Stürmer
6 Sp, 2 T, 2A, 20 SOG, +1

Er war eine positive Überraschung. Er spielte solide und konnte das eine oder andere Mal Gefahr vor dem Tor heraufbeschwören. Aber dennoch nicht exzellent. Sein Steigerungsbedarf liegt im schlittschuhläuferischen Bereich. Das muss er noch zulegen.

Pascal Berger, Stürmer
6 Sp, 14 SOG, -1

Er konnte seine Leistung aus dem Klub nicht abrufen. Dennoch konnte er sich in vielen Spielen gut in Szene setzen und war ein wichtiger Arbeiter. Was ihm fehlt sind Muskeln, Schnelligkeit und Schusstechnik. Daran muss er noch Arbeiten.

Gaëtan Augsburger, Stürmer
6 Sp, 5 SOG, -2

Er war die grösste Enttäuschung der Schweizer Spieler. Er kann mehr und weiss das auch. Er spielte nicht so dominant wie in der Liga unter Chris McSorley. Genoss er in der U20 die Freiheiten, welche McSorley ihm nicht gewährt? Zudem sollte er einer der Leader sein. Doch diese Qualitäten fehlten bei ihm. Desweiteren muss er sich im schlittschuhläuferischen Bereich verbessern, da verpufft derzeit zu viel Energie.


U20-WM: Eine Retrospektive der Schweiz und ihrer Konkurrenz

Von Urs Berger

Schwarze Tage des Schweizer Eishockeys in Tschechien: Sang- und klanglos, ohne Emotionen stiegen die ältesten Junioren der Schweiz im Januar in die Division I ab. Wir haben die Spieler bewertet und auch die anderen neun Mannschaften analysiert.

1. Kanada

Tschechien 3:0, Slowakei 2:0, Schweden 3:4, Dänemark 4:1, Finnland 4:2, USA 4:1, Schweden 3:2 n.V.

Rückblick: Ein Spiel verloren. Das wichtigste der Weltmeisterschaft gewonnen. Dies erst noch als Revanche gegen die Schweden, welche ihnen in der Vorrunde die einzige Niederlage zugefügt hatten. Zudem erreichen zwei Spieler das All-Star-Team. Steve Mason und Drew Doughty erhielten diese Auszeichnung der Medien.

Ausblick: Wer will die Kanadier in den nächsten Jahren stoppen? Weder Russland noch Schweden konnten dies in den letzen Jahren machen. Das Team USA scheiterte meistens in den Halbfinals. Die Weltmeisterschaft wird so zu einer Farce. Der kanadische Verband sollte dem IIHF entgegenkommen und der geplanten Aufstockung auf 12 Teams zu stimmen. Denn nur so kann sich auch das Junioren Eishockey weiterentwickeln. Oder wollen die Kanadier in den nächsten zehn Jahren die Weltmeisterschaften Dominieren und den kleinen Ländern keine Chance auf eine gute Entwicklung geben? Fast sieht es danach aus.

2. Schweden

Slowakei 4:3, Dänemark 10:1, Kanada 4:3, Tschechien 4:2, Russland 2:1, Kanada 2:3 n.V.

Rückblick: Ein Traum hätte wahr werden können. Doch es wurde nichts daraus. Torhüter Jhonas Enroth konnte im entscheidenden Spiel nicht mehr zulegen und war einer der Gründe, wieso die Schweden in diesem Jahr nicht Weltmeister wurden. Er war im entscheidenden Spiel nicht zu hundert Prozent auf der Höhe. Deshalb schmerzte ihn diese Niederlage auch sehr und nahm diese zu Herzen. Minuten lang blieb er nach dem Treffer in der Verlängerung auf dem Eis liegen. Die Schweden sind nun bereits im dritten Jahr unter den besten vier Mannschaften der Welt vertreten.

Ausblick: Schweden kann in den nächsten Jahren zu einem Weltmeister werden. Dies können sie dank eines guten Gerüsts aus dem Nachwuchs, welches sie nach dem Fast-Abstieg im Jahr 2003 aufgebaut haben. Die Frage ist nur, wann sie die Kanadier zwei Mal bezwingen können oder wann die Kanadier keinen guten Jahrgang haben werden.

3. Russland

Finnland 7:4, Kasachstan 4:3, USA 3:2, Schweiz 4:3, Tschechien 4:1, Schweden 1:2 n.V., USA 4:2

Rückschau: Dieses Jahr konnten die russischen Spieler nicht in das Finale einziehen. Auch wenn sie es in den letzten Jahren immer wieder erreichten. An was fehlte es? Das einzige Wort das einem hier einfällt ist: Pech! Die Russen waren gut, konnten sich in den meisten Spielen gut in Szene setzen und kontrollierten die Spiele meistens sicher (ausser gegen Kasachstan). Am Ende war man schlicht ein Tor schlechter als die Schweden. Im kleinen Finale zeigte man den USA aber, wo man effektiv steht und spielte diese an die Wand.

Ausblick: Auch im nächsten Jahr wird Russland wieder ein heisser Kandidat für den Titel sein. Doch den Teamverantwortliche muss es gelingen, in den nächsten Generationen den Egoismus zu stoppen und den Teamgeist zu fördern. Gelingt ihnen dies nicht, werden sie immer Zweiter oder schlechter bleiben. Und Russland will das offensichtlich nicht.

4. USA

Kasachstan 5:1, Schweiz 4:2, Russland 3:2, Finnland 5:3, Kanada 1:4, Russland 2:4

Rückschau: Die USA strauchelte am Mutterland des Eishockeys, Kanada. Dennoch zeigten sie eine gute und solide Weltmeisterschaft. Das Programm der U18-Nationalmannschaften in einem eigenen Colleege zu haben, bewährt sich. Die Frage, die sich nun stellt, ist, wann die Amerikaner das nächste Mal im Finale stehen werden.

Ausblick: Die USA werden weiter ein gefährlicher Gegner für die besten Junioren-Nationen sein. Doch in den nächsten Jahren werden die USA die Lücke weiter zumachen und nach vorne aufschliessen. Es kann zu einem erweiterten Kampf um die Top-fünf-Nationen kommen. Die USA werden in ihrem Entwicklungsprogramm weitergehen und noch einen Zacken zulegen wollen und müssen. Die Schere zwischen den besten Nationen und dem Mittelmass öffnet sich weiter.

5. Tschechien

Kanada 0:3, Dänemark 5:2, Slowakei 5:2, Schweden 2:4, Russland 1:4, Finnland 5:1

Rückschau: Mit Michal Frolik konnten die Tschechen zum letzen Mal auf einen der besten Spieler des Jahrgange 1988 zählen. Der Tscheche führte seine Mannschaft an. Er konnte in den entscheidenden Spielen immer wieder die Differenz ausmachen. Zudem stand er in der Garderobe auf, wenn es knapp wurde. So zum Beispiel im Spiel gegen Dänemark, als das Team schwach startete und dennoch gewann.

Aussicht: Der Tschechei könnte es in den kommenden Jahren so ergehen wie der Schweiz. Sollte der Verband nicht auf das Desaster aus der letztjährigen U18-Weltmeisterschaft in Finnland (Abstieg) reagieren, droht den Tschechen in den kommenden Jahren ein Debakel. Können sie dies abwenden?

6. Finnland

Russland 4:7, Schweiz 4:3 n.P., Kasachstan 5:0, USA 3:5, Kanada 2:4, Tschechien 1:5

Rückblick: Ein glücklicher Sieg im Penaltyschiessen gegen die Schweiz und ein klarer Sieg gegen Kasachstan reichten den Finnen, um in das Viertelfinale zu gelangen. Danach gelang den Nordländern kein Sieg mehr. Der Balanceakt zwischen Abstiegsrunde und Viertelfinal ist schmal. Mit Helenius und Säätri stehen gute Torhüter zwischen den Pfosten, doch mehr nicht. In der Verteidigung und im Sturm ist man auch schmal besetzt und man ist auf das Wettkampfglück angewiesen. Dieses Jahr reichte es. Wie sieht es das nächste Jahr aus?

Ausblick: Die Eishockeywelt ist sich am Ändern. Finnland hat in den kommenden Jahren einige Herausforderungen zu meistern. Ähnlich wie in der Schweiz müssen vom Verband einige Entscheidungen getroffen werden, die nicht unproblematisch sein können. Dennoch werden die Finnen in den kommenden Jahren wohl mehrheitlich vor den Schweizern liegen und kaum einen Abstieg in Kauf nehmen müssen. Der kommende Jahrgang ist besser besetzt als der 88-er Jahrgang.

7. Slowakei

Schweden 4:3, Kanada 0:2, Tschechien 2:5, Dänemark 3:4, Schweiz 5:2, Kasachstan 8:0

Rückblick: Am Ende dominierten die Slowaken in den wichtigen Spielen ihre Gegner und spielten sie nicht an die Wand, aber mit einem klaren Konzept und guter Führung der wichtigen Spieler zum Sieg. Mit einem guten Mannschaftsgeist und mit gutem Teamwork wurde der Klassenerhalt am Ende problemlos erreicht.

Ausblick: An der nächsten U20-WM in Ottawa kann es für die Slowaken problemlos zum Viertelfinale reichen. Ausser das neue Programm, die Eingliederung der U20-Nationalmannschaft in die oberste (!) Liga des Eishockeys schlägt fehl. Doch davon kann nicht ausgegangen werden. Denn anders als in der Schweiz ziehen die Klubs in der Slowakei mit dem Verband an einem Strick. Das Ziel? Weltmeister im Jahre 2011 im eigenen Land zu werden. Die jetzigen Junioren sollen es dann richten.

8. Kasachstan

USA 1:5, Russland 4:5, Finnland 0:5, Schweiz 3:1, Dänemark 3:6, Slowakei 0:8

Rückblick: Die Kasachen überraschten mit einem guten Torhüter und einer soliden Defensive. Genau diese Eigenschaften, welche die Schweizer eigentlich in den letzen Jahren verkörperten. Zudem verfügten sie über gute läuferische Eigenschaften. Immer wieder kamen sie zu guten Situationen, welche für den Torhüter des Gegners nicht einfach waren. In den entscheidenden Spielen waren die Kasachen bereit, das Extraprozent mehr zu gehen als ihr Gegner.

Ausblick: Kasachstan wird in den nächsten Jahren die Schritte machen, welche die Schweiz in den letzen Jahren gemacht hatte. Doch ein längerer Verbleib in der A-Gruppe würde dennoch überraschen. So kann in den nächsten Jahren mit einem Abstieg in die Division I gerechnet werden. Doch an den Weltmeisterschaften der Erwachsenen werden die Kasachen aufholen und die Lücke zu den Top-12 langsam schliessen. Doch vorderhand muss Kasachstan den Aufstieg in die A-Gruppe wieder schaffen. Dies ist in naher Zeit möglich.

9. Schweiz

Finnland 3:4 n.P., USA 2:4, Kasachstan 1:3, Russland 3:4, Slowakei 2:5, Dänemark 5:2

Rückblick: Mit den "grossen" Nationen ist man auf Augenhöhe und spielt mit. Dort spielt man auch ohne Abstiegsdruck. In den entscheidenden Spielen gegen Kasachstan und die Slowakei war man nervös und machte den einen oder anderen Fehler zu viel. Der Druck auf die jungen Spieler war enorm und konnte nicht abgebaut werden. Erst im Spiel gegen Dänemark, als man wusste, dass man abgestiegen war, sah man ein befreites Schweizer Team, das an sich glaubte.

Ausblick: Die breite Basis in der Schweiz fehlt, man ist aber immer auf Talente und aussergewöhnliche Spieler angewiesen. Diese fehlten hier in Tschechien mehrheitlich. Dennoch können die Schweizer, wenn der Verband nun richtig reagiert und die Klubs mehr in die Nachwuchsförderung investieren, von diesem Abstieg die nötigen Lehren ziehen.

10. Dänemark

Tschechien 2:5, Schweden 1:10, Slowakei 3:4, Kanada 1:4, Kasachstan 3:6, Schweiz 2:5

Rückblick: Dänemark hatte keine Chance, in der höchsten Spielklasse zu verbleiben. Zu beschränkt sind ihre Mittel. Dennoch konnten sie den einen oder anderen Lichtblick verzeichnen. Aus diesen Erfahrungen können sie für die kommenden Jahren ihre Lehren ziehen und ihr Programm verbessern. Interessanterweise orientiert sich der dänische Verband an den Schweizern. Obwohl diese nur den zweitletzten Platz belegten.

Ausblick: Dänemark wird sich in den nächsten Jahren schwertun, nicht ein Liftland zu bleiben. Sie sind zu schwach für die höchste Spielklasse, zu gut für die zweite Spielklasse. Dennoch wächst der Druck von unten auf die Top-Acht-Nationen in den Junioren-Weltmeisterschaften. Mit solchem Druck wird auch der Sport Eishockey gefordert.


Die Schweizer (hier Andrej Bykov) erlitten in Tschechien eine harte Bruchlandung. Foto: Christian Häusler (Auf Foto klicken für MMS-Download)