Nationalliga-A-Gesellschafter ohne Mut

Von Urs Berger

Da könnten die Schweizer Nationalliga-Klubs ihren Marktwert gegenüber den Sponsoren steigern und noch mehr Zuschauer an die Spiele locken und die Spannung drei Wochen vor den Play-offs steigern, doch die Herren Gesellschafter ziehen es lieber vor, einen Versuch nach nur einem Mal zu beerdigen. Die Rede ist vom Auswahlverfahren der Play-off Gegner, welche die Nationalliga B beibehält.

Die Mehrheit der Nationalliga-A-Gesellschafter schiebt Gründe vor, welche man nur schwer nach vollziehen kann. Das Interesse der Fans sei nicht mehr gross, wenn die Plätze zwischen 5 und 8 nicht mehr automatisch den ersten vier zugeordnet würden. Denn Teams, welche sich sicher unter den ersten acht qualifiziert hätten, würde es um nichts mehr gehen, als ihre Position zu halten. Solche Äusserungen sind doch eher lachhaft und zeigen auf, dass die meisten Geschäftsführer der Liga von Marketing keine grosse Ahnung haben oder einige wenige vielleicht wissen wie man das Wort schreibt. So kann es nicht erstaunen, dass vor allem die "grauen Mäuse" aus dem Dunstkreis der SCRJ Lakers, des HC Davos und des HC Ambri-Piotta gegen das neue Auswahlverfahren waren. Anders sah dies der zurzeit führende Klub im Marketing. Der Geschäftsführer des SC Bern stand bis zuletzt hinter der Idee, welche der Klub im letzten Jahr in einer zweiten Abstimmung durchgebracht hatte. Bei den Stadtbernern weiss man, dass man mit einem sehr guten Marketing nicht nur die Zuschauereinnahmen steigern kann, sondern auch bei den Sponsoren der eine oder andere Franken lockerer sitzt. Dass dazu auch andere Massnahmen helfen können, scheint den anderen Gesellschaftern der Liga egal zu sein. Schade, konnte doch durch die Ziehung der Play-off Paarungen wieder Spannnung in die Meisterschaft gebracht werden. Diese wird nun Ende Januar bereits weg sein und erst wieder in den Play-offs entstehen. Für viele Klubs dann vielleicht zu spät. Hoffen wir, dass die Gesellschafter an einer der nächsten Sitzungen wieder korrigierend eingreifen. Dies vor allem, weil die Nationalliga B nun ein weiteres Jahr das Auswahlverfahren bestreiten wird. Vielleicht lernen die Gesellschafter der NLA von deren Erfahrungen und führen das Wahlverfahren wieder ein. Dazu braucht es keinen Mut.