Vorschau: HC Ambrì-Piotta
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Auch die NHL übersah Ambrì-Piotta

Von Urs Berger

In der Leventina ist alles beim Alten geblieben. Nicht einmal die NHL hat ihre Fühler nach den beiden Dominatoren des Klubs ausgestreckt. So bleiben Hnat Dominichelli und Jean-Guy Trudel weiterhin in der Leventina und verzücken das Publikum. Mit ihnen auf dem Feld ist Ambrì-Piotta für die Qualifikation der Play-offs gesetzt.

Eine Änderung gab es auf der Torhüterposition. Simon Züger wechselte zum Kantonsrivalen HC Lugano. Somit wird Thomas Bäumle die klare Nummer eins im Tor sein. Flavio Lüdke wird kaum zum Einsatz kommen. Auch bei einer allfälligen Verletzung wird er höchstens bis zu einem Ersatz für Bäumle im Tor stehen. Denn die Nationalliga A ist nicht die gleiche Liga, in welcher er den HC Thurgau in die Nationalliga B gehext hatte. Zu gross ist dieser Schritt. Aber auch bei Thomas Bäumle ist ein Fragezeichen angebracht. Kann er eine ganze Saison überstehen? Denn nun liegt es in seinen Händen, Ambrì-Piotta im Spiel zu halten und das eine oder andere Mal Zeichen zu setzen. Kann er dies nicht, dann wird es für die Leventiner schwer werden.

In der Verteidigung muss gedeihen, ...
In der Verteidigung hofft man auf die defensiven Fähigkeiten von Pierre Hedin. Er soll die Verteidigung führen, das Boxplay dirigieren und das Powerplay an der blauen Linie orchestrieren. Zuviel Last auf seinen Schultern? Kaum, wenn man weiss, dass der Schwede bereits an den Juniorenweltmeisterschaften Verantwortung übernommen hat, in der DEL zu reüssieren vermochte und nur knapp an einem Engagement in der NHL scheiterte. Heutzutage würde er ein diese ohne Probleme erreichen, hat doch die NHL die Regeln seiner Spielweise angepasst. Doch wie sieht es mit den anderen Verteidigern aus? Nicola Celio ist nach wie vor verlässlich, wenn auch langsam. Doch mit seiner Ruhe und mit seiner Übersicht kann er die Verteidigung zusammenhalten und in hektischen Situationen auch die Übersicht bewahren. Nach vorne soll Felicien Du Bois die Akzente setzen. Der Verteidiger hat alles, um nach vorne die Akzente zu setzen. Mit seiner Postur, mit seinem Spielverständnis und seiner Härte soll er im Sturm aushelfen und wühlen. So kann er denn auch seinen Sturmpartnern zu Toren verhelfen.

... was später im Sturm gedeihen soll
Diese Tore sollen die Stürmer Trudel, Dominichelli und Toms machen. Manche bezeichnen diese Drei als das Bermuda-Dreieck des Schweizer Eishockey. Dies ist sicher nicht ganz unberechtigt. Mit Hnat Dominichelli und Jean-Guy Trudel verfügt Ambrì-Piotta über das beste Ausländer Duo, das von der NHL übersehen wurde. Denn mit Toms zusammen können sie ganze Verteidigungen wie im Bermuda-Dreieck verschwinden lassen. An schlechten Tagen gelingt ihnen das aber nicht immer. Ambrì-Piotta ist zu sehr auf seine Ausländer angewiesen. Was geschieht aber, wenn diese nicht Lust haben? Dann sollten die anderen Spieler wie Alain Demuth, Benoit Pont oder Luca Cereda in die Lücke springen. Gerade Luca Cereda sollte diese Aufgabe noch mehr zu Herzen nehmen und sich nicht nur auf die Defensive konzentrieren. Doch auch er kann mit seiner Spielweise Akzente setzen. Vielleicht kann er wieder an seine Saisons vor dem Wechsel in die AHL und seinem krankheitsbedingten Ausfall anknüpfen. Denn nun ist er wieder in seiner Heimat angekommen und hat dies mit der besten Saison seit seiner Rückkehr in die Schweiz bewiesen.

Die Play-offs sind möglich
Trotz allen Fragezeichen ist der Klub aus der Leventina durch aus in der Lage, den grossen Klubs ein Beinzustellen. Dies vor allem auch wegen den frenetischen Fans in der Curva Sud. Steckt Ambrì-Piotta einmal im Rückstand, dann unterstützen die Fans ihren Klub mit ihren Schlachtgesängen und versuchen so, den Spielern das Letzte ab zu verlangen. Alles geben muss auch das Trainerduo Pekka Rautakallio und Petr Malkov. Beide müssen das Team in der Defensive noch weiter stabilisieren und in der Offensive die Last von den Schultern der Ausländer nehmen. Gelingt ihnen dies, dann sind die Play-offs möglich und eine Rangierung vor dem verhassten HC Lugano ist durchaus möglich. Doch die Saison ist lange und unerbärmlich. Auch für Ambrì-Piotta.

Die Ausländer

Hnat Domenichelli (CAN, S, bisher)
Pierre Hedin (SWE, V, Adler Mannheim/DEU)
Eero Somervuori (FIN, V, Kärpät Oulu/FIN)
Jeff Toms (CAN, S, bisher)
Jean-Guy Trudel (CAN, S, bisher)

Die Testspiele

Siege (7): Italien (6:1/H), EHC Basel (5:1/H), Adler Mannheim (D) (3:2/H), SaiPa Lappeenranta (FIN) (5:3/H), HC Lugano (5:2/A), Luleå HF (SWE) (5:2/H), Lokomotiv Jaroslawl (RUS) (2:1/H).

Unentschieden (1): Lukko Rauma (FIN) (3:3/H).

Niederlagen (4): Kloten Flyers (3:4/A), HC Bílí Tygri Liberec (CZE) (0:4/H), Timrå IK (SWE) (2:4/A), EV Zug (1:7/A).

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