Deutschland-Cup - Vorschau

Deutschland - Das Team, das es zu besiegen gilt

Von Urs Berger



Keine leichte Aufgabe erwartet die Schweizer gegen die Deutschen heute Freitag. In den letzen Jahren haben sich die Schweizer gegenüber den Deutschen verbessert und konnten in den wichtigen Bereichen zu legen. Dies vor allem im wichtigsten Bereich der Physis, also dem Bereich, in dem die Schweizer bisher nicht zu überzeugen mochten. Doch seit der letzten Weltmeisterschaft, als die Schweizer mit viel Physis spielte und die Deutschen nur auf ihren Beton zählten, hat vieles geändert. Doch wie ist Deutschland einzuschätzen an ihrem Heimturnier?

In den letzen Jahren konnten die Deutschen jeweils überraschen und immer wieder für einen Exploit gut zu sein. Dennoch sind gewisse Faktoren in den letzten Monaten verändert worden und können so auch zu einem Systemwechsel in der Spielart der Deutschen führen. Weg vom defensiven Beton, hin zum offensivem Wahnsinn? Die könnte kurz umschrieben die neue Marschrichtung unter dem neuen Trainer Greg Poss sein, der ein typischer Vertreter der nordamerikanischen Schule ist. So kann es sein, das einige Spieler in der Nationalmannschaft Probleme mit dem Systemwechsel haben werden. Doch unterschätzen darf man die Deutsche Nationalmannschaft sicher nicht, kann diese doch immer gegen die Schweizer zu einem speziellen Spiel finden.

Die Deutschen können, im Gegensatz zu den Schweizern, kein hochkarätiges NHL-Torhüter Duo stellen, haben aber mit den aufstrebenden Torhütern Oliver Jonas und Robert Müller ein gutes Duo. Kein Unbekannter des Schweizer Eishockeys ist Müller, hexte er doch die Basler fast zum Ligaerhalt, respektive zu den Abstiegsspielen in den Playouts. Generell haben die Deutschen ein gutes Torhüter-Duo, welches in den entscheidenden Phasen den sicheren Rückhalt vor der Verteidigung gibt und diese auch zu organisieren verstehen.

In der Verteidigung unseres "grossen Kantones" stehen erfahrene und nicht zu unterschätzende Spieler auf dem Eis. Mit Robert Leask, Sascha Goc und Stephan Retzer steht eine Erfahrene Verteidigung auf dem Blatt. Die drei haben zusammen 109 Spiele bestritten und sind ein gutes und eingespieltes Trio, welches die Neuzugänge in der Nationalmannschaft, wie Shayne Wright, Martin Walter und Stefan Schauer an die Nationalmannschaft heranführen werden. Generell wurde die Verteidigung mit fünf "Neuen" verjüngt und so gezielt der Generationen Wechsel eingeläutet.

Im Sturm geht ebenfalls der Verjüngungsprozess von statten. Neben den drei "Dinosauriern" Jan Benda, Klaus Kathan und Daniel Kreutzer, welche zusammen zirka 400 Länderspiele bestritten haben, sind auch die "jungen Wilden" Benjamin Barz, Alexander Barta, Michael Hackert und Sebastian Furchner mit von der Partie. Aber ob sie viel Eiszeit erhalten werden ist noch nicht sicher, sie könnten aber, wenn sie mit den Routiniers eingesetzt würden, für positive Überraschungen sorgen. Generell kann man sagen, dass sich das Gesicht der Mannschaft aus Deutschland stark geändert hat - nicht zuletzt wegen des NHL-Lockouts mit dessen Spuren im Team. Nicht nur auf dem Trainerposten wurden Veränderungen vorgenommen sondern auch in der Mannschaft selber. Für die Schweizer sicher ein nicht zu unterschätzender Vorteil, können sie doch mehr oder weniger mit einem eingespieltem Kader das Turnier bestreiten.

Die Deutschen spielen diese Turnier mit einer mehr oder weniger neuen Mannschaft und konnten im ersten Spiel gegen die USA nicht wirklich überzeugen. Natürlich konnten sie den schnellen Ausgleich nach der Führung der USA erzielen, konnten aber danach dem erhöhten Tempo der US-Boys nichts mehr entgegensetzen. Doch auch hier kann man das Positive sehen, konnten so die Deutschen ihren Teamgeist spüren und besser als Team zusammen wachsen. Zudem hatten die Deutschen heute einen ruhe Tag in Hannover und werden so morgen gegen die Schweizer ausgeruhter an das Spiel kommen als die Eisgenossen. Aber wir werden den Ausgang des Spieles ja spätestens morgen Abend um 22:00 Uhr wissen. Wie können also noch getrost etwas spekulieren.




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