BACKGROUND


Die Stunde der Wahrheit
Angst vor erneuten Krawallen in Zürich

Von Andreas Haas

Heute beginnen die Playoff Halbfinal Paarungen im Schweizer Eishockey. Unter anderem mit dem Knüller HC Lugano gegen die ZSC Lions.


Die Paarung sorgt in der Schweizer Eishockeyszene für viel Wirbel. Dies zu recht, in den beiden vergangenen Jahren als die Zürcher in die Tessiner in den Finals aufeinander trafen kam es in Zürich wie auch in Lugano zu heftigen Ausschreitung. Nicht zuletzt wurden die Zürcher Meisterfeier in Lugano in ein regelrechtes Chaos umgewandelt. Tränengas, Gummischrott und Wasserwerfer waren damals an der Tagesordnung. Die Nationalliga bestrafe den HC Lugano mit einer Geldbusse und einem Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Mit Hooligans "duzis"

Aus inoffiziellen Fankreisen soll es sich das ganze in Lugano so abgespielt haben, dass einige Sicherheitsbeamten mit den Ticino-Hooligans befreundet gewesen sein sollten. Für die Krawallmacher war es so ein Kinderspiel zahlreiche Rauchbombem, Petarden und ähnliches Feuerwerk in die Halle rein zu schmuggeln. Im Sicherheitskonzept der Nationalliga ein klarer Verstoss. Die Luganesi konnten so bis zur Spielerbank vordringen und dies ohne Probleme. Zum gleichen Zeitpunkt sahen weit mehr als 100'000 Eishockeyfans die schrecklichen Bilder aus Lugano. Darunter auch 10'000 ZSC-Fans im Zürcher Hallenstadion. Die Bilder lösten dabei ein Pfeiff-Konzert der Extraklasse aus. Die Wut über Lugano stieg zunehmend, dies aber nicht nur wegen den Ausschreitung im Stadion selber, sondern auch weil keine ZSC-Fans bei den Finalspielen in Lugano ins Stadion gelassen wurden.

Die Angst bleibt...

Die Angst vor der diesjährigen Paarung in Zürich steigt. Nach Angaben des Regionalfernsehsender Tele Züri, sei die Zürcher Stadt Polizei auf das schlimmste gefasst. In Lugano sind diesmal die ZSC-Fans herzlich willkommen, doch bleibt die Angst bei vielen Familienväter.
"Wir werden mit den offiziellen Fanklubs in Lugano Kontakt aufnehmen", sagte ein Mitglied eine Zürcher Fanclubs, doch werden die Tifosi auch keinen halt vor den alten Mauern, des schon lange renovier bedürftigen, Zürcher Hallenstadions machen.
"Es gibt bislang kein Sicherheitskonzept welches dafür geeignet ist, selbst ich weiss keine richtige Lösung für die ZSC Lions um dies Krawalle zu verhindern", sagte ZSC-Sicherheitschef Franz Kälin auf Anfrage von Tele Züri.
Vielleicht ändert sich dieses Jahr einmal die Stimmung im Stadion zu mal der neue Hallenstadion-Sicherheitschef Dölf Stöcklin heisst und mit solchen Unruhestifter viel Erfahrung hat!

ZSC-Sicherheitsdienst: Hooligans integriert!

Nach Angaben mehrerer Medienberichten hat der Sicherheitsdienst des Zürcher Stadtvereines auch Hooligans in seinen Kreisen integriert, welches von Insidern schon seit längerem als Sicherheitsrisiko betont wurde. Im vergangenen Jahr waren die Sicherheitskräfte des Zürcher Schlittschuh Vereins gar massgeblich an der Schlägerei, welche für einmal nicht ausserhalb des Stadions stattfand, sondern innerhalb beteiligt. Der interne Sicherheitsdienst hatte auch schon bereits mehrmals, wegen personellem Mangel, Ausländer für diese schwere Aufgabe im Zürcher Hallenstadion eingestellt. Sicherheitschef Franz Kälin gegenüber Tele Züri: "Klar haben wir in unserem Sicherheitsdienst Hooligans involviert, wenn diese jedoch bei anderen gewalttätigen Anlässen auf der anderen Seite, also nicht auf der Seite der Sicherheitskräfte zu sehen sein sollten, werden wir diese betreffende Person aus dem Sicherheitsdienst ausschliessen." Dies gab es nach eigenen Angaben von Kälin bereits schon einmal.

Dürfen wir also nun gespannt sein und hoffen das es dieses Jahr nicht erneut zur solchen "Scharmützel" und Krawallen mit der Polizei und den übrigen Sicherheitskräfte kommt.



Andreas Haas ist freier Sportjournalist. Nebst der Redaktionsleitung bei der Bassersdorfer und Nürensdorfer Dorfzeitung dem Dorf Blitz, schreibt er unter anderen als Sportkorrespondent für den Zürcher Unterländer und leitete dabei lange Zeit das Schweizer Eishockey Magazin FACE-OFF. Andreas Haas beobachtet seit rund 2 Jahren die Heimspiele der ZSC Lions und analysieret die Krawalle nach den Playoff-Spielen ZSC - Lugano oder Lugano - ZSC. Andreas Haas spielt rund seit 10 Jahren Eishockey. Zuerst von den Moskito bis Mini bei EHC Wallisellen, dann von den Mini bis zu den Junioren bei den ZSC Lions und jetzt bei Bassersdorf in der 2. und 4. Liga.

Background-Archiv