Thomas Rickenbach sorgt für den richtigen
BACKGROUND
Die ZSC Lions sind Meister. Ein paar Blitzegedanken zu Geistern, Meistern, Verlierern, Koleff, Huet,
Plavsic, Martikainen, der SVP und April-Scherzen.
10 Sekunden vor Schluss. Und so weiter. Eins ist klar (spätestens jetzt): Geister gibts nicht. Jedenfalls nicht im
Hallenstadion. Oder dann werden sie langsam alt und nachlässig. ZSC Schweizer Meister? Geschichtlich betrachtet
unfassbar. Aber eben.
Im Eishockey gibt es kein eindeutiges Rezept, das zum Erfolg führt. Schauen wir zurück ins Vorjahr.
Jim Koleff sei ein Meistertrainer. Nicht zuletzt der «Blick» war dieser Meinung.
Ambrì wurde eingeschläfert im Finale. Der Offensivmaschine aus der Leventina wurde der Stecker rausgezogen.
Meisterleistung des Trainers. In diesem Jahr wird er von der gleichen Zeitung kritisiert. Falsch gepokert, schlechte
Ausländerwahl. So einfach ist es offenbar für uns Journalisten... Wahrscheinlich hat Lugano den ZSC ja
tatsächlich etwas unterschätzt. Oder besser: Sich selbst überschätzt. Wie wars denn im Vorjahr mit
Cristobal Huet? Er war der Gewinner des Finals. Man nannte ihn den typischen
Meistergoalie. Wenn ein Spiel wichtig ist, hält er einfach alles. Als Gegenstück
Pauli Jaks: Eine Saison lang genial, im Final Fliegenfänger. Ein Jahr
später bringt Huet die Stockhand selten mehr rechtzeitig hoch. Auch 10 Sekunden vor Schluss nicht, als Plavsic an ihm
vorbeizielt. Grazie Lugano!
Doch reden wir vom Mäischter (glaubet nöd a Gäischter). Bezeichnend, dass
Adrien Plavsic das entscheidende Tor schoss. Im Vorjahr nannte man ihn einen
Fehleinkauf. Wenige verstanden, weshalb Plavsic erneut einen Vertrag erhielt. In diesem Jahr - so meine Meinung - war
Plavsic der beste Verteidiger der Liga. Kaum beachtet: Man spricht über
Rohlin, Andersson,
Nummelin. Plavsic schiesst daneben gemütlich Tor um Tor, steht defensiv
sicher. Der richtige Schütze für das entscheidende Tor. Fast noch märchenhafter wäre
Kari Martikainen gewesen. Da sieht man ihn eine Saison lang kaum (ausser in der
Arztpraxis), der Wechsel nach Rapperswil steht fest und dann wird Martikainen zum Spitzenskorer.
Zum Schluss eine Floskel: Playoffs haben ihre eigenen Gesetze. Logisch! Gratulation den ZSC Lions, auch von einem
Nicht-SVP-Wähler. Und übrigens: De ZSC esch Mäischter. Kän April-Scherz.
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