Schweizer zahlen Lehrgeld

Von Pascal Zingg

Die Schweizer U18-Nationallmanschaft muss im ersten Spiel der diesjährigen WM eine 2:6-Niederlage hinnehmen. Die Eisgenossen waren vor allem in den ersten beiden Dritteln unterlegen. Eine klare Leistungssteigerung im letzten Drittel zeigte jedoch, dass die Schweizer doch nicht so krass unterlegen waren.

Eine U18-WM ist für unsere Junioren immer eine spezielle Sache. Schnell wird den jungen Eisgenossen jeweils bewusst, wie hoch das Niveau an diesen Titelkämpfen ist. Schnell muss man sich deshalb dem höheren Niveau annähern. Gelingt dies nicht, ist man auch schon im Rückstand. So auch am heutigen Nachmittag, als die Finnen bereits nach 16 Sekunden in Führung gingen. 

Obwohl sich die Schweizer mit dem 1:1-Ausgleich von Gregory Weber überraschend gut von diesem frühen Rückschlag erholen konnte, musste sie auch im weiteren Verlauf des Spiels Lehrgeld bezahlen. «Vor allem im zweiten Drittel haben wir kaum Zweikämpfe gewonnen», erkannte Marcel Jenni. Als logische Folge dieser verlorenen Zweikämpfe mussten die Schweizer Strafen nehmen. Zwei dieser Strafen wussten Kemell und Nyman sogleich zum 1:3 zu nutzen. Als Meile dann auch noch einen schlimmen Fehlpass spielte und damit das 1:4 einleitete, musste man sich um die jungen Eisgenossen ernsthaft Sorgen machen. 

Dieser Eindruck bestätigte sich auch nach dem Check von Hokkanen an Yann Voegeli. So waren die Finnen während fünf Minuten Unterzahl dem 1:5 näher, als die Schweizer dem Anschlusstreffer. Erst eine gute Aktion von Simone Terraneo sollte den Schweizern nochmals neues Leben einhauchen. Der Captain schlug die Scheibe vors Tor, wo sie Thierry Schild zum 2:4 einschieben konnte. Angetrieben von diesem Treffer gelang es dem Team auch im dritten Spielabschnitt gute Aktionen zu kreieren. «Im letzten Drittel sind wir mehr gelaufen und haben den Gegner ebenfalls unter Druck setzen können. Dies hat uns geholfen unser Spiel zu spielen», konstatierte Jenni. 

Was den Schweizern in dieser Phase jedoch fehlten, waren die Tore. So blieb dem Coaching-Team kurz vor dem Ende nur mehr die Option aufs leere Tor. Dies endete damit, dass die Finnen zwei Mal ins leere Tor trafen. Trotz der 2:6-Niederlage bleibt den Schweizern jedoch die Gewissheit, dass sie in diesem Spiel einen Schritt hin zum internationalen Niveau gemacht haben. Es ist zu hoffen, dass es ihnen im morgigen Spiel gegen Schweden gelingt, am guten dritten Drittel anzuknüpfen und das Spiel damit etwas ausgeglichener zu gestalten.  

 

Telegramm:

Finnland – Schweiz 6:2 (1:1, 3:1, 2:0)

Erdgas Schwaben Arena, Kaufbeuren: 692 Zuschauer. – Schiedsrichter: Ivert (GER), Schlittenhardt (USA); Laguzov (GER), Waleski (USA). – Tore: 0:16 Lassila (Kemell, Kulonummi) 1:0; 17:15 Weber (Naber; Ausschluss: Salin) 1:1; 23:52 Kemell (Kulonummi; Ausschluss: Meile) 2:1; 26:14 Nyman (Kiviharju, Halttunen; Ausschluss: Füllemann) 3:1; 30:58 Hämeenaho 4:1; 37:00 Schild (Terraneo) 4:2; 58:32 Rönni (ins leere Tor) 5:2; 59:26 Uronen (ins leere Tor) 6:2. – Strafen: 4 x 2 Minuten + 5 Minuten + Spieldauer (Hokkanen) gegen Finnland; 8 x 2 Minuten gegen die Schweiz.

Finnland: Kokko (Leinonen); Kulonummi, Kiviharju; Grönlund, Salin; Laakso, Mikkinen; Heinonen; Kemell, Kaskimäki, Lassila; Nyman, Halttunen, Rönni; Uronen, Bau, Hämeenaho; Hokkanen, Männistö, Lundell; Raimann.

Schweiz: Uberti (Beglieri); Voegeli, Terraneo; Füllemann, Meile; Christe, Moser; Mazzola; Fiebiger, Rod, Guignard; Naber, Schild, Lurati; Reinhard, Weber, Pauli; Kilchenmann, Greuter, Liechti; Zürcher.

Bemerkungen: 57:46 Timeout Schweiz; Schweiz ab 58:06 bis 58:32 und ab 59:20 bis 59:26 ohne Torhüter.

Aktuelle Spiele

Samstag, 23. April 2022

Kanada - USA

Lettland - Schweden

Tschechien - Deutschland

Finnland - Schweiz

Kalender

<< April 2022 >>
MoDiMiDoFrSaSo
    123
45678910
11121314151617
18192021222324
252627282930