U18-Headcoach Fabio Schumacher im Interview
Montag, 12. August 2024, 00:14 - Roman Badertscher
hockeyfans.ch sprach mit dem neuen U18-Headcoach Fabio Schumacher zwischen der Gruppenphase und dem Spiel um den siebten Platz am Hlinka Gretzky Cup in Edmonton.
Was sagst du zum bisherigen Turnierverlauf?
«Wir haben neun Drittel gespielt aber nur eines davon war gut. Das letzte Drittel gegen die Slowaken war stark. Wir hatten viel Power drin, haben viel Druck ausgeübt und das Spiel auch mal bestimmen können. Am Schluss haben wir dann in der Overtime leider verloren. Das ist sehr ärgerlich, weil mit einem Sieg hätten wir die Slowaken überholt und um den fünften Platz spielen können.»
Was kann man aus dem Turnier mitnehmen?
«Die Intensität, das Zweikampfverhalten, die Schnelligkeit und die Passqualität sind Punkte, die die grössten Unterschiede zu den Topnationen wie Schweden oder Kanada ausmachen. Wenn wir näher an diese Nationen herankommen wollen, müssen wir uns in diesen Punkten ganz klar verbessern.»
Bei dieser Mannschaft ist aufgefallen, dass es bei Gegentoren einen richtigen Knick gibt und wenn ein Tor erzielt wird gibt es einen Höhenflug. Was kann man dagegen tun?
«Das Mittel haben wir noch nicht gefunden. Wir haben es schon x-mal angesprochen, die Jungs wissen es selber auch. Beim Spiel gegen die Slowakei konnten wir nach einem 0:2-Rückstand den Fokus behalten. Das hat mich positiv gestimmt.»
Du bist zum ersten Mal Headcoach eines Nationalteams. Vorher hast du die U15 und U20 in Zug trainiert. Was ist der Unterschied?
«Es geht alles schneller und es ist interessant, dieses Eishockey zu sehen. Die verschiedenen Nationen spielen ein anderes Eishockey. Jede Nation hat ihre Stärken und ihr eigenes System. Wir von Swiss Ice Hockey versuchen auch unser Schweizer System hineinzubringen.»
Als Trainer kennt man dich in der Schweiz noch nicht so gut. Wie siehst du dich als Trainer und was sind deine Erwartungen an eine Mannschaft?
«Dass die Spieler 100% geben und dass mit Leidenschaft und Herz gespielt wird. Das ist auch das, was ich von mir selber und dem Staff erwarte. Wir wollen das Maximum aus allen herausholen - aus dem Staff und aus der Mannschaft.»
Dein Vater ist 2021 sehr früh verstorben. Hat er dich gefördert, als du gesagt hast, du wirst Trainer?
«Er hat mich definitiv gefördert. Wir haben sehr viel über Eishockey gesprochen. Es ist ein Teil, den ich jetzt noch vermisse. Mit ihm über Eishockey zu sprechen. Auch seine Leidenschaft für die Sportart hat er mir bereits von klein auf mitgegeben. Oft ist es hart, das Maximum von den Spielern zu fordern. Aber es gehört auch Kritik dazu, um als Spieler besser zu werden. Die Spieler müssen auch lernen, mit Kritik umgehen zu können. Das ist das, was ich von ihm mitgenommen habe.»