Donnerstag, 3. Mai 2007

WM 2007

0 : 2
(0:0, 0:0, 0:2)
Schweiz Finnland
 

Matchbericht



 
 

Schweizer Reaktion nach Hillers Fehlgriff unbelohnt

Von Martin Merk

Die Schweizer zeigten mit einer Leistungssteigerung gegen Finnland eine gute Partie und vermochten lange mitzuhalten, blieben mit einer 0:2-Niederlage jedoch unbelohnt. Jonas Hillers bislang einziger Patzer wurde von Tuomo Ruutu bestraft.

Das Spiel der Schweizer gegen Schweden begann ähnlich wie bei der 0:6-Niederlage tags zuvor gegen Schweden: Beide Mannschaften traten defensiv an, wobei sich die Schweizer beherzter präsentierten als am Abend zuvor und so auch zu Tormöglichkeiten kamen. Die beste Chance hatte Goran Bezina eine Minute vor Drittelsende, als er durch den finnischen Abwehrriegel zum Torhüter Kari Lehtonen vorstiess, jedoch genauso scheiterte wie Patric Della Rossa im Versuch, vor dem Torhüter an den Abpraller zu gelangen. Das Schussverhältnis von 6:11 zeigte zumindest auf, dass die Schweizer sich Chancen ausrechnen durften, denn im zweiten Drittel spielten die Teams noch vorsichtiger. Rund zehn Minuten dauerte es bis zur ersten Schweizer Gelegenheit, welche Sandy Jeannin alleine vor Lehtonen verpasste nach einem guten Seitenpass von Julien Vauclair, der vom siebten Verteidiger in die erste Linie befördert wurde. Neben dem logischen Wechsel zum Torhüter Jonas Hiller, der Abwesenheit des angeschlagenen Martin Steinegger sowie den ersten Einsätzen der neu gemeldeten Steve Hirschi und Thierry Paterlini war dies die grösste Änderungen im Team. Im wenig später folgenden Powerplay scheiterte Paul Di Pietro ebenfalls aus kurzer Distanz an den Goalie der Atlanta Thrashers. Kurze Zeit später bei fünf gegen fünf Feldspielern traf Marc Reichert im Abschluss den Puck nicht. Auch gegen Ende des Mitteldrittels kam man durch eine finnische Strafe zu guten Chancen, doch die beste vergab der Finne Jere Lehtinen mit einem Alleingang nach einem Fehlzuspiel von Di Pietro im Spielaufbau. Nach der Schmach gegen Schweden hatte man gut reagiert und das wohl beste Drittel am Turnier gezeigt.

Auch im Schlussdrittel hielten die Schweizer gut mit, wenn auch die Finnen öfters am Drücker waren. Der einzige Patzer des sonst so starken Jonas Hiller im Turnier ermöglichte den Nordeuropäern jedoch die lange angestrebte Führung. Ein ungefährlicher Blueliner von Petteri Nummelin vermochte der Appenzeller nicht richtig unter Kontrolle zu bringen während eines Powerplays – Tuomo Ruutu war schneller und schob den Puck zum 0:1 ins Tor. Der Schweizer Traum von einem Punktgewinn war acht Minuten vor Spielende geplatzt. Ville Peltonen erhöhte mit einem Schuss ins leere Tor zum 0:2-Endstand.



Stimmen:

Jonas Hiller, Torhüter Schweiz: «Jeder gab sein Bestes, wir hatten in der Vorbereitung nochmals unsere Stärken betont. Beim 0:1 konnte ich den Puck nicht halten, ging auf den Rebound, doch der Gegner war schneller und traf zwischen den Schonern. Wir hatten in den ersten beiden Spielen etwas Glück gehabt, jetzt leider nicht. Wir können aber mit einem Sieg gegen Dänemark immer noch ins Viertelfinale.»

Julien Sprunger, Stürmer Schweiz: «Wir haben gut gespielt und hundert Prozent gegeben, nun sollten wir aber auch die Tore schiessen im nächsten Spiel. Wir sind aufgewacht und haben gezeigt, dass wir Charakter haben. Wir haben mehr mit dem Puck gemacht anstatt den Gegner spielen zu lassen. Wir sind individuell stärker als die Dänen und müssen hart für das nächste Spiel arbeiten.»

Ralph Krueger, Headcoach Schweiz: «Ich bin sehr zufrieden über den Turnaround. Wir hatten harte Arbeit ohne Puck geleistet und konnten dadurch auch mehr mit dem Puck produzieren, hatten mehr Drang als gestern. Es ist schmerzhaft, nach dieser Leistung zu verlieren. Finnland mit elf NHL-Spielern ist ein starker Gegner. Es war aber wichtig, dass die Mannschaft sah, dass sie gegen solche Gegner auch gewinnen könnte. Die Spieler führten gut aus, was wir uns vornahmen. Über die gesamte Partie hat Finnland verdient gewonnen, aber wir waren nahe dran, es hätte auch anders laufen können. Die Richtung ist korrekt und wenn wir diese einhalten, werden wir gegen Dänemark auch ganz sicher Tore schiessen. Das ist die Spielweise, die wir zeigen müssen und dann können wir auch noch einige Spiele haben.»

Erkka Westerlund, Headcoach Finnland: «Wir hatten mehr Erholungszeit als die Schweiz und konzentrierten uns daher auf die Vorbereitung. Die Schweizer spielten jedoch sehr gut und beide Torhüter waren stark, weshalb es auch so knapp wurde.»



Telegramm:

Khodynka-Arena, Moskau. – 5010 Zuschauer. – SR: Jonak (SLK), Dedioulia (WRU)/Masik (SLK). – Tore: 51:35 Tuomo Ruutu (Nummelin, Miettinen/Ausschluss Blindenbacher) 0:1. 59:46 Peltonen (Lehtinen, Nummelin/ins leere Tor) 0:2. – Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 5-mal 2 plus 10 Minuten (Koivu) gegen Finnland.

Schweiz: Hiller (Ersatz: Aebischer); Streit, Vauclair; Blindenbacher, Bezina; Hirschi, Forster; Gerber; Lemm, Jeannin, Wichser; Della Rossa, Monnet, Sprunger; Di Pietro, Wirz, Reichert; Paterlini, Ambühl, Rüthemann; Camichel.

Finnland: Lehtonen (Ersatz: Norrena); Nummelin, Kukkonen; Mäntylä, Saravo; Söderholm, Berg; Lehtinen, Kontiola, Peltonen; Tuomo Ruutu, Koivu, Miettinen; Hentunen, Kapanen, Pärssinen; Bergenheim, Pyörälä, Kallio; Jarkko Ruutu.

Bemerkungen: Schweiz ohne Steinegger, Sannitz (beide verletzt) und Manzato (überzählig). Finnland ohne Viuhkola (verletzt). – Schweiz von 58:35 bis 59:00 und von 59:06 bis 59:46 ohne Torhüter. – 59:00 Time-out Schweiz. – Schüsse aufs Tor: 18:31 (6:11, 4:7, 8:13). – Beste Spieler: Jonas Hiller; Kari Lehtonen.


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Fotos von Thomas Oswald


























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