Mittwoch, 2. Mai 2007

WM 2007

4 : 3
(0:1, 1:0, 2:2, 1:0) n.V.
Italien Lettland

Matchbericht



Mamma mia: Italien in der Zwischenrunde!

Von Martin Merk

Italien schafft die erste Überraschung des Turniers: Die Südeuropäer schicken das bislang unter den Top-12 etablierte Lettland in die Abstiegsrunde und dürfen erstmals seit sechs Jahren an der Zwischenrunde teilnehmen.

Kämen die verspielten, aber reizbaren Letten noch in die Zwischenrunde? Oder die hölzernen und kämpferischen Italiener? Diese Frage galt es zum Abschluss der Vorrunde in Moskau noch zu lösen. Die Antwort war keine deutliche. Zwar gingen die Letten in der 15. Minute durch Lauris Darzins in Führung, doch ebenso im Powerplay glich Jason Cirone in der 24. Minute wieder aus. Beide Mannschaften gaben alles nach jeweils einer knappen Niederlage gegen die Schweiz und einer Kanterniederlage gegen Schweden und es waren die berühmten Details und Zufälle, die entschieden.

Kaspars Daugavins, die Stürmerhoffnung der Letten, brachte die Letten im Schlussdrittel jedenfalls wieder in Führung, als er von Martins Cipulis vor dem Torraum angespielt wurde. Acht Minuten waren da zu spielen und die italienischen Vorstösse blieben nicht unbelohnt. Einen Schuss Luca Ansoldis lenkte ein Lette drei Minuten vor Schluss ins eigene Tor. Die Italiener machten weiter Druck und im Nachschuss traf Christian Borgatello zur italienischen Führung, als nur noch 139 Sekunden zu spielen waren – Totenstille im Stadion mit rund 6000 aus Lettland angereisten Fans. Doch nun waren die Letten wieder am Drücker, machten Druck auf das italienische Tor und im Nachschuss kam Darzins zu seinem zweiten Tor und dem 3:3-Ausgleich nur 28 Sekunden nach der italienischen Führung. So schnell kann Eishockey gehen und so spannend können Spiele auch bei den schwächer eingestuften Teams sein – die erste Verlängerung des Turniers wurde fällig. Und sie endete mit der ersten Überraschung des Turniers: Cirone erzielte 50 Sekunden vor Ende der Overtime das Siegestor für die «Squadra Azzuri». Die Letten waren in der Abwehr unachtsam und der Passgeber André Signoretti vermochte die Abwehr der Balten auszuspielen.

Erstmals seit sechs Jahren kommen die 2005 aufgestiegenen Italiener damit unter den Top-12. Damals, an der WM 2001 in Deutschland, klassierte man sich nach einer Zwischenrunde mit einem Torverhältnis von 5:30 auf Rang 12. Lettland dagegen muss erstmals seit 2001 in die Abstiegsrunde. Ein Sieg der Letten wäre zwar keinesfalls unverdient gewesen, doch verpasste man es, aussichtsreiche Chancen auszunützen und hatte bei einem Pfostenschuss in der Verlängerung auch noch Pech.



Telegramm:

Khodynka-Arena, Moskau. – 6180 Zuschauer. – SR: Pellerin (CAN), Gemeinhardt (DEU)/Losier (CAN). – Tore: 14:51 Darzins (Lavins, Sorokins/Ausschluss Trevisani) 0:1. 23:03 Cirone (Lorenzi, Strazzabosco) 1:1. 51:43 Daugavins (Cipulis, Vasiljevs) 1:2. 56:41 Ansoldi (Trevisani) 2:2. 57:41 Borgatello (Cirone, Scandella) 2:3. 58:09 Darzins (Sorokins, Mikelis Redlihs) 3:3. 64:10 Cirone (Signoretti) 4:3.– Strafen: Je 3-mal 2 Minuten.

Italien: Hell (Ersatz: Carpano); Signoretti, Trevisani; Helfer, Borgatello; Lorenzi, Strazzabosco; Florian Ramoser; Margoni, Ansoldi, Roland Ramoser; De Bettin, Cirone, Scandella; Lefebvre, Chitarroni, Parco; Faggioni, De Toni, Rigoni.

Lettland: Naumovs (Ersatz: Masalskis); Galvins, Pujacs; Rekis, Saviels; Sorokins, Lavins; Tribuncovs, Jerofejevs; Nizivijs, Semjonovs, Tambijevs; Cipulis, Vasiljevs, Daugavins; Mikelis Redlihs, Berzins, Darzins; Macijevskis, Sirokovs, Pantelejevs.

Bemerkungen: 60:28 Pfostenschuss Vasiljevs. – Schüsse aufs Tor: 23:35 (6:9, 9:9, 6:14, 2:3). – Beste Spieler: Günther Hell; Lauris Darzins.


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