Montag, 8. Februar 2006

WM 2006

2 : 1
(2:0, 0:1, 2:0)
Schweiz Ukraine

Matchbericht



Schweiz nach zweitem Sieg in der Zwischenrunde

Von Martin Merk

Nach Italien wurde auch die Ukraine knapp besiegt – damit steht die Schweiz in der Zwischenrunde. Für den Sieg musste man lange zittern, hatte den Gegner aber mit zunehmender Dauer in Griff. Bester Spieler war der Torhüter David Aebischer.

Die Schweizer starteten mühevoll in die ersten Minuten. In der achten Minute verpassten Vasil Bobrovnikov und Alexander Materukhin nur knapp die Führung für die Ukrainer, später rettete der Schweizer Torhüter David Aebischer bei einem Alleingang Juri Djachenkos. Viele gute Chancen hatten die Schweizer anfangs nicht, doch der im Powerplay erzielte Blueliner von Goran Bezina zur Führung nach zehn Minuten wirkte erlösend für die Schweizer Offensivbemühungen. Rund acht Minuten später nutzte Andres Ambühl einen Fehler des ukrainischen Verteidigers Juri Gunko zu einem Shorthander zum 2:0. Dominierten die Schweizer gegen Italien noch lange ohne zu führen, so offenbarten die Schweizer Verbesserungen in der bemängelten Effizienz bei den Special Teams.

Doch die Effizienz täuschte nur im Startdrittel über das schwierige Spiel hinweg. Die Ukrainer waren ein äusserst kompakter und aufsässiger Gegner. Sie machten nicht nur von ihrer stärkeren Physis Gebrauch, sondern setzten entgegen der Annahmen auch in der Offensive Akzente, hatten gar mehr Torchancen als die Schweizer. So war der Anschlusstreffer, welcher Andrej Mikhnov in der 34. Minute erzielte, keine Überraschung.

Mühe hatte man auch mit dem Schiedsrichter Milan Minar. Der Tscheche hatte das Spiel nicht im Griff, übersah oft gefährliche Aktionen und hatte Mühe mit Schwalben. Einige Spieler schieden kurzzeitig verletzt aus, so auch Valentin Wirz auf Schweizer Seite, der aber wieder mittun konnte.

Dank einer Steigerung im Schlussdrittel vermochten die Schweizer das Resultat allerdings über die Runden zu bringen. Sie standen am Schluss dem dritten Tor näher und hatten mit David Aebischer in brenzligen Situationen einen starken Rückhalt. Eine ukrainische Schlussoffensive blieb aus, zumal man einige Zeitpunkte verpasste, um den an der blauen Linie wartenden Torhüter gegen einen sechsten Feldspieler einzutauschen. 42 Sekunden vor Schluss verpasste Ivo Rüthemann bei einem Konter die Vorentscheidung. Es blieb die letzte nennenswerte Spielszene. Die Schweiz beendete die Partie mit zwei Punkten und vielen blauen Flecken aus dem harten Spiel.



Stimmen zum Spiel (aufgezeichnet von Urs Berger und Martin Merk):

David Aebischer, Torhüter Schweiz: «Wir hatten mehr Mühe gehabt als erwartet, aber wichtig war, dass wir die vier Punkte im Trockenen haben. Alles Weitere wird sich erweisen.»

Martin Plüss, Stürmer Schweiz: «Ich war nicht mehr so müde wie im ersten Spiel, spüre es aber schon noch ein bisschen. Es war nicht das beste Spiel, aber das wichtigste sind die vier Punkte.»

Ralph Krueger, Headcoach Schweiz: «Wir können uns jetzt sicherlich noch steigern. Wir wollten physisch spielen, aber die Schläger und Ellbogen waren ein bisschen hoch. David Aebischer und die Penalty-Killers haben aber einen guten Job gemacht. Die Ukraine ist auf dem Papier ein gleichwertiger Gegner. Am Ende hat die bessere Mannschaft mit der besseren Teamarbeit gewonnen. Wir haben sehr viele neue Sachen in der Mannschaft drin. Wenn wir das vor drei, vier Wochen gedacht hätten, dass wir jetzt mit vier Punkten hier stehen, hätte das niemand geglaubt mit diesen vielen Änderungen. Ich kann nur den Hut nehmen vor der Mannschaft und wir werden uns versuchen zu verbessern. Man darf diese Siege gegen Italien und die Ukraine nicht unterschätzen. Die Schweiz soll sehr viel Freude haben an dieser Gruppe, wie sie mit Charakter das durchgezogen hat.» Die komplette Medienkonferenz zum Anhören (1,5 MB)



Telegramm:

Skonto Halle. – 4609 Zuschauer. – SR: Minar (CZE), Lesnjak (SLN) / Schroeter (DEU). – Tore: 9:57 Bezina (Jeannin/Ausschluss Shakhraychuk) 1:0. 18:06 Ambühl (Ausschluss Blindenbacher!) 2:0. 33:54 Mikhnov (Materukhin, Srjunko) 2:1. – Strafen: 10-mal 2 plus 10 Minuten (Plüss) gegen die Schweiz, 13-mal 2 plus 10 Minuten (Zavalniuk) gegen die Ukraine.

Schweiz: Aebischer (Ersatz: Hiller); Streit, Helbling; Vauclair, Steinegger; Blindenbacher, Bezina; Seger, Forster; Rüthemann, Plüss, Della Rossa; Paterlini, Ambühl, Reichert; Déruns, Romy, Wirz; Sannitz, Jeannin, Lemm.

Ukraine: Simchuk (Ersatz: Karpenko); Klymentjev, Gunko; Ostrushko, Zavalniuk; Srjubko, Isajenko; Polonytski, Navarenko; Lytvynenko, Shakhraychuk, Kasianchuk; Djachenko, Bobrovnikov, Salnikov; Materukhin, Shafarenko, Mikhnov; Protsenko, Oletsky, Semenchenko.

Bemerkungen: Schweiz ohne Bührer, Gerber und Demuth (alle überzählig). – 150. Länderspiel für Patric Della Rossa. – 58:18 Time-out Ukraine. – Schüsse aufs Tor: 25:26 (8:9, 7:14, 10:3).


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Fotos von Thomas Oswald


Mark Streit beim Abschluss


Marc Reichert im Zweikampf mit Artem Ostroushko


Andres Ambühl versucht das "Buebetrickli"


Andres Ambühl schiesst zum 1:0 ein


Marc Reichert, Andres Ambühl und Mark Streit jubeln


Mathias Seger und Martin Plüss scheitern am Torhüter Igor Karpenko


Patric Della Rossa verfehlt das Tor


Raffaele Sannitz gegen Viacheslav Zavalniuk


Kevin Romy


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