Eishockey Weltmeisterschaft 2003
in Helsink, Tampere und Turku (Finnland)

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Hintergrund
Schweden


Schweden und das Beherrschen des Eishockeyschachs

Von Urs Berger

Das Schwedische Eishockey war einmal nur vom beherrschen des Gegners bestimmt. Jeder Angriff wurde an der eigenen Blauen Linie abgefangen und die Scheibe zurück in das Drittel des Gegners geschossen. Sollten die Schweden einmal Gelegenheit haben und die Scheibe beherrschen, dann kam meistens Gefahr vor dem Gegnerischen Tor auf. Die Kombinationen waren auf einem hohen Niveau und die Spieler galten lange als Nummer zwei auf der Welt hinter den Russen, was die Taktik anbelangt. Doch nun haben die Schweden unter dem neuen Coach Hardy Nilsson einen Stielwechsel vollzogen. Weg vom defensivem Eishockey-Beton hin zum schnellen Eishockey und dem harten aber fairen Körper Einsatz. In der Schweiz waren eine Zeit lang viele Schweden im Einsatz, welche das Taktische Verhalten der Mannschaften prägten. Doch in dieser Saison ist nur noch Patrik Juhlin als Schwede in den höchsten Spielklassen dabei. Doch wo stehen nun die Schweden in dieser Weltmeisterschaften und wie sind die Chancen der Schweiz um gegen diese Mannschaft zu bestehen?

Die Schwedische Nationalmannschaft wird durch Peter Forsberg angeführt. Forsberg, der bei den Colorado Avalanche spielt und dort eine wichtige Rolle als Leader im Team einimmt. Seit 1994 spielt Peter Forsberg nun in der NHL und hat in 685 Spielen 820 Punkte (251 Tore und 578 Assist) erzielt. Doch in dieser Saison zeigte der sonst solide Stürmer das erste mal Schwächen in seinem Spiel. Wie einige anderen Spieler bei den Colorado Alvalanches gelang ihm auch nicht alles so, wie er es gerne gehabt hätte. Doch nun soll die Weltmeisterschaften in Finnland alles ändern. Peter Forsberg entwickelte sich während dieser Weltmeisterschaften zum besten Spieler der Schweden. Er belegt nach vier Spielen mit 7 Punkten (2 Tore und 5 Assist) in der Team internen Statistik den 1. Rang. Auch in der Strafenstatistik ist er einer der "brävsten" Wikinger, belegt er mit 4 Minuten doch einen der hinteren Plätze. Sogar bei der Plus/Minus Bilanz zeigt seine Tendenz nach oben, denn mit +2 ist er ein sicherer wert in seinem Team.

Wie kann sich nun die Schweiz gegen diese Mannschaft wehren? Am besten mit dem bisherigen Rezept, dem Gegner das Spiel zu überlassen, gut in der defensive stehen und die Angriffe früh auf der blauen Linie abfangen. Natürlich muss auch der Körperkontakt gesucht werden. Denn nur 15 bis 20 gute Checks, welche in der NLA zur Tagesordnung zählen, sind nicht genug. Auf internationalem Niveau müssen dies mindestens 25 - 30 Harte und Faire Checks sein. Ebenfalls sollen die so genannten "Obstruction" Fouls auf das minimalste gesenkt werden und nicht versucht werden, das Spiel des Gegners zu spielen, sondern nach dem Kiss (Keep it smaert and simple) verfahren zu spielen. Mit all diesen Mitteln hat die Schweiz am Dienstag Abend gegen die Wikinger eine grosse Chance auf eine Überraschung.