WM 2001, Halbfinals: Samstag, 12. Mai 2001

 
 Finnland USA 
3:1 (1:0, 0:1, 2:0)
Zuschauer
Preussag-Arena, Hannover, 10 513 Zuschauer (ausverkauft).
Schiedsrichter
Mihalik (Slk),Norrman (Sd),Odinsch (Lett)
Skorer
14. Juha Ylönen (Lind, Salo; Ausschluss Quint) 1:0.
51. Sami Kapanen (Nummelin, Juha Ylönen) 2:1
53. Sami Kapanen (Pärssinen, Juha Ylönen) 3:1
 Skorer
39. Knuble (Hedican, Eaton) 1:1
Strafen
6mal 2 Minuten
 Strafen
4mal 2 Minuten
Aufstellung
Pasi Nurminen; Väänänen, Sami Salo; Niemi, Nummelin; Marko Kiprusoff, Timonen; Berg; Lind, Juha Ylönen, Sami Kapanen; Laaksonen, Sihvonen, Tony Virta; Jarkko Ruutu, Helminen, Kallio; Pärssinen, Niko Kapanen, Hentunen.
 Aufstellung
Di Pietro; Housley, Gill; Hedican, Weinrich; Quint, Eaton; Tanabe; Knuble, Halpern, Brown; Kraft, Hendrickson, Gionta; Wilson, Plante, Campbell; Connolly, Legwand, Darby; Parrish.
Bemerkungen
Pfostenschuss Niemi (47.). - Timeout USA (59:25). USA ab 59:00 ohne Torhüter.


Hannover, 12. Mai/Vor der Begegnung zwischen Finnland und den USA war man vor allem gespannt auf finnische Überzahlspiele. Immerhin waren die Finnen das erfolgreichste Überzahlteam, während die Amerikaner bei eigener Unterzahl noch keinen einzigen Treffer hatten hinnehmen müssen. In der 15. Minute war es dann Juha Ylönen, der im Powerplay im Nachstochern die Führung der Skandinavier erzielte. Ansonsten sahen die mehr als 10.000 Zuschauer ein ausgeglichenes erstes Drittel, in dem sich auch die USA mehrere Torchancen erarbeiten konnten. Doch auch in 5-3 Überzahl konnte kein Tor erzielt werden. Im zweiten Drittel verlief das Spiel genau umgekehrt. Die Finnen waren in der Offensive eindeutig stärker, die USA setzten nur noch Kampf dagegen. Zahlreiche Chancen konnten nicht verwertet werden. Es schien nur eine Frage der Zeit, bis die Führung ausgebaut würde. Doch in der 39. kam es anders. Mike Knuble kam von der Auswechselbank und war von der finnischen Verteidigung offenbar übersehen worden. Im Fallen erzielte er den Ausgleich. Im Schlussabschnitt wirkten die Finnen zunächst etwas frischer, doch es dauerte mehr als zehn Minuten, ehe Kapanen sein Team mit einem Nachschuss in Führung brachte. Kurz darauf war es derselbe Spieler, der einen Konter zum vorentscheidenden 3:1 verwandelte. Von nun an wirkten die Nordeuropäer wie befreit. Sie kamen immr wieder zu Entlastungsangriffen. Die USA nahmen am Ende noch Torwart DiPietro vom Eis. Für einen Treffer reichte es aber nicht mehr. Der amerikanische Torschütze Mike Knuble zeigte sich dennoch zufrieden mit der Leistung seines Teams. Man habe die Runde der letzten Vier erreicht und das Spiel lange offen gehalten. Trotz der wenigen Zeit zum Regenerieren wolle man nun alles daran setzen, eine Medaille zu gewinnen. Knuble schimpfte über die schlechte Eisqualität, wollte dies aber keinesfalls als Entschuldigung verstanden wissen. Sein Trainer Lou Vairo sprach vom besten Spiel seiner Mannschaft, die Finnen seien jedoch etwas besser gewesen. Man hätte die eigenen Chancen besser nutzen müssen. Für seine Mannschaft sei eine Bronzemdaille so viel wert wie Gold für die anderen Halbfinalteilnehmer. In den USA wüssten keine 600 Leute, dass diese WM stattfindet. Daher sei es auch immer schwierig, Spieler zu finden, die nach der Saison bereit sind, nach Europa zu fliegen. Der finnische Coach Aravirta erinnerte an die Vorrunde, in der seine Mannschaft ihre einzige Niederlage gegen die USA hinnehmen musste. Die finnischen Fans hatten ein Transparent nach Hannover mitgebracht, auf dem es hieß: „Vorsicht! Renntiere kommen und essen Sie alle“ Nun sind alle gespannt auf ihren Appetit im Finale. Immerhin ist Finnland die letzte Mannschaft, die die Tschechen bei einer WM besiegen konnte.