WM 2001, Viertelfinal, Donnerstag, 10. Mai 2001

 
 Deutschland Finnland 
1:4 (0:1, 0:2, 1:1)
Zuschauer
Kölnarena, 18'500 Zuschauer (ausverkauft).
Schiedsrichter
Sindler (Tsch),Blümel,Lauff (Tsch/Slk)
Skorer
58. Abstreiter (Loth, Kathan) 1:4
 Skorer
9. Sami Kapanen (Nummelin, Sami Salo/Ausschluss Kreutzer) 0:1.
31. Tony Virta (Nummelin, Sami Salo/Strafe angezeigt) 0:2
33. Hentunen (Nummelin, Pärssinen) 0:3
52. Sami Salo (Juha Ylönen) 0:4
Strafen
5mal 2 Minuten
 Strafen
4mal 2 Minuten
Aufstellung
Künast; Schubert, Seidenberg; Molling, Smazal; Mayr, Lüdemann; Renz, Goldmann; Benda, Hynes, Rumrich; Loth, Abstreiter, Kathan; Kreutzer, Sturm, Daffner; Felski, Soccio, Marcel Goc
 Aufstellung
Pasi Nurminen; Timonen, Grönvall; Nummelin, Marko Kiprusoff; Sami Salo, Väänänen; Rintanen, Niemi; Tony Virta, Sihvonen, Laaksonen; Kallio, Helminen, Jarkko Ruutu; Sami Kapanen, Juha Ylönen, Lind; Hentunen, Niko Kapanen, Pärssinen
Bemerkungen
Deutschland von 39:36 bis 40:00 ohne Torhüter! - Powerplay Deutschland 0/3; Finnland 1/4. - Torschüsse: 30:31 (11:11, 12:6, 7:14) - Spieldauer: 2:1


Brillanter Nummelin und eine Tor-Doublette stoppten Deutschland

Am Ende wurden die Deutschen gefeiert, wie wenn sie eine Medaille gewonnen hätten. Vor 18 500 Zuschauern in der Kölnarena hatte das Team von Hans Zach zuvor seinen Viertelfinal gegen eine sehr clevere finnische Equipe 1:4 verloren. Entscheidend war eine finnische Tor-Doublette um die 32. Minute herum: Innerhalb von 77 Sekunden erhöhten Tony Virta und Jukka Hentunen von 1:0 auf 3:0. Bis zu diesen Gegentoren hielt Deutschland ausgezeichnet mit und hatte sogar die grössere Anzahl und die besseren Torchancen. Marco Sturm verpasste das 1:0 nur knapp. Jürgen Rumrich, Leonard Soccio, zweimal Sturm, Sven Felski und Thomas Daffner hatten danach den Ausgleich auf dem Stock.

"Uns fehlte das Quentchen Glück wie gegen die Schweiz, Tschechien und Kanada", so Marco Sturm, "sonst hätten wir tatsächlich die Halbfinals erreichen können." Dass die Finnen am Ende souverän gewannen, verdankten sie vor allem Petteri Nummelin, der vor einem Jahr in Davos nicht mehr erwünscht war, daraufhin in die NHL zu Columbus wechselte und nun nicht bloss von Lugano und Bern heiss umworben wird. Nummelins "Slapshot-Pass" zu Sami Kapanen beim 1:0 (9.) war etwas vom Besten, was es bislang an der Weltmeisterschaft in Deutschland zu sehen gab. Nummelin steuerte zu allen finnischen Toren bis zum 3:0 ein Assist bei und baute so seinen Vorsprung in der Skorerwertung aus. Am Ende hatte "der Geiger" auch noch Erbarmen mit den Deutschen, die auch nach dem 0:3 nicht aufgegeben und schon 24 Sekunden vor der zweiten Pause erstmals den Torhüter für einen zusätzlichen Feldspieler vom Eis genommen hatten: Nummelin lenkte in der 58. Minute den Puck zum deutschen Ehrentor ins eigene Netz ab.

Finnland ist vor dem Final-Wochenende ein ganz heisser Anwärter. Das Powerplay der Finnen ist das mit Abstand stärkste an der WM (schon 9 Tore). Nur gegen die USA (1:4) gaben sie bislang Punkte ab. Sie können offensiv spielen wie am Dienstag beim 5:4 über Schweden, aber auch clever defensiv wie im Viertelfinal gegen die Deutschen.