WM 2001, Zwischenrundengruppe E, 7.Spieltag, Freitag, 4. Mai 2001

 
 Deutschland Italien 
1:3 (0:1, 0:1, 1:1)
Zuschauer
Preussag-Arena, Hannover, 7821 Zuschauer.
Schiedsrichter
Dell (USA),Garofalo,Popovic (USA/Slk).
Skorer
46. Daffner (Sturm, Loth) 1:2
 Skorer
19. Chitarroni (Sacratini) 0:1.
25. Chitarroni (Sacratini, Bartolone/Ausschluss Lüdemann) 0:2
49. Lino De Toni 1:3
Strafen
7mal 2 Minuten
 Strafen
9mal 2 Minuten
Aufstellung
Müller; Lüdemann, Seidenberg; Smazal, Mayr; Molling, Renz; Goldmann; Benda, Marcel Goc, Rumrich; Kathan, Soccio, Sturm; Kreutzer, Abstreiter, Daffner; Greilinger, Hynes, Loth.
 Aufstellung
Rosati; De Angelis, Bartolone; Insam, Mansi; Strazzabosco, Helfer; Rucchin, Lorenzi; Zarrillo, Beattie, Iob; Busillo, Sacratini, Chitarroni; Lino De Toni, Chelodi, Ramoser; Felicetti, Manuel De Toni, Margoni.
Bemerkungen
Timeout Deutschland (60.). -- Powerplay Deutschland 0/6; Italien 1/4.

Bericht:
Quelle: sport1.de

Viertelfinal-Einzug in Gefahr

Bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land sind die deutschen Eishockey-Überflieger unsanft auf dem Boden der Tatsachen gelandet.

Durch eine 1:3 (0:1, 0:1, 1:1)-Niederlage zum Auftakt der Zwischenrunde gegen Italien verpasste das junge Team von Bundestrainer Hans Zach den frühzeitigen Sprung ins Viertelfinale.

Da halfen auch die guten Wünsche der lebenden Eishockey-Legende Wayne Gretzky nicht. Ein "tolles Spiel für die Deutschen" hatte "The Great One" erhofft, der als Delegationsleiter der Kanadier der WM einen Besuch abstattete.

Italien sitzt DEB-Team im Nacken

Allerdings hat die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) mit drei Punkten in der Gruppe E vor den weiteren Spielen am Samstag (20.00 Uhr/live in Premiere World) gegen Gretzkys Team Canada und am Dienstag (16.00 Uhr/live in SAT.1) gegen Rekordweltmeister Russland noch weiter Chancen auf den Einzug in die Runde der letzten Acht.

Doch die "WM-Überlebenskünstler" aus Italien, die zum zehnten Mal in Folge den Verbleib in der A-Gruppe gesichert haben, sitzen Zachs "jungen Wilden" mit nur einem Zähler Rückstand im Nacken. Angesichts der wohl übermächtigen Gegner in den beiden weiteren Spielen ist das DEB-Team wohl auf Schützenhilfe angewiesen.

Chitarroni Matchwinner

Für die "Azzurri", die bei der WM 1998 in der Schweiz die deutsche Mannschaft durch ein 4:4 in die Zweitklassigkeit geschickt hatten, war vor nur rund 8000 Zuschauern in der überraschend nicht ausverkauften Preussag-Arena in Hannover Deutschland-Legionär Mario Chitarroni der Matchwinner.

Der Stürmer der Nürnberg Ice Tigers riss mit seinen Toren (19. und 25. Minute) die DEB-Auswahl aus den Viertelfinal-Träumen. Den dritten Treffer markierte Lino de Toni (49.), das einzige Tor für Deutschland erzielte Thomas Daffner von den Kassel Huskies in der 46. Minute.

Bisher schwächste Vorstellung bei der WM

Das Zach-Team konnte bei der fünften Niederlage im 19. WM-Vergleich mit Italien nicht an die grandiosen Leistungen des Auftakt- Wochenendes mit dem 3:1-Triumph gegen die Schweiz und der 2: 2-Sensation gegen Titelverteidiger Tschechien anknüpfen und bot die bisher schwächste Vorstellung bei der Heim-WM.

Vor der Partie hatte Gretzky dem WM-Gastgeber Glück gewünscht. " Ich hoffe, die Deutschen haben ein tolles Spiel. Dann sind am Samstag mit diesen wunderbaren Fans noch mehr Emotionen drin. Ich freue mich auf dieses Spiel. Für das Eishockey in diesem Land ist es eine besondere Partie", sagte "The Great One".

Schwächen im Überzahlspiel

Doch die guten Wünsche des besten Eishockeyspielers aller Z eiten schienen das Zach-Team eher zu lähmen. Im Anfangsdrittel offenbarte die DEB-Auswahl die altbekannten Schwächen im Überzahlspiel. Wie schon bei der 0:2-Niederlage gegen Weißrussland konnten Sturm und Co. kein Kapital aus der häufigen numerischen Überlegenheit schlagen. Fast acht Minuten lang stand der B-Weltmeister mit einem Spieler mehr auf dem Eis, ohne auch nur eine klare Torchance herauszuspielen. Selbst eine 5:3-Überzahl blieb ungenutzt.

Überragender Rosati

Wie man eiskalt seine Chancen verwertet, demonstrierten die WM-erfahrenen Italiener. Chitarroni bedankte sich nach einem Fehlpass des Kölner Verteidigers Mirko Lüdemann mit dem Führungstor für die "Azzurri". Nur Sekunden zuvor war Wayne Hynes an seinem Mannheimer Klubkollegen Mike Rosati gescheitert. Der Italo-Kanadier spielte im Duell mit seinem Ersatzmann aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), dem 20-jährigen Robert Müller, vor allem seine Routine aus.

An Rosati bissen sich die deutschen Stürmer die Zähne aus. Klaus Kathan von den Kassel Huskies und Len Soccio von den Hannover Scorpions vergaben die besten Chancen (37.). Auf der Gegenseite sorgte Chitarroni für die Vorentscheidung, als Lüdemann auf der Strafbank saß.