Wie im Saisonrückblick von ehcfans.ch schön geschrieben, muss sich jeder aus der "EHC-Familie" überlegen, ob er das "Maximum" gegeben hat.

Präsi Aliesch hat im SO-Interview angetönt, dass die sportliche Leitung gefordert ist. Das stimmt, aber der Verein und damit Alle (Sponsoren, Mitglieder, Fans, Funktionäre etc.) sind gefordert festzulegen, was man sein und wo man hin will und ganz wichtig, was dann jeder Einzelne zu diesen Zielen beitragen kann! Nur im Forum ein paar Sätze in die Tasten zu hauen ist einfach.

Für mich ist aber ein Thema ganz zentral, das nun endlich auf den Tisch muss. Der Junge von ganz vorne hat es angetönt: Die Juniorenförderung. Wenn wir Bilanz ziehen, was in den letzten 10 Jahren investiert wurde und was rausgeschaut hat, muss man sagen: Ungenügend bis schwach.

Das Bündner Nachwuchskonzept ist sang- und klanglos gescheitert. Wir sind abgehängt, pfeifen sportlich im Erwachseneneishockey aus den letzten Löchern, überleben nur dank "Ausserkantonalen" und mit "wir" meine ich nicht nur den EHC Chur. Man muss ja nur mal das Kader der Sünneler anschauen...

Es braucht eine Analyse der Situation. Was machen z.B. Visp, Rapperswil, Langenthal, Winterthur, La Chaux-de-Fonds (nur als Beispiele, kenne diese Vereine nicht) anders als wir? Ich würde es begrüssen, wenn diese Analyse von ausgewiesenen externen Eishockeyfachpersonen durchgeführt wird, diese Studie dürfte vielleicht auch mal was kosten (Bock uf EHC?). Wenn Eigene so eine Analyse machen, stehen oft Eigeninteressen (Strukturerhaltung, familiäre, wirtschaftliche oder vereins- sowie verbandspolitische Interessen etc.) für eine ehrliche Analyse im Weg. Ausschliesslich das Vereinswohl muss im Zentrum stehen, persönliche und sportpolitische Einflüsse müssen ausgeklammert werden.

So kann es doch nicht weitergehen. Der EHC hat in den letzten 15 Jahren diesbezüglich nur verloren. Die Gründe sind vermutlich vielschichtig (mangelnde Strukturen, falsche Personen in wichtigen Positionen, Partnervereine mit seltsamen Strategien (Stichwort: Ticino Rockets), falsche Einflüsse auf Eltern etc.), die gilt es zu eruieren und zu korrigieren, nur so können wir eine Wende einläuten und mittelfristig wieder Erfolge feiern.

Das Geld werden wir nie haben wie andere (leider hatten wir von allen Mäzenen in der Schweiz den Launigsten...) und auch nicht die gute Bergluft oder den Tourismus-Bazen. Unser Weg kann nur über den Bündner Nachwuchs und den Bedingungen, betreffend Ausbildung und attraktiven Publikumsverein, gehen. Und da bleibe ich dabei, der EHC Chur hat aufgrund seinem Standort und seinem Einzugsgebiet ein grosses Potenzial. Die Gründe warum wir nicht reüssieren sind, bis vielleicht auf ein paar "Störfeuer" und "Eltern-Augenwischerei" aus den Bergen, hausgemacht.


Bearbeitet von rote Front (13/03/2022 11:42)
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Ein Kanton - die Stadt - der Verein: EHC CHUR