Beitrag zur Sitzplatzkapazität des Heutigen WB.

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EHC Visp: Kapazität von 1750 statt 5150 Fans?
Für die Eishockey-Stadien sind vom Bundesrat laut dessen Andeutungen strengere Kriterien geplant, weil die Ansteckungsgefahr in einer geschlossenen Halle grösser eingestuft wird. Es ist davon auszugehen, dass die Vereine jeden zweiten Sitzplatz verkaufen können, die Kapazität wird somit auf die Hälfte der Sitzgelegenheiten beschränkt. Für die Swiss League eine annehmbare Lösung?
Für den EHC Visp in der Lonza Arena würde das bedeuten: Bei einer Gesamtkapazität von total 5150 bei 2000 Sitzplätzen käme man auf 1000 verfügbare Eintritte. In den Stehplatz-Sektoren sind jetzt schon provisorische Einrichtungen platziert, was zusätzliche 1500 Sitzgelegenheiten bietet. Bei damit insgesamt 3500 Sitzplätzen und der Hälfte der möglichen Belegung würde Visp pro Spiel 1750 Fans Einlass bieten. Was in etwa dem Vorverkauf an Saisonkarten entspricht, aber doch einer empfindlichen Verringerung der Fanzahlen eines «normalen» Saisonstarts.
«Für uns wäre ein solcher Entscheid gravierend», hält EHC-Visp-CEO Sébastien Pico unmissverständlich fest. Man habe seitens der Eishockey-Vereine Argumentationen gesucht und Konzepte geschaffen, um den politischen Entscheidungsträgern nahezulegen, dass alle Sitzplätze (mit Maskenpflicht) belegt werden dürfen. Ohne Gefahr für die Gesundheit.
Und wenn es wirklich bei nur jedem zweiten Sitzplatz bleibt? «Dann setzen wir darauf, dass unsere topmoderne Infrastruktur für eine grössere Belegung berücksichtigt wird. Sie entspricht dem höchstmöglichen Standard, was die Sicherheitsvorkehrungen betrifft.» Zuständig für die Bewilligungen der Sport-Events bleiben die Kantone.
Bereits ein Tag nach dem Bundesrats-Entscheid ist ein Treffen der EHC-Verantwortlichen mit dem Walliser Staatsrat Frédéric Favre angesetzt.
HC Siders: Mehr Saison-Abos als Sitzplätze
Der HC Siders hat den gesperrten Sektor für Auswärts-Fans bereits jetzt mit provisorischen Sitzplätzen bestückt. Zudem stehen den Zuschauern neu vier Ein- und Ausgänge zur Verfügung. Mit den jetzigen Einrichtungen rechnet man mit einem Total an Sitzgelegenheiten von 2500 Plätzen.
Bewilligt der Bundesrat tatsächlich, nur die Hälfte davon zu belegen, können in der Grabenhalle nur 1250 Zuschauer rein. Der Saison-Aboverkauf wurde bei rund 1600 Bestellungen gestoppt. Das würde bedeuten, dass nicht einmal jeder Abo-Besitzer jedes Heimspiel sehen könnte und sonstige Interessenten von vornherein im Abseits stehen.
Wird die Regelung der halbvollen Stadien von der Politik vorgeschrieben, dann werden sich in der Swiss League nur Kloten, Olten, Visp und ansatzweise Siders über wegfallende Einnahmen beklagen. Alle anderen Teams können bei halber Belegung nichts verlieren. Einem Meisterschafts-Start am 1. Oktober dürfte in der zweithöchsten Klasse nichts im Wege stehen.
Anders sieht es da in der National League aus, wo die Klubs in der letzten Saison eine Auslastung ihrer Stadien von 85 Prozent erreichten. Der SC Bern etwa käme mit einer 50-Prozent-Lösung auf knapp 6000 Sitzplatz-Fans. Doch er hat bereits 10000 Saison-Tickets verkauft.
Ob die höchste Eishockey-Liga bei solchen Voraussetzungen Anfang Oktober wirklich zur Saison startet?