Wenn man pensioniert ist, über sehr viel Lebenserfahrung verfügt und die Entwicklungen nicht nur in unserm Land, sondern auch weltweit betrachtet, stellen vielleicht auch die Schreiber dieser Antworten oben fest, dass im nationalen Eishockey in den letzten 25 Jahren vieles geändert hat.
Ein André Rötheli fing in Zug eine Optikerlehre an weil die Quali 36 Spiele hatte und die play-offs best-of-Five gespielt wurden.
Dann kam die SIHL und alles wurde professionalisiert.
Der EHC Kloten gewann 4 Meistertitel in den 90ern, man verlangte immer höhere Löhne, Ochsner und die Swissair konnten und wollten nicht mehr und die damals noch arroganten Fans mussten Bescheidenheit lernen. Die Ansprüche blieben lange zu hoch und finanzielle Desaster folgten.
Adolf Ogi wollte eine starke Sportnation schaffen und fand, dass man viel mehr Stadien bauen müsse. So gesehen wurden talentierte Schweizer immer häufiger in der NHL erfolgreich. Aber irgendwie passten dann diese Söldner nicht mehr in die Nati. Auch das hat sich geändert weil in der Schweiz die Spieler durch mehr Spiele immer besser wurden.
So gesehen hat es der Schweiz international gut getan und zwei Silbermedaillen innert 5 Jahren beweisen das auch.
Mehr Spiele, mehr Wettbewerbe, mehr Geld wurden nötig und mancherorts springen nun Mäzene und andere, zum Teil unbekannte, Sponsoren ein.
Und dann kommt ein HCAP, der wieder einmal den Kopf aus der Abstiegsschlinge gezogen hatte, auf die Idee: Jetzt muss eine Kehrtwende geschehen. Und sie wurde erfolgreich. Gleichzeitig musste das Geld für ein neues Stadion aufgetrieben werden. Ich sage nur: Chapeau, was in der Leventina innert zweier Jahre aufgebaut wurde.

Dass der HCAP beim Spenglercup mitmachen wollte war schon länger ein Gerücht. Dass Ambrì an der ChampionsLeague teil nimmt entschied sich erst am Samstagabend als die Tigers in Lausanne ausschieden.

Ich habe mir einfach Sorgen gemacht, dass unsere zum Teil unerfahrene Mannschaft den vielen Spielen nicht gewachsen ist. Der Anreiseweg zu den europäischen ist viel länger. Auch ein Kubalik schoss in der Endphase nicht mehr so viele Tore. Es ist eine Gratwanderung und ich hoffe sehr, dass Cereda weiterhin so ein fantastisches Coaching betreibt und mit den richtigen Leuten eine erfreuliche Saison hinlegt.
Ich nehme an, dass ihr Kritiker noch jung seid und vor allem gesund. Ich musste selber erleben wie respektlos man mit Mitarbeitern umspringt, die zu viele Operationen und Krankheiten hatten. Grausame Realität lässt mich befürchten, dass diese kommende Saison eine schwierigere wird als die vergangene.

Der Respekt geht vielerorts immer mehr verloren. Es zählt nur noch das schnelle Geld. Ich wünsche mir manchmal, dass in diesem Forum etwas respektvoller geantwortet wird aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass man nicht viel dagegen machen kann. So schütze ich mich vor verbalen Angriffen mit einem Lächeln. Ich lasse euch eure Provokationen. Die Berufserfahrungen haben mich so gemacht.

Seid lieb zueinander sagt Susanne Kunz heute Abend am Ende von 1 gegen 100. Dem schliesse ich mich an.