Mag sein, dass Kölliker jetzt etwas schmutzige Wäsche wäscht. Aber er schneidet sicher Sachen an, welche gegen aussen eben schon auch negativ auffallen und gerne totgeschwiegen werden.

Dass Benvi kein Freund der Vorwärtsstrategie ist, hat er an der letzten GV ganz klar zu verstehen gegeben. Jeder der anwesend war, weiss das.

Generell hat man das Gefühl, dass wir organisatorisch einige Mankos haben. Die Geschichte mit der Aktienkapitalerhöhung war und ist zumindest in meinem Umfeld des öfteren ein Thema und löst Kopfschütteln aus. Wenn ich jetzt lesen muss, dass diese gar nicht umgesetzt ist, muss ich mich fragen, für was ich das Geld einbezahlt habe. Da hätte ich es auch einfach dem Klub spenden können. Die GL und der VR sind sich hier wohl überhaupt nicht bewusst, dass sich die Leute veräppelt vorkommen. Das war nämlich bereits bei der Zeichnung der Fall, als Benvi an der GV tatsächlich sagte, dass "Aktienzeichnungen im Büro leider liegen geblieben sind".

KKs Aussagen bei den Trainerentlassungen finde ich sehr interessant. Bei Leime konnte man die ungewöhnlichen Vorgänge quasi live beobachten. Da wusste jeder, dass es ein Kurzschlussentscheid der gerade vor Ort anwesenden GL/VR-Mitgliedern war, der intern nicht gross abgesprochen wurde. Wie auch in dieser kurzen Zeit? Bei Mansi hatte ich aber von aussen her den Eindruck, dass es "korrekt" ablief.

Der 3 Jahres-Plan, welcher kommuniziert wurde, ist auch so eine Sache. Als ich an der GV zum ersten Mal davon hörte, und der abtretende VR-Präsident im selben Atemzug Zweifel daran äusserte, war mir bereits klar, dass hier nicht alle an einem Strang ziehen. Auch wenn es seine persönliche Meinung war, hier hätte Benvi einfach schweigen müssen! Man fragt sich dann natürlich, ob es überhaupt ein ausgearbeitetes Konzept für das ambitionierte Vorhaben gibt, oder ob es einfach eine Trotzreaktion auf die Entwicklungen im Schweizer Eishockey ist.

Streng genommen müsste es Wechsel und eine Rund-um-Erneuerung auf jeder Ebene geben. VR, GL, Administration. Kein ambitionierter Sportchef und schon gar kein Hochkaräter wie von vielen gefordert, wird sich diese Struktur antun! Aber ACHTUNG: Dies geht nicht alles auf einmal. Es müssten dann auch Leute mit Qualität und Sachverständnis engagiert werden. Sonst wird das Flickwerk – und genau das scheint unser Verein im Moment zu sein– nur noch grösser. Ein still arbeitendes Management mit ineinander greifenden Rädchen ist die Basis jedes erfolgreichen Sportunternehmens. Auch wenn ich sie nicht mag, aber die Langenthaler zeigen gerade vor, wie es geht. Auch da gibt es mal unzufriedene Fans, aber man liest nie von internen Problemen.

Positives darf man aber auch erwähnen: Das Medienteam macht eine gute Falle! An dessen Auftreten und Wirken gegen Aussen können sich alle eine Scheibe abschneiden!

Köllikers Abgang begrüsse ich und war aus verschiedenen Gründen, über welche zuhauf diskutiert wurde, unvermeidlich. Aber ich sehe es schon auch so, dass der Zeitpunkt zumindest fraglich ist - mitten in die für Sportchefs intensivste Phase. Hier hätte man die Weichen bereits beim Start des 3 Jahres-Plans neu stellen können oder müssen.