Ich habe auch gedacht, die Litterna sei in ein paar Jahren nicht mal mehr NLB-tauglich und folglich brauche es in jedem Fall eine neue Halle, will man in der NL bleiben. Irre ich mich?

Bin auch der Meinung: Wird die NLA auf 14 oder 16 Teams aufgestockt und wird das Hallenprojekt angenommen, dann muss Visp auch zu dieser neuen NLA gehören wollen. Denn dann wird die NLB wohl wirklich noch mehr mit Farmteams aufgestockt und in einer solchen Juniorenliga zu spielen kann für Visp nun wirklich nicht das Ziel sein.
Zwei Zehnerligen finde ich auch eine gute Lösung. Eine starke NLB mit mehr Medienpräsenz und Wertschätzung und einem starken EHC Visp darin, darin kann man doch sehr gut leben. Die Farmteams wären dann auch nicht mehr in den beiden obersten Ligen. In jedem Fall bin ich der Meinung, dass es einen direkten Auf- und Absteiger braucht, es gibt ja aber auch andere interessante Ligaquali-Modi, die hier in den Foren zur Genüge diskutiert wurden.

Wenn der Modus aber so bleibt wie jetzt und sich abzeichnet, dass eventuell noch mehr Farmteams kommen und es Richtung geschlossene Zwölferliga geht, dann weiss ich auch nicht recht, was ich denken soll. Ich war der Meinung, dass Visp auch in diesem Fall mittelfristig das Ziel NLA haben sollte. Bin mit ExilVS darüber in Uneinigkeit geraten, der der Meinung war, im Wallis sei eine NLA-Mannschaft bei der jetzigen Konstellation nicht finanzierbar. Damit mag er vielleicht recht haben. Denke auch, es hängt grösstenteils vom Geld ab (vielleicht findet man ja irgendwie mit der neuen Personalie im VR die eine oder andere interessante Geldquelle, keine Ahnung, kenne mich da zu wenig aus). Andererseits kann der Platz von Visp auch nicht in einer geschlossenen Farmteam-Liga und auch nicht in einer Liga mit Thun, Brandis, Düdingen, Dübendorf, Oberthurgau, Saastal und wem auch immer sein. Schwierig.. weiss nicht wirklich, wie ich darüber denken soll.

Was ich wirklich toll finde, ist die offenbar sehr gut koordinierte, dezente "Vorwärtsstrategie", die man jetzt aufs Jubiläumsjahr hin (zumindest gegen aussen) kommuniziert. Borter hat schon vor Jahren gesagt, will man weiterhin eine so gute Adresse im Schweizer Eishockey bleiben (man bewegte sich ja im letzten Jahrzehnt meist im Bereich der Top 15 der Schweiz), dann muss man koordiniert nach vorne arbeiten. Das heisst Infrastruktur, finanzielle und sportliche Entwicklung müssen sich möglichst parallel weiterentwickeln, nicht dass man beispielsweise auf einmal eine tolle aufstiegsfähige Mannschaft hat, aber das Budget und die Halle noch nicht, oder man hat eine neue Halle aber kein Team, das dieser wirklich würdig ist und keinen Rückhalt in der Bevölkerung. Ich finde, dieses Konzept setzt man doch konsequent und vernünftig durch: Man steht auf gesunden Beinen, neue Halle wird konkret, Budget wird um 6 Prozent erhöht, dazu hat man offenbar auch über das Budget hinausgehende Arrangements getroffen (Finanzierung von Kovalev ist da ein Beispiel, das man kennt). Kovalev selber ist PR-technisch und sportlich sicher ein Riesengewinn (er selber ist äusserst ambitioniert und will den Club weit nach vorne bringen, diese gesunde, sportliche Motivation ist toll). Dazu hat man bis jetzt sehr gute Transfers getätigt. Man wird wieder als Mitfavorit in die Saison starten. Auch das wiederum eine Bemühung der Clubleitung, den Fans im Jubiläumsjahr erfolgreiches Eishockey auf hohem Niveau zu bieten. Gleichzeitig vergisst man aber die Wurzeln nicht und gibt jungen Walliser Spielern die Möglichkeit, sich nächste Saison beweisen zu dürfen. Ein beachtlicher Teil des Kaders besteht aus Wallisern, zusammen mit den alteingesessenen Schon-lange-Einheimischen sogar ein Grossteil des Kaders.

Aufgrund dieser parallelen, schrittweisen Weiterentwicklung der verschiedenen Bereiche denke ich auch nicht, dass man sich übernimmt. Kann es mir schlicht nicht vorstellen, dass man diese gesunde Lage des Clubs so leichtfertig riskiert und nichts aus den Fehler vom Mittelwallis gelernt hat. Vielmehr macht es gegen aussen den Eindruck, dass man ein vernünftiges, aber ambitioniertes Konzept hat, das auf mehreren Ebenen versucht, den Club weiterzubringen und weiterhin in der Bevölkerung zu verankern. Es herrscht eine Aufbruchsstimmung in Visp, Frühlingsgefühle kommen auf!

Wirklich toll von der Clubleitung - diese hat ihren Teil erledigt. Ich denke, die meisten Fans freuen sich schon richtig auf die neue Saison, ich inklusive! Kanns kaum erwarten.


Bearbeitet von Vispfan93 (02/04/2016 23:59)