Original geschrieben von: John
2 Mannschaften weniger. Natürlich spielt das liebe Geld eine Rolle, wenn dann aber in einem kleinen Land wie die CH die Masse für mehr Mannschaften fehlt, dann muss man sich verkleinern. Sonst gibt es in naher Zukunft nur noch eine geschlossene Profiliga ohne Unterbau. Ob das dann am ende zielführender ist, ich weiss nicht. In der DEL finde ich nicht unbedingt toll, dass sich nur noch Spieler tummeln welche keinen Bezug zu einer Region oder einem Verein mehr haben. Zu austauschbar. Fankultur geht flöten.

Daher bleibe ich bei der Meinung dass es mittelfristig besser wäre mit zwei 10er-Ligen und einem durchlässigeren Auf- und Abstieg. So bleibt die Wirtschaftlichkeit auch nicht ganz auf der Strecke.


Na manchmal hab ich es halt mit dem Zählen echt schwer. Sorry, bleibt aber immer noch ne gute Halbe Kiste Verlust für jeden bei 10 Teams in der NLA.

Die NL, mit NLA und NLB ist in ihrer Organisation für die DEL ein leuchtendes Vorbild. Dort aber von fehlender Fan-Kultur zu sprechen, ist ein Urteil, von dem ich nicht verstehe, wie Du drauf kommst. In der DEL 2 (organisatorisch vergleichbar mit NLB) ziehen die Derbys in Hessen, Bayern oder Sachsen massiv Zuschauer. Die DEL2 hat im Schnitt momentan 2402 Zuscher, die NLB 2138 (da hab ich jetzt mehrfach nachgezählt). Und das mit den "Söldnern" ist so eine Sache. Ich finde so manchen Schweden, Kanadier oder Tschechen in den deutschen oder Schweizer Ligen, die sich mehr zerreißen, als ihre einheimischen Kameraden, obwohl sie schnell wieder weg sein können. Und wo stände der EHCO momentan ohne Ulmer? Und gern lade ich Dich mal nach Landshut oder Augsburg ein (nach Berlin musst Du selber) - wenn Du da keine Fankultur findest weiß ich auch nicht mehr.

Der Vorteil der deutschen Ligen ist, dass sie einen sportlichen Auf- und Abstieg aus der DEL2 in die unteren Ligen kennen. Ohne den wären Organisationen z. B. an Standorten wie Frankfurt oder Kassel heute so tot wie in Sierre oder Chur. Und das hat nix mit der Größe des Landes zu tun. In Deutschland bügelt der Fussball alle anderen Sportarten zu Nischenprodukten nieder, dass gibt es in der Schweiz in der Form (noch) nicht. Hockey ist ganz anders verwurzelt und es gibt genügend Schweizer Spieler, um eine NLA mit 12 und eine NLB mit 10 oder 12 Teams zu bestücken. Organisationen brauchen die wirtschaftliche Perspektive, am Spielbetrieb teilnehmen zu können und Hockeyverrückte wie in Olten, die eine Organisation wiederbeleben, aufbauen und ohne Selbstverwirklichungsdrang führen. Die Schweiz ist so reich (BIP pro Kopf 81.000 USD, Deutschland 45.000 USD) dass es am Geld nicht scheitern sollte. Man muss dem Geld nur eine Perspektive bieten. Alleine die Möglichkeit des Kampfes um einen möglichen sportlichen Aufstieg, gibt den unterklassigen so viel Mut, Zuschauer und auch Geld, dass sie damit dann auch die Chance ergreifen können. Die Schweiz mag wohl ein vergleichsweise kleines Land sein. Wobei man sich sehr gerne auch kleiner macht als man ist - den es gibt auf der Welt noch ziemlich genau 100 Staaten mit weniger Einwohnern. Aber Hockey-Länderspiele gegen Indien, China, Brassilien, Indonesien, Pakistan etc. sollte die Schweiz mit einem C-Team locker für sich entscheiden, denn sie ist ein Hockey-Großmacht.

Und wer Standorte reduziert, reduziert Ausbildung, Nachwuchsförderung etc. Alles Dinge die für unseren Sport von existentieller Bedeutung sind.

Ich würde mir wünschen, dass Liga und Verband gemeinsam nach Wegen zu suchen, die NLB quantitativ wieder auf ein sportlich angemessenes Level zu heben. Wenn das z.B. für die NLA-Vereine vielleicht auch heisst, mittelfristig auf etwas Geld, z.B. aus TV-Einnahmen zu verzichten, so soll das für mich auch ok sein.

Aber das ist halt nur so meine Meinung.
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