Mit dem ersten Heimspiel dieser Saison am 07.10. geht ja auch die größte Etappe des Umbau des Kleinholz zu Ende. Eigentlich ein schöner Anlass, diesen –fred- mal Revue passieren zu lassen, auch wenn es wieder mal länger wird. Für mich ist er, mit all seinen Höhen und Tiefen, einer der interessantesten in unserem Forum. Wirklich schön würde ich es finden, wenn auch OL10 noch mal ein Zwischenfazit abgeben würde, denn er hat hier lange engagiert gepostet.

Zu Vergleichen wäre dabei, was mal angedacht war, und was jetzt dabei rauskommt.
Aus dem Abstimmungsblatt möchte ich mal zitieren:
„Mit dem geplanten Umbau, der sich angesichts der kurzen «Zwischensaisons» über vier Jahre erstreckt, wird die Zuschauerkapazität bei 6000 belassen; sie ist für den EHC Olten notwendig und ausreichend, um den zur Deckung des Aufwandes benötigten Ertrag erzielen zu können. Jedoch wird die Anzahl der Sitzplätze von 1000 auf 2500 vergrössert.“
Da die Nordtribüne nicht umgebaut wird, sollte ja im Wesentlichen in diesen Jahr schon Schluss sein. Was und wann genau nun mit dem alten Eingang geschieht, darüber könnte ja mal jemand, der näher am Projekt ist, aufklären. Aber ein Ende der Bauphasen innerhalb der Saison wäre einfach eine große Erleichterung für den Betrieb aller Eis-Vereine. Wie hoch die Zuschauer-Kapazität ist, die baubehördlich abgesegnet wird, darüber könnte man auch mal berichten. 2500 Sitzplätze sind es jedenfalls nicht geworden. Im Gegenteil, auf der West-Tribüne gibt es nun weniger Plätze (Da ein Sektor kleiner ist. Was aus dem Geländer vor den ersten 2 Reihen wird, bleibt auch Spekulation. Damit sind auch die Möglichkeiten des EHCO, über mehr Sitzplatztickets "den zur Deckung des Aufwandes benötigten Ertrag erzielen zu können" erheblich eingeschränkt. Das wird sicher auch Einfluss auf die Stehplatz-Preise haben.

Die Diskussion um die Zuschauer-Kapazität während des Umbaus war lohnend. Und das es die SPOAG geschafft hat, die Südtribüne vorfristig zu den PO (auch wenn diese nur kurz waren) zu öffnen, war toll. Etwas früher darüber nachgedacht, hätte dieser gute Wille sicher auch noch früher zur Nutzung der fertigen Tribüne führen können.
Die Befürchtungen, auch von mir, um entsprechende klimatische Beeinträchtigungen durch die Blechwand haben sich nicht realisiert.

Während des Umbaus ist dann die alte Holztribüne unter den jubelnden Nachbarn zusammengekracht. Kein Ruhmesblatt für die SPOAG.

Im Vorfeld des Projektes wurde darüber informiert, dass die Kälteanlage nicht umgebaut wird. Ist heute tatsächlich noch die alte Maschine in Betrieb?

Im Abstimmungsblatt konnte man auch lesen, dass mit der Verpachtung des neuen Restaurants zusätzliche Einnahmen für die SPOAG generiert werden können. Nun ist ja wohl der EHCO der neue Pächter. Schön wäre es, zu erfahren, wie zukünftig der Betrieb aussehen wird. Wird man des Restaurant ganztägig öffnen? Wie wird es zu den Spielen genau genutzt? Aus der Beantwortung der letzten Frage lässt sich auch ableiten, inwieweit sich die Bedingungen für die Versorgung der Matchbesucher verbessern werden. Denn wenn im Norden die Umbau-Pläne noch realisiert werden, kann das alte Restaurant und die alten Stände hinter der Nordtribüne nicht mehr unterhalten werden. Es wird also sicher noch den Imbiss am Außeneisfeld geben und eigentlich hat sich auch das Fan-Village so gut bewährt, dass man dieses von mir aus auch gerne weiter führen könnte.
Das Farb- und Materialkonzept, wie auf der Visualisierung zu sehen, konnte nicht vollständig durchgehalten werden. Schade – aber wie die Vielzahl baulicher Details, die zusammengeschustert wirken, konnte auch hier der apostrophierte Anspruch nur in Ansätzen realisiert werden.
Wie die Toilettenanlagen ausfallen, muss jeder für sich entscheiden. Hier hat ja schon einer gefragt, ob man die Damen-WC vergessen hat. Hat man die inzwischen gefunden?

Der EHCO hat mit der neuen Video-Anlage samt Beschallung ein Highlight für die Besucher geschaffen. Jetzt kommt es auf deren Inhalte an – dann kann das ein echter Knaller werden. Da die Eintritts-Preise mit zu den höchsten in der NLB gehören, wird hier auch der Unterschied zu anderen Stadien am sichtbarsten. Der Zuschauer bekommt, was den Rahmen betrifft, an dieser Stelle sicher eines der besten Angebote der NLB.

Wie das Klima wird, werden wir sehen. OL10 hat dazu mal gesagt „Das Klima wird nach dem Umbau wohl so warm werden wie in der St. Jakobshalle.“ Ab Oktober gilt es. Wird die Halle voll, ist die Wahrscheinlichkeit, dass seine Vorhersage eintritt größer.

Nicht eingetroffen ist seine Vorhersage zu den Bindern:
„Angst muss man betreffend Tragsicherheit der BSH Träger nicht haben. Diese wurden vor wenigen Jahren nach dem Rekordschneefall Winter überprüft und als sicher eingestuft. Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Träger nochmals überprüft worden sind betreffend zusätzlichen Lasten der Fotovoltaik-Anlage und des möglichen Videowürfels.“

Unter Betrieb wird sich auch weisen, ob die in die Verlagerung des Haupteingangs von Nord nach Süd gesetzten Hoffnungen (mehr Ruhe für die Anwohner) sich erfüllen. Wie werden hier eigentlich bei Risiko-Spielen die Gäste- und Heim-Fans getrennt? Das dies leider notwendig ist, haben die unerfreulichen Umstände bei Spiel gegen Martigny im letzten Jahr gezeigt. Und bekommt man das Stadion nach Spielschluss genau so schnell leer, wie anhin? Wenn sich hier Staus bilden, kann das schnell unangenehm werden.

Daniel Rhiner wurde mal mit dem Satz zitiert: „Nach Beendigung der Sanierungsarbeiten wird uns ein kleines Bijou zur Verfügung stehen“.
Die zusätzlichen VIP-Räumlichkeiten gibt es (noch) nicht. Ob diese über der Längs mit den vielen neuen Streben noch Sinn machen, wäre zu prüfen.

Gemessen an dieser Aussage sind Bewertungen wie „Besser das als nichts!“ ernüchternd. Das es in den Kabinen und ihrem Drumherum deutliche Verbesserungen gegeben hat, steht außer Frage. Unsere Spieler werden am meisten vom Umbau profitieren. Und über den Richtungswechsel ist hoffentlich auch noch nicht das letzte Wort gesprochen. Angesichts der vielen nicht umgesetzten Planungen fällt allerdings der Mehrwert für den Besucher, lässt man den EHCO-Würfel mal auser Acht, eher gering aus. Gespannt bin ich vor allem auf die Bewertung der Vielen, die Jahre und Jahrzehnte auf der Längs gestanden sind, wie sie die neuen Steh- und Sichtverhältnisse auf der neuen Längs bewerten.

Ist das umgebaute Kleinholz ein „Bijou“ – wie ist Eure Meinung?

Die rechtlichen Probleme rund um die Curlinghalle, die seit Projektbeginn anhalten, scheinen auch noch keiner positiven Lösung zugeführt wurden sein. Im worst-case kann das zum Ende des Curlingsport in eigener Halle in Olten führen. Was auch immer aus der Halle wird, auch wenn es zum Nutzen des EHCO wäre, mir täte das für die Vielfalt der sportlichen Möglichkeiten im Kleinholz leid.

Drei Wochen vor dem ersten Saison-Spiel besteht nach meiner Meinung noch eine Menge Informationsbedarf. Hoffentlich wird hier schnell durch die Projektverantwortlichen und den EHCO das Wichtigste berichtet. Die zahlenden Zuschauer, die ein Jahr auf einer Baustelle zugebracht haben, haben es sich verdient.
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