Original geschrieben von: EHCO-Senior
preusse - ich bin mit diesem statement überhaupt nicht einverstanden. was da gemacht wird, ist direkte einflussnahme auf die redaktion und die verleger ziehen den schwanz ein, weil es sich bei gaydoul um einen mächtigen mann mit viel kohle geht. ...mit geld, macht und besten verbindungen wird die pressefreiheit umgangen. ... ich rege mich lieber über journalisten wie zaugg auf und bilde mir selber meine meinung über seine artikel als dass diese bereits indirekt über einen mächtigen mann zensiert werden.

Es ist ja nicht schwer nachzuvollziehen, warum Du diesen Standpunkt einnimmst. Aber Du gehst mir etwas leichtfertig mit ein paar Begriffen um. Vorn an steht der der Freiheit(hier Presse-Freiheit).

Auch für die Pressefreiheit gilt, dass sie ihre Grenzen dort findet, wo sie andere in ihrer Würde und Unversehrtheit beschädigt. Journalisten legen den Begriff der Pressefreiheit aber gern so aus, dass sie nahezu alles veröffentlichen dürfen (egal ob Lüge oder Wahrheit, Ehrverletzend oder nicht, Hetze oder Analyse) und für Konsequenzen fühlen sie sich eher gar nicht als weniger verantwortlich. KZ hat sich als journalistischer Scharfrichter aufgespielt. Es ist sehr leicht, zu behaupten, dass sich doch jeder selbst ein Bild zu dem von KZ geschriebenen bilden kann. Wenn Du selbst mal Opfer solcher Schreiberlinge geworden bist, oder Empathie mit den Opfern journalistischer Hetzjagden entwickelst, wirst auch Du feststellen - das Du das Bedürfnis verspürst, Dich wehren zu wollen. Gaydoul hat dies getan. Da er kein Journalist ist, sucht er Wege, die ihm zur Verfügung stehen. Dass in den letzten Jahrzehnten KZ nicht in irgendeinen „Unfall“ mit einem Spieler verwickelt war, bei dem sich ein Schläger an seinem Kopf wiedergefunden hat (was dann den Möglichkeiten des Spielers entsprochen hätte), verwundert sowieso. Gaydoul hat dabei wahrscheinlich ebenso wenig wie KZ gegen Strafrechtsnormen verstoßen.

Es ist zu kurz gesprungen, auf den „bösen“ Milliardär verbal einzuprügeln oder Verlegern fehlende Eier zu unterstellen. Ein Verleger besitzt ebenfalls die Freiheit, veröffentlichen zu lassen, was er will. Er kann auch Verträge machen, mit wem er will. Das tun Verleger seit Anbeginn ihres Berufsstandes. Es ist keine Einschränkung der Pressefreiheit, wenn Sachen von KZ von einzelnen Verlegern nicht veröffentlicht werden. Unter dem quitschbunten Wimpel der Pressefreiheit glauben Journalisten anscheinend Anspruch auf Vergütung zu haben – egal was sie schreiben, als wäre ihre Entlohnung so eine Art Sozialhilfe für Abiturienten, die zu faul sind, einem ehrlichen Beruf nachzugehen. KZ kann vor wie nach schreiben was er will – ob ihm noch jemand Geld dafür aushändigt – ist eine ganz andere Frage. Niemand muss!

Anstatt hier einzig auf Gaydol einzuprügeln oder Verlegern fehlende Eier zu bestätigen, sollte nach meiner Meinung der journalistische Berufsstand den Fall zum Anlass nehmen, sich selbst zu hinterfragen inwieweit sich seine Profession einer Berufsethik stellt und diese auch lebt. Nimmst Du Berufsethik als Messlatte, bewirkt das Handeln von Gaydol nur, was die Journalisten im Fall KZ längst selbst hätten tun müssen. Das Geschrei der Journaille in diesem Fall erinnert mich aber zusehends an das Gebell getroffener Hunde. Für mich ist es ein Treppenwitz, aus KZ ein bemitleidenswertes Opfer böser Mächte zu machen. Er ist das Opfer seiner Tat.
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