Original geschrieben von: Mick
Schon erstaunlich, wie einer mit dieser Herkunft so zum Züziplauderi mutieren kann:

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Vielleicht ist das gar nicht so schwer?

Hier der "Versuch einer Annäherung an einen durchschnittichen Schweizer Jornalisten"
(Natürlich alles rein fiktiv!)

Der Journalist S. B. war schon immer ein etwas trauriger Mensch. Träume – Träume hatte er immer, aber deren Einlösung im Leben verlor sich immer so schnell wie die vom Sturm getriebenen Wolken über den engen Bergwänden des Wallis. Hier war der kleine S. (nennen wir ihn doch Samuel) daheim. Aber auch sehr allein. Es war seltsam, immer waren die anderen Mädchen und Buben in seinem Alter etwas schneller, lauter, beweglicher. Nicht im Kopf. Im Kopf war Samuel immer ganz vorn dabei. Nur nie in der Realität. Die hübschesten Mädchen übersahen ihn sowieso, ihn den Knaben aus dem Hinterwald. Und die, in die er wirklich verschossen war, die getraute er sich nie anzusprechen.
Er wollte das ändern. Radikal. Gut – so radikal war dann das Studium an der MAZ in Luzern nicht. Auch Luzern ist nicht gerade der Hot-Spot der Journalistischen Weltgemeinschaft. Aber die Träume – ja die Träume waren wieder da. Von Luzern aus das ganze Wallis erobern, als investigativer Top-Journalist des Walliser Boten. Das waren die Träume des studierenden Samuel. Es waren keine Träume von der großen Welt. Es waren keine Träume über seine persönliche Einmischung in die großen gesellschaftlichen Fragestellungen unserer Zeit. Er dachte schon da immer etwas kleiner. Er wollte lieber journalistisch etwas „fresches junges“ machen im Wallis – vielleicht etwas mit Tieren?

Irgendetwas muss dann passiert sein. Samuel begab sich auf Praktika über die Grenzen der Schweiz hinaus nach München und Frankfurt. Gut – auch das sind nicht zwingend die Brennpunkte des gesellschaftlichen oder weltpolitischen Geschehens, aber zumindest konnte er bei der grün-linken SZ lernen, wie man seine verlorenen Träume in melancholische sprachliche Bilder fassen kann.
Und dann kam auch das Glück zurück – in Form einer Anstellung als Sportjournalist bei der NZZ.

Aber ach – auch hier hatte er es jetzt dauernd mit Leuten zu tun, die in ihrem Beruf talentierter waren als er in seinem. Und vor allem – die viel mehr Geld verdienten als er. Dieses Gefühl des Neids, er konnte es nicht mehr verbergen. Da war z.B. dieser NLB-Hockeyspieler aus Olten. Samuel wusste erst gar nicht wo das war. Aber aus einem Buch von A.C., dessen literarische Zusammenfassung er googeln konnte, hat er dann wirklich Alles erfahren. Und da sollte einer glücklich sein? Da sollte einer Freunde haben, mit denen er sich gerne traf, mit denen er feierte und wo er einfach bleiben wollte. Und der Typ kleidede sich auch noch einfach so, wie er es wollte. Der Samuel musste immer aufpassen, dass er die neuesten Trends aus Berlin und Madrid nicht verpasste! Und die Brille mit dem Fensterglass, die ihm diese intellektuelle Tiefe im Erscheinungsbild versprach, war ja auch schon ganz schön teuer. Und eine Freundin hatte dieser Hockeyspieler auch! Wie konnte das sein, das der Typ vielleicht viel glücklicher und freier war als der Samuel? Es brach ihm geradezu das Herz! Aber am schlimsten war, dass dieser Hockey-Typ, der schon dauernd mit seinen Kumpels, solche wie sie der Samuel nie hatte, Hockey spielen konnte, auch noch genug Zeit und Kraft hatte, einem Beruf nachzugehen, mit dem man durch ordentliche Arbeit Geld verdienen konnte. Der brauchte nicht dutzende mieß bezahlte Praktika und befristete Anstellungen um etwas zu werden! Da wurde es dem Samuel zu viel – da musste es aus ihme heraus, all die Trauer, die Demütigung, der Neid und die Einsicht um den Verlust all seiner Träume - da musste er einen vernichtenden Artikel schreiben.

Und es waren noch nicht mal Tiere dabei!


Also das ist natürlich alles total fiktiv und hat mit dem, der diesen Artikel über Aeschlimann verfasst hat nix zu tun! War nur mal so ein Versuch, ob solche Artikel schwer zu schreiben sind.


Bearbeitet von Alter Preusse (08/10/2013 12:25)
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