Nach dem Arosa-Spiel sind viele gute Beiträge geschrieben worden. Viele von ihnen wiederspiegeln auch meine Gedankengänge.
Nach den Testspielen war ich voller Hoffnung und mehr als nur zufrieden. Die Mannschaft zeigte ein erfrischendes, schnelles Eishockey und spielte mindestens auf Augenhöhe mit Gegnern wie Seewen und Thun. Klar, es waren Testspiele. Aber die Fortschritte waren enorm! Umso fragwürdiger ist der bisherige Saisonverlauf.
In den ersten sechs Spielen traf man auf Huttwil, Lyss, Thun und Arosa (drei von diesen vier Spielen auswärts!). Der Spielplan war unglücklich und hart. Dass man da unter den aktuellen Umständen zu Beginn der Saison noch als Verlierer vom Eis geht ist keine grosse Überraschung.
Was mich aber nachdenklich stimmt ist die Tatsache, dass praktische keine Fortschritte gegenüber dem Frauanfeld-Spiel zu erkennen sind. Die Mannschaft fällt jeweils komplett auseinander und sogar die Körpersprache der Spieler zeigen keine gute Aussichten. Defensiv wie Offensiv als Kollektiv ungenügend. Nach spätestens zehn, zwölf Minuten liegt die Mannschaft jeweils immer mit mindestens 0:1 zurück.
Jetzt gibt es solche die sagen, dass man dann Mannschaften wie Düdingen, Bülach, Bellinzona oder Franches schlagen muss. Auf letztere trifft der SCL morgen im Schoren. Jetzt frage ich mich, ist es dann automatisch ''einfacher'' die Punkte gegen solche Teams einzufahren, nur weil man das Gefühl hat, dass diese Team einigermassen in Reichweite des SCL liegen?! Ich bin der Meinung NEIN!!
Ich habe selbst über zwanzig Jahre Mannschasftssport betrieben. Viele Fans stellen es sich zu einfach vor. Es ist nicht einfach, in diesen Spielen auf Abruf Punkte einzufahren, nachdem man in den vorherigen Spielen überfahren wurde und praktisch nichts zusammenpasste!
Stellt euch vor, man schiesst einen Menschen in das Gehege eines Tigers. Ohne Wissen und ohne gegliche Hilfsmittel. Von aussen schaut man nun zu, wie sich dieser Mensch zu wehren versucht. Irgendwann kann man erkennen, dass der Mensch so auf Dauer keine Chance gegen den Tiger hat. Spätestens ab diesem Zeitpunkt wäre es angebracht, dem Menschen zumindest Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen, durch welche er entlastet und unterstützt wird.
Genau so sieht es aktuell beim SCL aus. Die Mannschaft hat ein verdammter Druck auf den Schultern! Die jungen Spieler müssen nicht nur mit einer von A-Z zusammengewürfelten Mannschaft konkurrenzfähig sein, sondern müssen den erfolgreichsten Swiss League-Club der letzten 12 Jahren am Leben und somit in der MHL halten!
Mir ist durchaus bewusst dass es aktuell sehr schwierig ist geeignetes Hilfsmittel sprich Spielermaterial auf dem Markt zu finden. Aber es gibt immer Lösungen!
Aus diesem Grund liegt die Verantwortung auch beim Club! Es wäre in der jetzigen Situation alles andere als fair, wenn man der Mannschaft nach dem bishergigen Saisonverlauf und der daraus gewonnenen Erkenntnissen keine Hilfsmittel zur Verfügung stellt!
Die Gegner in den nächsten drei Spielen heissen Franches, Bülach und Düdingen. Wie ich oben bereits geschrieben habe sind Punkte auch gegen diese Teams in der aktuellen Form alles andere als selbstverständlich. Wenn man aber auch da mindestens zweimal als Verlierer vom Eis gehen sollte wirds ganz schwierig!
Es geht weiter! Wir stehen alle hinter dem Club und der ganzen Mannschaft! Wir singen weiterhin für unsere Farben