Heute in der Wiler-Nachricht
Es ist das legitime und vor allem demokratische Recht, dass ein Verein über seine Zukunft selber bestimmen und abstimmen kann und soll. So gesehen ist der Entscheid des EHC Uzwil, künftig mit dem EC Wil keine Fusion voranzutreiben, auch verständlich und aus Sicht der Mitglieder an der HV mehrheitlich auch so gewollt. Allerdings verkündete noch vor vier Wochen Interimspräsident, Roger Hadorn, und die beiden EHC Uzwil-Mitglieder einer allfälligen Fusions-Kommission, Reto Müller und Reto Leuenberger, unmissverständlich an einer Presseorientierung, «Entweder ganz oder gar nicht», und dass der Vorstand des EHC Uzwil hinter einer möglichen Fusion stehe, zumal die Anfrage im Februar auch vonseiten der Habichte kam. An der HV machten dann aber Roger Hadorn und die Mehrheit des Vorstandes eine Kehrtwendung. Treibende Kraft im Vorfeld und an der HV war Roger Hadorn, der die Anwesenden verunsicherte, anstatt transparent zu informieren. Das Votum aus dem Plenum, dass das Prozedere einer Erpressung gleiche, ist leider nicht ganz von der Hand zu weisen. Denn nur wenn der EHC Uzwil eigenständig bleibe, würden Gönnergelder des neuen Club 1941 fliessen und nur dann werden sich die Vorstandsmitglieder weiter zur Verfügung stellen. Abgestimmt wurde nicht wie in Wil: einer Kommission grünes Licht zu geben und ein Fusionskonzept zu erarbeiten, sondern über Fusion Ja oder Nein und dann über eine mögliche Zusammenarbeit mit dem EC Wil im Nachwuchsbereich. Das Vorgehen erschien mir eher wie ein Rückenschuss für die Eishockeyzukunft, vor allem für den Nachwuchs, denn die Vertrauensbasis wurde damit arg in Mitleidenschaft gezogen. Auf Uzwiler Seite hielt man sich nicht an vorherige Abmachungen. Da muss ich einer Stimme aus der HV recht geben: «Wie sollen wir das unseren Jungen erklären, dass wir «Alten» es nicht fertigbringen gemeinsam an der Zukunft zu arbeiten?Hermann Rüegg
Wiler Nachrichten vom Donnerstag, 21. Juni 2012