Guggsch du.

Team Wallis - HC Davos (NLA)
Resultat: 0:8 (0:2 0:4 0:2)
Ort: Graben, Sierre
Zuschauer: 3245
Schiedsrichter: Massy; Blatter, Tscherrig
Tore: 6:24 Sykora (Grossmann) 0:1; 15:57 Rizzi (Sejna) 0:2; 21:56 Sejna (Sciaroni) 0:3; 25:40 Sykora (Taticek) 0:4; 26:40 Sciaroni (Sejna) 0:5; 38:27 R. von Arx (Bürgler) 0:6; 44:35 Sykora (Steinmann) 0:7; 56:58 Steinmann (Sykora, Taticek) 0:8.
Strafen: 1 x 2 Minuten gegen das Team Wallis; 2 x 2 Minuten gegen Davos.

Team Wallis: Zerzuben (34. Schoder); Heldstab, Anthamatten; Dällenbach, Snell; Gartmann, Summermatter; Wiedmer, Portner; Dolana, Zeiter, Triulzi; Wirz, Cormier, Jinman; Reber, Bonnet, DiPietro; Tremblay, Füglister, Furrer.

HC Davos: Genoni (Ersatz: Giovannini); Stoop, Forster; Ramholt, Grossmann; Jan von Arx, Guerra; Untersander, Geiger; Bürgler, Reto von Arx, Wieser; Sykora, Neuenschwander, Taticek; Scarioni, Rizzi, Sejna; Kuonen, Steinmann, Willi.

Bericht von Lars Gansäuer

Es waren eben doch zwei verschiedene Welten; zumindest in der Chancenauswertung: Die besten Spieler der B-Clubs aus Sierre und Visp trafen als Team Wallis auf den HC Davos, der ohne allzu grossen Druck und taktische Zwänge dennoch für einen deutlichen Unterschied sorgen konnte. Tore von Sykora und Rizza sorgten schon im ersten Drittel für den zahlenmässigen Unterschied. Nicht, dass es Einbahnstrassen-Hockey gewesen wäre, doch gerade der Speed in der neutralen Zone oder vor allem die Kaltblütigkeit und Routine vor dem Tor sorgten auf der Matchuhr, in der Rubrik "Spielstand" für klare Verhältnisse.

Die Walliser hatten auch im Mittelabschnitt ihre Chancen, doch Sejna erhöhte bald auf 0:3 und wäre Goalie Zerzuben nicht bereits in guter Form, wäre ein zweistelliges Resultat fast schon zur Spielhälfte möglich gewesen. Bezeichnend, dass die Gastgeber jeweils selbst gute Chancen besassen, aber im Gegenzug jeweils der Treffer auf der anderen Seite fiel. Das 0:4 erzielte Wes Snell gleich selbst und nach gleicher Entstehung markierte auch Scarioni bald den fünften Volltreffer. Das 0:6 gelang den Bündnern dann vor der zweiten Pause sogar noch in eigener Unterzahl.

Auch im dritten Drittel traten die Gäste das Gaspedal nicht mehr bis auf das Bodenblech durch. Einige Ausrufezeichen genügten für Szenenapplaus der 3245 Zuschauer. Vorderhand beim 0:8 durch Steinmann war sehenswert, weil gleich mehrere Walliser Spieler den Kompass zur richtigen und rechtzeitigen Gegneraufnahme verloren hatten. Mit diesem Spielstand und grossem Schlussapplaus endete dann die Premiere.

Interessanter als dieses Spiel an sich waren die vielen kleinen Anekdoten rund um diese Premiere eines gemeinsamen Teams des EHC Visp und des HC Sierre: Vorab beim VIP-Anlass, zu dem neben diversen Sport- und Politikgrössen auch die Trainer und Vereinsfunktionäre anwesend waren. Alle sprachen sie vom ersten Schritt einer Vision hin zu einer Fusion. Ohne dies persönlich zu bewerten: Im Stadion widerspiegelte sich dieses Bild: Die Sitzplatztribünen waren voll, doch die beiden Fanlager waren nur spärlich besetzt und grössere Teile der Stehplätze blieben leer. Als dann noch einige besonders spontane Fans in Minute zehn mit "Hopp Visp!"- Rufen vergeblich auf Komplimente hierfür warteten, passte es ein wenig zu diesem ganz besonderen Anlass. Wie man sich dann aber so richtig daneben benimmt, stellten dann die Sierre-Fans eindrücklich unter Beweis: 60 Minuten lang schwiegen sie, um anschliessend den Kantonsnachbar mit wenig liebevollen Gesängen eindeckten.

Seitens des HC Davos gab es dann sogar noch ein Debut: Der Walliser Raphael Kuonen, der seinen Vertrag in Siders gerade erst auflöste, um in Amerika sein Glück zu versuchen, trug plötzlich das Dress der Steinböcke. Schlägt Arno Del Curto zu und holt sich den Junioren-Internationalen ins Landwassertal?

Doch zurück zum Geschehen in der Grabenhalle. Dort regten sich die überwiegend Welschen Zuschauer alsbald über den Trainer Bruno Zenhäusern auf, wohlgemerkt ein Visper mit Oberwalliser Heimat. Im Powerplay schickte Zenhäusern immer wieder Visper Spieler auf das Eis und liess Routiniers wie Di Pietro, Snell, Jinman, Cormier und andere zumeist draussen. Das Gegentor in Überzahl sorgte erstmals für einige lautstarke Ausrufe.

Und dennoch: Wirtschaft, Politik und Funktionäre stehen grösstenteils hinter der Idee einer intensivierten Zusammenarbeit mit einer grossen Vision als Ziel. Für Arno Del Curto war jeodch klar: "Wenn im Wallis die beiden gossen Clubs zusammenspannen, kann ich heute schon sagen, dass jede NLA-Mannschaft, die bei Martigny die grosse Kurve in das Haupttal nimmt, mit einem mulmigen Gefühl weiterreist. Für die Liga und das einhockeybegeisterte Tal wäre es eine unglaubliche Bereicherung."

Interessante These der letzte Satz.

Man hats gestern gesehen. Zwischen einem NLA Club und der NLB herrscht doch noch eine ziemlich grosse Differenz.

Behaupte jetzt zu sagen, alleine haben weder der HC Sierre, noch der EHC Visp eine Chance, auf längere Zeit in der NLA zu verblieben. Und aus de 1 Liga strebt vehement der HC Red Ice den Aufstieg an.

Es war definitiv ein Galaspiel, ohne sportlichen Wert.

Die Frage nach einem HC Wallis wird ja nicht erst seit gestern gestellt. Die Rivalitäten zwischen den drei Clubs (Visp, Siders und Martigny) werden es wohl kaum je erlauben, dass man einen HC Wallis sehen wird.

Für einen solchen hypothetischen Fall braucht es zudem eine NLA-Halle, welche nach dem Ausstieg der Visper aus dem kantonalen Projekt eh eine Vision bleiben wird.

Ein NLA Club im Wallis würde nur Sinn machen, wenn alle Kräfte zusammengelegt werden. Ansonsten sehe ich bei keinen der drei Clubs momentan das Potential, sich in der NLA langfristig behaupten zu können. Am ehesten noch bei Martigny, wenn die Russen weiter Geld buttern und eine Halle aufstellen. Unter normalen Umständen werden die Walliser "nur" NLB Hockey sehen in den nächsten 20 Jahren.

Zum Spiel wurde alles geschrieben.
Auch über die "Tubla" hinter dem Tor...
Eine Frechheit war die Ankündigung, dass die Spieler nach dem Shakehands für Autogramme bereit seien.
Einige junge Fans warteten längere Zeit vor den Kabinen um dann zuzusehn, wie die meisten Spieler wortlos und in verschiedene Richtungen die Halle verliessen und enttäuschte Fans zurückliessen!

[quote=vision04]...es zudem eine NLA-Halle, welche nach dem Ausstieg der Visper aus dem kantonalen Projekt eh eine Vision bleiben wird.... /quote]

Da ist wohl nie jemand ernsthaft dabei gewesen. Man (Martigny,Siders und Visp) hat sich die kantonalen Vorschläge angehört. Mehr war da wohl nicht.

Oder meinst du, Siders oder Martigny wären mit einem kantonalen Projekt einverstanden gewesen, wenn die Halle in Niedergesteln gebaut worden wäre?

@Vischper:

Martigny war gemäss Informatonen des Nf gar nicht mit am Tisch und weiter hält der Nf François Genoud mit einem Zitat fest, dass die Gemeinde Siders mit einer Lösung am Bahnhof Gampel hätte leben können.

Man kann immer über ernsthaft oder nicht diskutieren. Aber wenn es um Summen in dieser Höhe geht, erwarte ich von den Gemeinderäten schon, dass man solche Optionen ernsthaft prüft.

Martigny hätte man aber so oder so einbeziehen müssen, sonst wären die, bei einem Projekt im oberen Teil des Wallis, nachträglich beim Kanton auch vorstellig geworden.

Un das die Gemeinde Siders mit einer Halle in Gampel hätte leben können, glaube ich auch sofort. Aber eben die Gemeinde und nicht der Verein und das Umfeld....

Ganz klar. Martinach hätte man miteinbeziehen müssen.

Die Vereine müssen halt zwangsläufig sich mit dem zufrieden geben, was ihnen die Gemeinden anbieten. Schliesslich sind es ja die letzteren, welche die Hallen betreiben und bezahlen müssen.

Wenn man sich vor Augen führt, dass eine Halle im Raum Gampel lediglich 15 km entfernt von den heutigen Standorten liegt, ist es bedenklich, dass man keine Lösung findet, welche alle Partner zufriedenstellt. Umso mehr, da die heutigen ÖV Verbindungen im Wallis auf dieser Strecke top sind.

Ich nehme an das der HC Sierre und der EHC Visp Miete an die Gemeinden zahlen müssen für die Benutzung der Hallen. Wenn nicht dann seid ihr echt verwöhnt. Den von solch "paradiesischen Zuständen" einer gratis Hallenbenutzung können wir in Basel nur träumen...

Bin der Meinung dass Visp keine Miete begleichen muss...

aha - interessant! in dem fall überweisst der ehc visp jedes jahr aus einer laune heraus einige franken an die grm? sorry, aber deine aussage ist einfach nur ... - kurzum falsch!