Ich dachte, für die Saisonanalyse ist ein eigener treat besser, als alles in den vom letzten Match zu posten.

Was ich vom gesehenen halte, habe ich schon an anderer Stelle gepostet.

Es gibt gar nix darüber zu diskutieren, wie die Saisonziele erreicht wurden. Genau Null, kein bisschen, niejente, nix wars.

Heute entzündet sich die Diskussion an genau einer Person. Und es vollkommen klar, ein Sportchef muss sich nach so einer Saison kritische Fragen gefallen lassen. Der Sport ist in der Organisation genau sein Verantwortungsbereich.

Für mich hatte aber die Mannschaft über die gesamte Saison das vermissen lassen, was man von Sportlern verlangt. Fokus auf ein gemeinsames Ziel. Woran lag das? Nur am Sportchef? Wieso kommen "gestandene" Ausländer nach Olten (wie Polansky) und müssen dem Team zeigen, was Professionalität bedeutet? Für mich fehlte in dem Team der Fokus auf das vom Verein ausgegebene Ziel. Beweise? Schaut Euch noch mal die Video-Porträts einzelner "Führungsspieler" aus dieser Saison an. Gibt es da einen Hinweis, dass die das Ziel haben, Meister zu werden? Der EHCO war gut, weil dort die Frau arbeitet, der Weg von Züri nicht so lang war, die Auswärts-Reisen nicht zu lange dauern, man sich auf die Kariere "danach" prima vorbereiten kann. Dazu kommen eine Reihe Spieler, die genau wissen, dass sie im Fall eines Aufstieges nicht genügen, aber in Olten ihr ganzes Hockey-Leben verbracht haben. Warum sollen die auftsteigen wollen. Die müssten sonst ihr ganzes Leben umstellen, wenn Sie weiter Hockey auf NLB-Niveau spielen wollen. Die Summe zerstörte für mich die Hingabe der Mannschaft gegenüber dem Ziel der Organisation.
KK hat diese Mannschaft zusammen gestellt. Hätte man das sehen können? Diese Frage muss er beantworten Auch in der Trainerfrage war sein Handeln mindestens der Nachfrage wert. Erst das Team zusammenstellen und dann Mansi präsentieren, ist zumindest für mich genau verkehrt herum. Aber wie gesagt, dass ist meine Meinug.

Aber sind das die einzigen Problemfelder? Der Verwaltungsrat präsentierte sich in desolater Verfassung. Der interne Streit, der Abgang von Benvi auf Zeit, die chaotische Vorbereitung der GV und wie ist das eigentlich mit der Kapitalerhöhung herausgekommen? Aber vielleicht habe ich da ja was verpasst. Glaubt wirklich jemand, dass das am Rest der Organisation unbemerkt vorbeigegangen ist?

Für mich steht der EHCO man Scheideweg. Die Saison muss eine Delle ins Budget geschlagen haben - mindestens was die Zuschauerzahlen anbelangt. Aber auch wenn man sich sonst als wirtschaftlich proper präsentiert - Sponsorengelder sind immer ein Wechsel auf die Zukunft. Sponsoren sind bereit, Geld in den Verein zu investieren, in der Erwartungung, dass daraus das sportlich Bestmögliche dabei heraus springt. Hat man diese Hoffnungen in den letzten zwei Jahren erfüllt? Gibt es gute Argumente, die Sponsoren für die neue Saison zu motivieren? Wer welche hat, darf sie hier gerne veröffentlichen. Die Vermutung, dass nach der sportlichen, nun auch eine wirtschaftliche Seitwärtsbewegung einsetzt, ist sicher nicht ganz unbegründet.

Die Herausforderungen für die neue Saison sind also riesig. Ob die mit KK zu meistern sind, hat der VR zu entscheiden. Aber es ist genau dieser VR! Dem traue ich eher populistische, dem öffentlichen Druck folgende Kurzschlussentscheide zu, als strategische Richtungsweise. Benvi steht vor dem Abgang. Es wäre menschlich verständlich, wen er eine tagespolitisch opportune Entscheidung trifft, und keine auf Zukunft.
Der EHCO braucht einen Sportchef. KK ist besser als keiner. Die Alternative hat für mich ein klares Anforderungsprofil:
- selbstbewusst
- ohne Oltner Altlast
- mit Mut und dem Durchsetzungsvermögen unbequemen Entscheidungen zu treffen
- mit Erfahrung und Bindung im Schweizer Eishockey

Gibt es den, dann kann man gerne tauschen. Will man den erst 6 Monate lang suchen- gute Nacht EHCO 17/18.

Ein paar ungute Zeichen stehen für mich schon an der Wand. Der Abgang von Wüst, der sich für den EHCO zerissen hat und die Vertragsverlängerung um 3 Jahre von Truttmann (in 5 PO-Partien 3 Punkte). Letztgenannter steht in der kommenden Saison unter massiven Druck. Wie ist Truttmann bislang mit Druck umgegangen? Gerne lasse ich mich total positiv überraschen.
Schon vor Jahren hat man versucht, mit Fesser, Wiebe eine Mannschaft aufzubauen. Das ist misslungen. Warum ist das nicht aufgegangen? Liegt das wirklich nur an den Beiden, oder auch an der Art, wie die Arrivierten mit Ihnen umgegangen sind? Für mich war der Versuch charmant, vielleicht naiv, weil die etaplierten Schweizer die jungen Ausländer haben auflaufen lassen.

Was ist nach meiner Meinung zu tun?
Zuerst muss sich der VR zusammenraufen und sich klar zur strategischen Ausrichtung bekennen - dass schließt als VR ein intensives wirtschaftliches Engagement ein.
Gibt es einen Sportchef, der obiges Anfordrungsprofil erfüllt - bitte morgen engagieren, ansonsten, lasst es wie es ist.
Gemeinsam mit Gus das Team von den oben genannten ausmisten und eine Mannschaft mit Perspektive und ohne Rücksicht auf bestehende Seilschaften aufbauen. Das heißt auch, Spieler mt Vertrag auszuleihen. In Polen oder Rumänien gibt es auch Hockey-Ligen. Im nächsten Jahr den NLB-Meister als Ziel auszugeben wäre für mich brunsendumm.

Mehr oder weniger fällt mir nicht ein.
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