Niederlage ohne Konsequenzen ?

Das traurigste noch rasch vorweg:
Der von «rosaroten Brillenträger» umsorgte Stapleton (tut mir leid für seine Familie …) welcher seinen Abgang nicht aus persönlichen Gründen erwirkte, sondern weil er selber bemerkte, dass er keinen Schuss Pulver wert ist und dem das Wort Leistung auf dem Eis ein Fremdwort war, durfte die heutige GCK-Schmach leider nicht mehr miterleben …. jetzt können dann alle jene, die ihm grosse Tränen nachweinten, bald nachlesen ob er in der DEL bis Ende Saison noch das eine oder andere Törli schiesst…

Wahrscheinlich fährt heute Abend der hockeybeseelte Profikritiker mit Gus im gleichen Fahrzeug von Küsnacht nach Hause und tröstet diesen ob der unglücklichen Niederlage am Zürichsee. Ist doch kein Problem Gusi, experimentiere du nur weiter, die Quali ist ja eh nur ein Nebenschauplatz und in den Playoffs, da bin ich mir zu 100% zig sicher, wirst du dann ganz sicher keine Linien mehr durcheinander wirbeln und an der Band dem Del Curto nacheifern oder sogar hie und da auch mal explodieren …
Das gleiche wird der von einigen Fans so arg kritisierte Coach mit sein armen Schäfchen im morgigen Training machen. Er wird vorher allen über’s Haar streicheln und sich entschuldigen, dass er Tags zuvor nichts unternehmen konnte. Und die armen Kerle werden aufgrund der harten Programms am Wochenende ganz sicher 30 Minuten früher zum Duschen entlassen…

Zur Sache. Derzeit liegt Olten zwar (noch) auf Platz zwei, doch das Barometer zeigt einen Wetterumschlag an, nachdem das Team schlecht in die letzte Phase der Qualifikation gestartet ist. Ich mache mir ob der bald beginnenden, wichtigsten Phase der Saison,
ernsthafte Sorgen, weil absolut keine Entwicklung im Team zu erkennen ist. Es geht mir auch keinesfalls darum, pauschal Kritik auszuüben, doch die momentane Verfassung lässt wenig Gutes erahnen.

Olten konnte diese Saison gefühlte 90% aller der Siege nur aufgrund der individuellen Klasse einzelner Spieler einfahren und dies zusätzlich mit viel, viel, Dusel! Ich habe heuer einen Grossteil aller Heimspiele gesehen und dabei – leider – feststellen müssen, dass dieses Team, trotz einiger guten Spieler, extrem labil und anfällig ist. Kein einziger Gegner wurde klar domminiert: Lag das Team mal im Vorsprung, neigte man wieder dazu, überheblich zu werden und prompt war der Vorsprung weg. Kein einziger Gegner konnte dermassen dominiert werden, wie das heute den GCL mit Olten gelang! Wenn auch nur das kleinste «Lüftli» wehte, indem z.B. ein Gegner ein intensives Forechecking betrieb und obendrein noch hart auf den Körper spielte, herrschte sofort grosse Panik. Das Team fiel komplett auseinander und kein einziger Spieler wusste mehr, was zu tun war. Von einem Konzept, einem System weit und breit nichts zu sehen! Anstatt die Burschen zu wecken und eine Gegenstrategie zu entwickeln/einzuleiten, lief der Schwede weiterhin gemütlich auf dem Bänkli auf und ab und nahm das Geschehen zur Kenntnis. Man frage doch mal den Vater eines aktuellen Spielers, was er von seinem Coaching hält! Er wird euch sagen, dass er es gerne diese Saison noch einmal erleben möchte, dass dieses Team vom Chef zielorientiert und straff geführt resp. gecoacht wird!!

Kein einziger «neuer oder alter Spieler» im Team konnte heuer seine gewohnte Performance erreichen. (Ausgenommen die Mischler u. tw Rytz) Ich will auch keine Ausreden hören wegen der Verletzten. Die gibt es in jedem Team und Olten hatte diesbezüglich wirklich Pech. Dies war einer Kontinuität sicherlich nicht förderlich, doch wenn ein Coach seinem Team ein «Kleid» verpasst und ein einfaches System spielen lässt, so können dies gegen Ende der Quali selbst auch die Ersatzspieler. Doch wenn dieses System eben nicht existiert, wird reines Hauruckhockey geboten, welches wir die ganze Saison in unüblichem Mass vorgesetzt bekommen. Die Gedankengänge des Coaches sind vielfach nicht erklärbar. Wer einen McClement auf den linken Flügel verbannt, wo er aufgrund seiner läuferischen Defizite zu versauern droht, versteht entweder rein gar nichts von Hockey oder er bastelt an etwas herum, wovon er selber nicht weiss, was er eigentlich basteln will.

Die Verantwortlichen haben zu Beginn der Saison alles nur denkbar möglich unternommen, um einen Neustart zu lancieren. Die erhoffte Entwicklung trat im bisherigen Verlauf der Saison leider (noch) nicht ein. In Sachen Ausländer müssen eben diese Entscheidungsträger rasch über die Bücher gehen und endlich erkennen, dass man neue Spieler nicht ab Papier engagiert. Es bedarf eines Anforderungsprofiles, welches letztendlich zu 2/3 erfüllt sein muss. Der potentielle Spieler muss mindestens 2 – 4 x live gesehen werden, um adaptieren zu können, ob dieser in die NLB passt! Man spricht von einem prototypischen NLB Ausländer. Dabei sollen doch auch Leute miteinbezogen werden, die von dieser Sache etwas verstehen und beratend zur Seite stehen können.

Es gab diese Saison schon genügend Tauschobjekte. Daher würde ich den aktuellen Coach stützen, jedoch mit ihm Klartext sprechen in Bezug auf das Auftreten des Teams. Morgan Samuelson hat es bezüglich des Spielers Herzog von den ZSC Lions absolut richtig gesagt: Es ist beschämend und eine Sauerei, dass ein Spieler «chlönt», man müsse ihm wieder mal gehörig Feuer unter dem A… machen. Doch exakt diese Problem haben wir beim EHCO. Nach der heutigen Schmach darf man keines Falls zur Tagesordnung übergehen.
Da man bezüglich Einstellung und Wille – meines Wissens – auch schon von Geschäftsführung Einfluss genommen hat, muss nun der Coach Massnahmen einleiten. Und die müssen einen Weckruf auslösen. Bekanntlich ist das Haarstreicheln jedoch nicht das richtige Rezept. Jetzt müssen die Burschen mal richtig leiden und Zusatzschichten leisten! Und das nächste Mal werden diese verdoppelt, wenn man sich – wie heute – einfach gehen lässt und dafür nur ein Lächeln übrig hat!

Was bringt uns die Zukunft? Meine Gefühle sind gemischt!