Hauchdünn am Coup vorbei – Der SC Bern verliert in der Overtime gegen die New Jersey Devils

Von Roman Badertscher

Heute Abend kam es in der ausverkauften PostFinance-Arena zur Affiche SC Bern gegen die New Jersey Devils. Die New Jersey Devils erwischten wie erwartet den besseren Start, doch der SCB steigerte sich vor allem ab Beginn des Mitteldrittels und fand jeweils eine klare Antwort auf die nur knappe Führung der Nordamerikaner. Schlussendlich verlor der SC Bern hauchdünn in der Verlängerung.

Im ersten Drittel nahmen die Gäste aus New Jersey das Zepter in die Hand, was zu erwarten war. Bereits in der zweiten Spielminute zischte ein Hammerschuss von Ben Lovejoy am Tor von Leonardo Genoni vorbei. Kurz darauf konnten sich die Berner durch Tristan Scherwey ein erstes Mal in Szene setzen. Gaëtan Haas konnte nach einem Fehler in der Devils Verteidigung beinahe vor dem Tor abstauben. In der siebten Minute traf Andy Green nach einer Hereingabe von Miles Wood zum 0:1-Führungstreffer. Die Berner blieben bis zu einem Entlastungsangriff von Simon Moser und Thomas Ruefenacht ständig unter Druck. Je eine Überzahlsituation brachte kein weiteres Tor, Stefan Noesen war mit seinem Ablenker am 0:2 aber nahe dran.

Nach der Pause ging es ganz schnell. Der Puck fand den Weg ins Drittel der Gäste, Simon Moser stand frei vor Keith Kinkaid und traf nach nur 26 Sekunden zum 1:1-Ausgleich. Da waren die Devils-Spieler mit dem Kopf wohl noch in der Garderobe. Es wurde nun lauter im Stadion und Bern versuchte gegen Keith Kinkaid nachzusetzen. In der 25. und 28. Minute leisteten sich die Devils die nächsten Aussetzer. Es folgten zwei Powerplays für den SC Bern, die jedoch keine grosse Gefahr für die New Jersey Devils darstellten. Zu Spielhälfte bereitete Nico Hischier einen Schuss vor, Kyle Palmieri scheiterte am überragend spielenden Leonardo Genoni. In der 33. Minute wurde Genoni ein zweites Mal bezwungen. Lovejoy traf nach Vorlage von Pavel Zacha. Nach dem 1:2 sorgten Scherwey mit einem Alleingang und Jan Mursak mit einem Schlenzer für viel Torgefahr. Gegen Ende des Mittelabschnitts nahmen die US-Amerikaner wieder Fahrt auf. Bis zur Pause kombinierten sich unter anderem Travis Zajac und Miles Wood durch die SCB-Abwehr. Der Puck landete am Lattenkreuz, bei den restlichen Torschüssen konnte sich Leonardo Genoni mehrmals auszeichnen.

Das Schlussdrittel startete verhalten. Schön zu sehen war, wie Verteidiger Sami Vatanen an der blauen Linie mit einer sehenswerten Täuschung den heranstürmenden SCB-Stürmer alt aussehen liess. Leonardo Genoni war auch in den folgenden Spielminuten unter Beschuss, doch der Berner Goalie hielt sein Team nach wie vor im Spiel. In der 49. Minute wurde Gregory Sciaroni nach einer Behinderung an Goalie Keith Kinkaid auf die Strafbank geschickt. Die Hischier-Linie stand auf dem Eis und Taylor Hall sorgte dafür, dass Nico Hischier sich mit drei Torschüssen in einer Überzahl gut in Szene setzen konnte. Nun ging es hin und her, für Bern kamen Mark Arcobello und Simon Moser zu weiteren Versuchen, den Ausgleich zu erzielen. Nico Hischier scheiterte in der 58. Minute bei 2 gegen 1 an der Berner Verteidigung. Praktisch im Gegenzug erzielte Mark Arcobello auf Zuspiel von Calle Andersson das viel umjubelte 2:2.

In der Verlängerung dominierte der SCB und kam durch Arcobello, Ruefenacht und Scherwey gleich zu drei Hochkaräter um das Spiel zu entscheiden. In der 64. Minute verlor Scherwey den Puck im Angriffsdrittel und Taylor Hall vollendete mit einem schönen Solo zum 2:3-Sieg für den Favoriten.

Nach dem Spiel waren wir auf Stimmenfang:

Tristan Scherwey: „Im Grossen und Ganzen war es ein gutes Spiel von uns. Ich glaube, wir haben im Spiel eine gute Balance zwischen Genuss und Fokus aufs Spiel gefunden. In diesem Freundschaftsspiel haben wir alles gezeigt und den Willen gehabt, das Spiel auch zu gewinnen. Am Ende hat es dann knapp nicht gereicht.“

Kari Jalonen (Head-Coach SCB) „Wir haben das Spiel genossen. Die Organisatoren haben einen grossartigen Job gemacht. Ich denke, die Fans haben den Eishockey-Abend ebenfalls genossen. Im Spiel hatten wir sehr viel Respekt vor dem Gegner. Für viele Spieler war es ein einmaliges Erlebnis, woraus wir viel für die Zukunft lernen und mitnehmen können.“

SC Bern – New Jersey Devils 2:3 n.V. (0:1, 1:1, 1:0, 0:1)

PostFinance-Arena. – 17‘031 Zuschauer. – SR: Wiegand/Meier, Kovacs/Cameron.

Tore: 5:54 Greene (Wood) 0:1. 20:26 Moser (Arcobello) 1:1. 32:57 Lovejoy (Zacha) 1:2. 57:51 Arcobello (Andersson) 2:2. 63:57 Hall 2:3.

Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen den SC Bern, 3-mal 2 gegen die New Jersey Devils.

Head-Coaches: Kari Jalonen (SC Bern), John Hynes (New Jersey Devils).

SC Bern: Genoni (Ersatz: Caminada); Almquist, Kamerzin; Blum (A), Krueger; Beat Gerber, Andersson; Marti, Burren; Moser (C), Arcobello, Ruefenacht; Heim, Ebbett (A), Mursak; Scherwey, Haas, Sciaroni; Grassi, Berger, Jeremi Gerber.

New Jersey Devils: Kinkaid (Ersatz: Lack); Mueller, Vatanen; Greene (C), Severson; Butcher, Lovejoy; Santini; Hall (A), Hischier, Palmieri; Johansson, Zacha, Bratt; Wood, Zajac, Dea; Coleman, Boyle, Noesen; Quenneville.

Bemerkungen: SC Bern ohne Kämpf, Bieber, Untersander (alle verletzt), Colin Gerber, Fogstad Vold (Farmteam/Swiss League). New Jersey Devils ohne Schneider (verletzt), Gryba, Stafford, Blackwood (alle überzählig).

Schüsse aufs Tor: 14:29 (3:16, 7:9, 4:4)

Ehrung der drei besten Spieler:

3rd best player: Mirco Mueller (New Jersey Devils)

2nd best player: Leonardo Genoni (SC Bern)

1st best player: Nico Hischier (New Jersey Devils)

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