Ein Shorthander fürs Finale

Von Pascal Zingg

Nach dem EHC Olten ziehen auch die SCRJ Lakers ins Finale der Swiss League ein. Die Rapperwiler mussten heute einmal mehr alles in die Waagschale werfen um den HC Ajoie in deren Festung mit 2:1 zu bezwingen. Bitter für die Jurassier war die Tatsache, dass Sven Lindemann den entscheidenden Treffer 151 Sekunden vor Schluss in Unterzahl erzielen konnte.

"Wir spielten im Boxplay, die Scheibe ging aus dem Drittel und Corsin Casutt lief einen Konter. Ich wusste, dass ich mitgehen musste um einen allfälligen Abpraller zu verwerten", meinte Sven Lindemann zur entscheidenden Situation. Die Intuition täuschte den Bündner derweil nicht. Weil Casutt von Jordane Hauert noch entscheidend gestört wurde, prallte die Scheibe vom Pfosten nebens Tor. Da Sven Lindemann aus spitzen Winkel schiessen muss, drehte er sich um die eigene Achse und traf auf spektakuläre Art und Weise.

Der Treffer war ein Stich ins Herz der Ajoulots. Sie hatten auch heute alles Versucht und gingen bereits nach 110 Sekunden in Führung. Roman Hrabec war etwas glücklich an die Scheibe gekommen und traf durch die Beine von Melvin Nyffeler, der sich gerade am Verschieben war. Beflügelt von diesem 1:0 waren die Ajoults während 30 Minuten das klar bessere Team. Mit aufopferndem Kampf konnten die Jurassier beinahe vergessen machen, dass sie heute ohne Jonathan Hazen antreten mussten. Zum Verhängnis wurde den Ajoulots schliesslich, dass sie in ihrer Sturm und Drang Periode keinen weiteren Treffer erzielen konnten. Stattdessen war es Cedric Hüsler, der die Scheibe in der 38. Minute in drei Anläufen ins Tor stocherte.

Waren die Ajoulots durch das erste Tor beflügelt, powerten nun die Rapperswiler. So waren die Jurassier zum Ende des zweiten Drittels stehend K.O. Den Lakers kam offenbar entgegen, dass sie Konsequent mit vier Linien spielten. Weniger gut für den SCRJ war der Zeitpunkt der zweiten Pause. So konnte sich der HC Ajoie noch einmal sammeln. Mit aufgeladenen Batterien kamen die Jurassier im letzten Drittel zu diversen guten Chancen. Immer wieder sündigte man aber im Abschluss. Insbesondere Philip-Michael Devos wurde seiner Rolle als Topscorer nicht gerecht, so schoss er bei seinen Alleingängen (47. und 60.) zwei Mal am Tor vorbei. Statt 2:1 für die Ajoulots hiess es deshalb 151 Sekunden vor Schluss 2:1 für den Gegner aus Rapperswil.

Diesen Vorsprung brachten die Rosenstädter trotz der Chance von Devos über die Zeit. Die Rapperswiler sicherten sich damit die Finalqualifikation. Auf dem Weg in dieses Endspiel lernten die Lakers wohl ihre wichtigste Lektion: Sie begannen spätestens ab dem fünften Spiel Playoff-Hockey zu spielen. "Es ging ganz klar über den Kampf. Ajoie ist eine gute Mannschaft, die uns vor schwierige Aufgaben gestellt hat. Wir haben jedoch über alle vier Linien gekämpft und uns die Siege damit auch verdient", meinte Sven Lindemann im Anschluss. Trotz dem Sieg gegen den ewigen Konkurrenten aus der Ajoie, war auch für Lindemann klar, dass sich die Lakers im Finale nochmals steigern müssen. "Olten hat Titelverteidiger Langenthal in fünf Spielen bezwungen, das zeigt wie gut sie sind", meinte Sven Lindemann. Der Bündner bestätigte dabei auch, dass mit Rappi und Olten die beiden Mannschaften mit dem grössten Potential im Finale stehen. Man braucht daher kein Prophet zu sein, wenn man im Finale zwischen den SCRJ Lakers und dem EHC Olten von einer erneut knappen Serie ausgeht.