Langnau revanchiert sich in Kloten

Von Rolf Schwarz

Eine faire und sehr ausgeglichene Partie, wo es für beide Teams nur noch halbwegs um etwas ging, können die SCL Tigers mit dem Glück auf ihrer Seite knapp mit 3:4 Toren für sich entscheiden.

Der 37-jährige, langjährige NLA-Spieler Reto Kobach, welcher zuletzt zwei Saisons bei Olten spielte, bevor er auf diese Saison zu Winterthur kam, trainiert seit der Olympia-Pause bei der ersten Mannschaft von Kloten mit und läuft heute an der Seite von Kellenberger in der ersten Verteidigung auf. Dies weil Back krankheitshalber abwesend ist. Ansonsten tritt das Heimteam gegenüber gestern unverändert an. Bei den Gästen aus dem Emmental sind Nüssli und Neukom neu auf der Verletztenliste, dafür sind Thuresson und Peter zurück im Team der Tigers.

Kloten beginnt mit etwas mehr Puckbesitz und macht mehr fürs Spiel in den Startminuten. Kurz nach Ablauf der ersten Strafe gegen die Gäste schlenzt Kuonen die Scheibe an Verteidiger Kobach vorbei und weil der Puck noch etwas seltsam verspringt, wird Klotens kanadischer Olympia-Goalie eher unglücklich erstmals bezwungen.

Langnau ist unterdessen auch ein paar Mal sehr gefährlich vor Poulin aufgetaucht und eigentlich fehlen der ausgeglichenen Partie einfach noch mehr Tore. Weit weg vom nächsten Treffer sind aber beide Teams nicht.

Marchon profitiert von einem Abspielfehler Langnaus in der eigenen Zone und hat Zeit, sich Punnenovs zu nähern und kann mit einem Hammer aus relativ kurzer Distanz genau 6 Minuten nach dem Langnauer Führungstreffer den Ausgleichstreffer markieren. Aber noch vor der ersten Pause kann Langnau nochmals vorlegen. Einen Konter schliesst Dostoinov auf Zuspiel von Elo perfekt ab und stellt die Ein-Tore-Führung wieder her.

Es geht gleich wieder zur Sache im Mittelabschnitt und Praplan heimst sich eine Strafe ein wegen Behinderung. Das Heft nimmt aber Kloten in die Hand: Lanciert von Ramholt entwischt Trachsler, bedient den mitgelaufenen Grassi mustergültig und dieser haut die Scheibe nur 13 Sekunden nach der Strafe gegen Praplan mit einem Shorthander unter die Latte zum Klotener Ausgleich.

Erstmals in Führung geht Kloten nach einem Treffer von Leone, welcher durch Obrist steil lanciert alleine auf Punnenovs ziehen und diesen rechts oben bezwingen kann. Dem Treffer voran ist allerdings ein weiteres Überzahlspiel gegangen, bei welchem die Klotener wie schon im ersten Drittel sehr harmlos agierten und erneut weniger gefährlich sind als bei numerischem Gleichstand. Langnau macht’s allerdings nicht besser und kann seinerseits die ebenfalls zweite Gelegenheit zum Powerplay auch nicht nützen. Die nach wie vor ausgeglichene Partie geht mit dem knappen Vorsprung von Kloten, welches im Mitteldrittel auch dank klar mehr Torschüssen die Führung an sich reissen, in die zweite Pause.

Langnau nutzt die erste Gelegenheit im letzten Abschnitt in Überzahl zum Ausgleich. Im Kampf um die Scheibe an der Bande, werden zu viele Klotener Spieler angezogen und dadurch steht Thuresson plötzlich mutterseelenalleine und kann einschiessen. Stoop wirft sich zwar noch in den Schuss, wird aber ob dieses Geschosses von Thuresson nicht unglücklich darüber sein, dass er davon nicht getroffen wurde… Wie die meisten Treffer zuvor bereits entsteht auch der 7. Treffer der Partie aus einem schnellen Konter heraus. Es ist wieder an der Reihe von Langnau und es ist diesmal Captain Pascal Berger, welcher das Zuspiel von Johansson verwerten kann.

Gestern noch glücklos, so steht das Glück heute eher auf Langnauer Seite. Nicht, dass sie den Sieg gestohlen hätten, aber die Partie hätte ebenso gut zu Gunsten von Kloten ausgehen können.

Die Positionen waren ja in den Grundzügen eigentlich schon bezogen. Kloten bleibt das Schlusslicht und dank Ambris Sieg über Zug ist der Rückstand auf die Leventiner wieder auf 10 Punkte angewachsen. Die SCL Tigers können indes den 9. Tabellenrang behaupten und so einer entspannten Platzierungsrunde entgegensehen.

Telegramm

EHC Kloten – SCL Tigers 3:4 (1:2, 2:0, 0:2)

SWISS Arena, Kloten - Zuschauer: 4'805 - Schiedsrichter: Urban/Weber, Abegglen/Fluri; - Tore: 09:02 Kuonen 0:1; 15:02 Marchon 1:1; 18:50 Dostoinov (Elo) 1:2; 20:57 Grassi (Trachsler, Ramholt; Ausschluss Praplan!) 2:2; 35:25 Leone (Obrist) 3:2; 42:42 Thuresson (Johansson; Ausschluss Grassi) 3:3; 50:43 Berger P. (Johansson) 3:4.

Schussverhältnis: 24:25 (9:11, 10:2, 5:12)

Strafen: 3 x 2 Minuten gegen Kloten, 2 x 2 Minuten gegen Langnau.

PostFinance Topscorer: Hollenstein für Kloten, Elo für Langnau.

Kloten: Poulin; Kobach; Kellenberger (A), Egli, Bäckman; Stoop, Ramholt; Harlacher, Kparghai; Bader, Santala, Marchon; Bozon, Sallinen, Praplan; Grassi, Schlagenhauf, Hollenstein (C); Obrist, Trachsler (A), Leone.

Langnau: Punnenovs; Zryd, Seydoux; Huguenin, Blaser; Lardi, Erni; Randegger; Elo, Gagnon, Dostoinov; Thuresson; Johansson, Berger P. (C); Kuonen, Gustafsson, Berger N.; Gerber (A), Albrecht (A), Peter.

Bemerkungen: Kloten ohne Abbott, Bieber, Bircher, Lemm und Weber (alle verletzt) sowie Back (krank) und Saikkonen (überzählig); Langnau ohne Barker, Stettler, Nüssli und Neukom (alle verletzt) sowie Erkinjuntti (überzähliger Ausländer); 45’ Lattenschuss Praplan; 58:36 Timeout Kloten; Kloten ab 58:36 ohne Torhüter; Best Player Kloten: Grassi; Best Player Langnau: Dostoinov.