Strafenreiche Partie wird im Penaltyschiessen entschieden

Von Roman Badertscher

Im heutigen letzten Qualifikationsspiel sah man ein ausgeglichenes Spiel, viele Strafen und ein Penaltyschiessen zum Geniessen.

Die Startphase des ersten Drittels gehörte ganz klar dem vorzeitigen Qualifikationssieger. Als die erste Strafe ausgesprochen wurde, fackelten die Berner nicht lange und erzielten nach schönem Passspiel das 1:0 durch Simon Moser. Zuvor kam bereits Thomas Rüfenacht zu einer Topchance! In einer Einzelaktion kurze Zeit später gelang den Gästen durch Noah Rod via Bubentrick den schnellen Ausgleich. Die Berner liessen sich nicht beirren und kamen durch André Heim zu einer erneuten guten Möglichkeit, in Führung zu gehen. Die Genfer hielten dem Druck stand und brachten das 1:1 bis in die Pause.

Das Genfer Spiel wurde immer aggressiver, doch der SCB drückte weiter und kam durch Mark Arcobello in der 26. Minute dank einem herrlichen Schuss ins hohe Eck zum verdienten 2:1. Eine doppelte Überzahl konnte das Team von Kari Jalonen allerdings nicht ausnutzen. Zum Teil wurde das aggressive Spiel der Gäste in Checks umgewandelt, die hart an der Grenze waren und auch schon gepfiffen wurden. Weiter war das Mitteldrittel ausgeglichen.

Genève-Servette erwischte den deutlich besseren Start in den Schlussabschnitt. Es dauerte nur gerade mal 34 Sekunden bis Jeremy Wick einen Schuss von Daniel Vukovic auf Pascal Caminda ablenken und im Nachschuss erneut ausgleichen konnte. Nur drei Minuten später gelang Genfs Neuverpflichtung Michael Keränen das 2:3 und sorgte damit für die erstmalige Gästeführung in diesem Spiel. Der SCB reagierte prompt und sorgte mit einem platzierten Schuss von André Heim, nach schöner Vorlage von Mason Raymond, für den Gleichstand. In der 50. Minute kam es wegen überaus heftigen Unsportlichkeiten seitens der Genfer zu einer Strafenflut, welche sich bereits im Mitteldrittel abgezeichnet hat, und somit zu vier Minuten Powerplay für Bern. Wenn das in den Playoffs so weiter geht, müsste über eine kurzfristige Vergrösserung der Strafbank nachgedacht werden. Nach 60 Minuten blieb es beim 3:3 und es folgte die Verlängerung.

Der erste gefährliche Angriff wurde durch Maxim Noreau ausgelöst und bediente dabei Simon Bodenmann, der an Bays scheiterte. Bezina kassierte in der 63. Minute eine Strafe wegen Stockschlags, Tim Traber durfte seinen Kollegen gleich zur Strafbank begleiten. Er kassierte zwei Minuten plus Spieldauer wegen unsportlichem Verhalten. Der SCB konnte das Überzahlspiel nicht in einen Sieg ummünzen. Nun musste das Penaltyschiessen entscheiden, vor welchem Jalonen kurzerhand den Torhüter wechselte. Beat Gerber durfte an seinem 1000. NL-Spiel auch ran, setzte seinen Hammer aber daneben. Für Bern traf Gaëtan Haas und Simon Bodenmann, für Servette Benjamin Antonietti, Michael Keränen und Jeremy Wick. Damit holten sich die Grenats den Zusatzpunkt.

SC Bern – Genève-Servette HC 3:4 n.P. (1:1, 1:0, 1:2, 0:0, 0:1)

PostFinance-Arena. – 15‘423 Zuschauer. – SR: Stricker/Wiegand, Progin/Wüst.

Tore: 5:10 Moser (Ebbett, Arcobello / Ausschluss Rod) 1:0. 9:08 Rod 1:1. 25:57 Arcobello (Blum, Ruefenacht) 2:1. 40:34 Wick (Vukovic, Simek) 2:2. 43:40 Keränen (Wick, Simek) 2:3. 45:40 Heim (Raymond) 3:3. 65:00 Keränen 3:4.

Penaltyschiessen: Riat -, Gerber -, Antonietti 0:1, Haas 1:1, Rod -, Raymond -, Keränen 1:2, Bodenmann 2:2, Wick 2:3, Noreau -.

Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen Bern, 14-mal 2 Minuten plus 2-mal 10 Minuten Disziplinarstrafe (Rod) gegen Genf.

PostFinance-Topskorer: Ebbett (Bern), Wick (Genf).

Bern: Caminada (Ersatz: Genoni); Blum (A), Andersson; Gerber, Noreau; Krueger, Kamerzin; Burren; Moser (C), Arcobello, Ruefenacht; Kämpf, Haas, Raymond; Hischier, Ebbett (A), Bodenmann; Randegger, Heim, Berger; Meyer.

Genf: Bays (Ersatz: Giovannini); Petschenig, Jaquemet (A); Grossniklaus, Vukovic (A); Bezina, Antonietti; Maillard, Guebey; Simek, Keränen, Wick; Rod, Romy (C), Riat; Douay, Hasani, Holdener; Kyparissis, Heinimann, Traber.

Bemerkungen: Bern ohne Dubois, Untersander (beide verletzt), Pyörälä, Aaltonen (beide überzählig), Wolf, Colin Gerber (beide Swiss League), Scherwey (krank). Genf ohne Mercier, Descloux, Schweri, Almond (alle verletzt), Spaling, Fransson, Rubin, Loeffel, Tömmernes, Da Costa (alle überzählig), Impose (Swiss League), Mayer (krank). – Beat Gerber wird für sein 1000. NL-Spiel geehrt.

Schüsse aufs Tor: 37:25 (12:7, 9:7, 10:11, 6:0)

Schönstes Tor des Abends: 3:3 von André Heim (Bern).

Beste Spieler: Wick (Genf), Gerber (Bern).