Klotener Torflaute führt zu Berner Sieg

Von Rolf Schwarz

In einer sehr fair geführten Partie kann Kloten seine etlichen Chancen wieder nicht nutzen und verliert darum letztlich knapp gegen den Leader Bern, der nicht sein bestes Hockey auspacken musste.

Bei Bern kann Captain Simon Moser erstmals seit seiner Fussfraktur wieder mit von der Partie sein und somit ist deren Team vorständig gesund und komplett. Klotens Situation ist nicht so komfortabel: Sie haben weiterhin mehrere Verletzte und treten gegenüber dem letzten Spiel mit unverändertem Aufgebot an.

Kloten muss eine kleine Strafe überstehen, kommt aber insgesamt im ganzen ersten Drittel zu deutlich mehr Abschlüssen in dieser attraktiven Partie mit temporeichem Hockey und gelungenen Aktionen auf beiden Seiten.

So geht’s auch weiter im zweiten Abschnitt. Man würde bislang nicht glauben, dass hier das Tabellenschlusslicht den derzeitigen Meister und Leader empfängt und das nicht etwa, weil Bern schlecht spielen würde, sondern weil Kloten bislang eine richtig gute Vorstellung macht. Was dem Heimteam allerdings fehlt, um die gute Leistung zu krönen, ist ein Tor. Ein perfekt vorgetragenes Transition Game der Berner führt kurz nach Spielhälfte zum Führungstreffer für die Gäste. PostFinance Topscorer Ebbett schleicht sich vors Tor und kann das Zuspiel von Rückkehrer und Captain Moser unbedrängt einschieben. Kurz vor Drittelsende im Mittelabschnitt spielt der SCB zum zweiten Mal in Überzahl und da wäre in der 39. Minute bei einem Breakaway beinahe der Klotener Anschlusstreffer gefallen. Aber der Schuss des entwischten Schlagenhaufs wird durch den sicheren Genoni gestoppt.

Aber auch der Klotener Keeper zeigt heute Abend eine sehr gute Leistung und unterstreicht dies, als in der 46. Minute Bodenmann alleine auf ihn zu stürmt und scheitert. Wo sich dann drei Minuten vor Ende der Partie noch die Chance ergibt, in Überzahl zu spielen, verlässt Boltshauser gut zwei Minuten vor Schluss sein Tor zugunsten eines sechsten Feldspielers. Aber statt dem Ausgleich mit 6:4 Feldspielern kann Arcobello zum 0:2 Schlussresultat aufs leere Klotener Tor einschiessen.

Bern hat sich sicherlich nicht ein Bein ausgerissen, aber gegen ein Kloten, welches nach wie vor die Tore, die geschossen werden müssten, nicht macht, gerät man ja auch mit etwas angezogener Handbremse nicht gerade unter Druck, vor allem nicht, wenn ja noch ein Genoni im Tor steht. Kloten muss erneut eine bittere Pille schlucken wie schon im letzten Heimspiel gegen die Mutzen. Aber man muss sich abermals wieder selber an der Nase nehmen, weil man es auch heute wieder verpasst hat, eine der zahlreichen Chancen in ein Tor umzumünzen.

Telegramm

EHC Kloten – SC Bern 0:2 (0:0, 0:1, 0:1)

SWISS Arena, Kloten - Zuschauer: 5’231 - Schiedsrichter: Erard/Wiegand; Gnemmi/Küng; - Tore: 31:28 Ebbett (Moser, Hischier) 0:1; 58:59 Arcobello (Ausschluss Gerber! Kloten ohne Torhüter) 0:2.

Schussverhältnis: 32:30 (14:7, 7:13, 11:10)

Strafen: 2 x 2 Minuten gegen Kloten, 3 x 2 Minuten + 10 Minuten (Rüfenacht) gegen Bern.

PostFinance Topscorer: Praplan für Kloten, Ebbett für Bern.

Kloten: Boltshauser (Saikkonen); Kellenberger (A), Bieber (A); Egli, Bäckman; Stoop, Ramholt; Harlacher, Kparghai; Praplan, Santala, Hollenstein (C); Leone, Sallinen, Abbott; Obrist, Trachsler, Marchon; Grassi, Schlagenhauf, Bader.

Bern: Genoni (Caminada); Untersander, Blum (A); Noreau, Gerber; Andersson, Kamerzin; Bodenmann, Arcobello, Rüfenacht; Raymond, Haas, Scherwey; Hischier, Ebbett (A), Moser (C); Berger, Heim, Meyer.

Bemerkungen: Kloten ohne Back, Weber, Lemm, Bircher und Bozon (alle verletzt) sowie Poulin (überzähliger Ausländer); Bern ohne Pyörälä (überzähliger Ausländer) sowie Randegger und Burren (beide überzählig); Kloten von 57:55 bis 58:59 und ab 59:35 ohne Torhüter; Best Player Kloten: Boltshauser; Best Player Bern: Genoni.