Historische Klotener Kanterniederlage gegen den EV Zug

Von Rolf Schwarz

Gleich mit 7:0 Toren putzt der EV Zug die Klotener nieder. Kloten hat von Beginn weg nicht ins Spiel gefunden und je länger die Partie dauert, desto mehr ebnet Kloten den Gästen den Weg zu diesem verdienten Sieg.

Ein Pfostenschuss Shores in der ersten Minute lanciert das Spiel und nach gut zwei Minuten geht der erste Klotener auf die Strafbank. Zug braucht gerade mal 5 Sekunden in Überzahl, um 0:1 in Führung zu gehen. Und nach nur knapp 4 Minuten kommt’s noch schlimmer für die Flughafenstädter: Weber als letzter Klotener Spieler lässt sich in der Rückwärtsbewegung beim Versuch einen neuen Spielaufbau zu initiieren etwas ungeschickt die Scheibe von Zugs Klingberg abknöpfen und dieser erzielt das zweite Zuger Tor. Tirkkonen sieht sich bereits gezwungen, sein Timeout zu nehmen. Auch in der Folge taucht Zug immer wieder gefährlich vor Gerber auf. Kloten hat noch nicht ins Spiel gefunden. Gegen Schluss des Startdrittels kommen die Klotener zunehmend zu besseren Chancen und das Spiel bei numerischem Gleichstand verlagert sich mehrheitlich ins Zuger Drittel.

Kloten kann auch zu Beginn des Mitteldrittels keinen sauberen Spielaufbau gestalten. Das wirkt heute alles etwas konzeptlos. Wo dann auch noch bei doppelter Überzahl nach 5 Minuten im Mitteldrittel das Rezept zum Tore schiessen fehlt, fragt sich so manch einer, wie die Klotener hier noch einmal ins Spiel zurückfinden wollen. Zug zeigt vor, wie’s geht: Blitzschnell wird da von Defense auf Offense umgestellt und kurz vor Spielhälfte schiesst McIntyre gar den dritten Zuger Treffer. Wie schon im ersten Drittel sind die Klotener gegen Ende des Drittels wieder die bessere Mannschaft, aber mit nur guten 5 Minuten pro Drittel lässt sich da gegen die abgeklärteren Zuger nichts ausrichten.

Mutterseelenalleine steht McIntyre, heute Abend Best Player auf Seiten der Zuger vor Gerber und hat alle Zeit der Welt, Zanggers Pass von hinter Gerbers Tor zu verwerten. Es sind da im Schlussdrittel gerade mal 2:38 gespielt. Und keine 90 Sekunden später erhöht Klingberg auf 0:5. Kloten scheint sich aufgegeben zu haben, die ersten Zuschauer verlassen das Stadion noch bevor das 0:6 und das 0:7 fällt. Trotz des überdeutlich klaren Resultates kann die Schuld am Untergang nicht Goalie Gerber in die Schuhe geschoben werden. Es sind heute primär seine Vorderleute, welche einen rabenschwarzen Tag einziehen und nichts auf die Reihe kriegen. Aber auch Goalie Stephan muss ein Kränzchen gewindet werden: Er hat insgesamt 31 Klotener Schüsse pariert.

Beim Lederhosen-Spiel - es liegt knapp einen Monat zurück – konnten die Klotener ihren letzten Heimsieg verbuchen. Es folgten knappe Niederlagen gegen den ZSC, Fribourg und nun heute eine Klatsche gegen Zug. Gründe dafür auszumachen ist schwierig. Klar war Zug gut, aber deren Tore nicht Extraklasse. Die Klotener stehen heute ganz einfach komplett neben den Schuhen und haben’s den Zugern auch gar einfach gemacht. Abhaken, gut essen, gut schlafen und morgen mit neuem Mut gegen den Meister in Bern das heutige vergessen machen, muss die Devise sein.

Telegramm

EHC Kloten – EV Zug 0:7 (0:2, 0:1, 0:4)

SWISS Arena, Kloten - Zuschauer: 4'731 - Schiedsrichter: Mandioni, Vinnerborg; Castelli, Kovacs; - Tore: 02:09 Immonen (McIntyre; Ausschluss Back) 0:1; 03:58 Klingberg 0:2; 28:37 McIntyre (Helbling) 0:3; 42:38 McIntyre (Zangger, Lammer) 0:4; 44:01 Klingberg 0:5; 47:52 Klingberg (Schlumpf) 0:6; 57:09 Diaz 0:7.

Schussverhältnis: 31:00 (5:15, 12:9, 14:15)

Strafen: 2 x 2 Minuten gegen Kloten, 4 x 2 Minuten gegen Zug.

PostFinance Topscorer: Hollenstein für Kloten, Martschini für Zug.

Kloten: Gerber (Nyffeler); Sanguinetti, Frick; Stoop, Weber; Back, Harlacher; Bircher; Praplan, Santala, Hollenstein; Grassi, Shore, Sheppard; Lemm, Schlagenhauf, Kellenberger; Obrist, Homberger, Leone; Bieber.

Zug: Stephan (Bader); Diaz, Morant; Helbling, Grossmann; Schlumpf, Erni; Fohrler, Lüthi; Martschini, Holden, Suri; Klingberg, Immonen, Senteler; Zangger, McIntyre, Lammer; Peter, Diem, Schnyder.

Bemerkungen: Kloten ohne Boltshauser (Winterthur) sowie Ramholt und von Gunten (beide verletzt); Zug ohne Alatalo (verletzt) sowie Haller, Marchon, Geisser, Schmuckli (alle NLB); 00:55 Pfostenschuss Shore; 03:58 Timeout Kloten; Best Player Kloten: Grassi; Best Player Zug: McIntyre.