Roman Wick führt die Lions mit Hattrick zum Sieg

Von Andreas Bernhard

Mit einem strafen- und torreichen Mitteldrittel besiegten die ZSC Lions die Gäste aus Genf klar mit 5:1. Roman Wick schoss die Tore 3, 4 und 5. Die Genfer mussten die Heimreise mit leeren Händen antreten. Sie kamen zu keinem Zeitpunkt einem Punktgewinn nahe

2:4 lagen die ZSC Lions gestern in Genf zurück und gewannen in der Overtime doch noch. Die Servettiens wollten diese Enttäuschung mit einem Auswärtssieg in Zürich gleich wieder vergessen machen. Die Zürcher spielten heute Nachmittag in Retroshirts aus den Saisons 1992/93 und 1993/94. Die Führung der ZSC Lions nach 20 Minuten war hoch verdient. Das 1:0 schmeichelte eher den Genfern. Luca Cunti kam in der zweiten Minute zur ersten grossen Chance der Zürcher im Powerplay. Im Alleingang scheiterte er an Robert Mayer. Zweimal konnten die Lions in Überzahl antreten. Mehr als drei Schüsse aufs Tor der Genfer resultierte daraus nicht. Bei je fünf Feldspielern sahen die Zürcher besser aus. Reto Schäppi in der vierten und Robert Nilsson in der siebten Minute stellten Robert Mayer vor Probleme. Den Schuss von Nilsson konnte der Genfer Goalie gerade noch zwischen Arm und Körper einklemmen. In der 15. Minute kam zunächst Roman Wick in der nahen Ecke nicht an Mayer vorbei, dann verpasste Cunti vor dem Tor einen Querpass von Fabrice Herzog und im Gegenzug hätte das 0:1 fallen können. Nick Spaling scheiterte aus nächster Nähe am wenig geprüften Lukas Flüeler. In der 17. Minute konnten die Zürcher ihre Überlegenheit endlich ausnützen. Morris Trachsler lenkte einen Schlenzer von Patrick Geering unhaltbar zum 1:0 ab.

Verhängnisvolle Genfer Strafen. Roman Wick mit Hattrick

Nach 40 Minuten war die Sache gelaufen. Die Lions führten entscheidend mit 5:1. Doch zuerst mussten sie in der 24. Minute den Ausgleich entgegen nehmen. Mit der ersten Chance der Genfer im Mitteldrittel traf Arnaud Jacquemet, der von den Zürchern vergessen wurde zum 1:1. Tim Traber und Daniel Rubin mussten in der 26. Minute kurz hintereinander auf die Strafbank. Bei doppelter Überzahl konnte Ryan Shannon schlussendlich die Ecke aussuchen und traf zur erneuten Führung. Sieben Sekunden vor Ablauf der zweiten Strafe versenkte Roman Wick die Scheibe zum 3:1. Diese zwei Stafen waren nur der Anfang. Insgesammt wurden im Mitteldrittel 30 Strafminuten ausgesprochen. Am meisten in der 34. Minute. Mattias Sjögren fuhr Robert Mayer um und musste dafür Prügel einstecken. Die Sache resultierte in einem Powerplay für die Genfer, in dem sie Lukas Flüeler mit Schüssen eindeckten. Der Zürcher Goalie liess sich nicht erwischen. Als die beiden Mannschaften wieder vollzählig waren, verlor Jonathan Mercier an der offensiven blauen Linie die Scheibe an Wick, der seinen Vorstoss mit dem 4:1 abschloss. In der 38. Minute wurde Pius Suter für Behinderung bestraft. Nicht nur von den Schiedsrichtern sondern auch von Robert Mayer, der wohl immer noch wütend über die Aktion von Sjögren war und zur Selbstjustiz schritt. Damit ging es mit je vier Feldspielern weiter und nicht mit einem Powerplay der Genfer. Den zusätzlichen Platz auf dem Feld nutzten die Zürcher und spielten die Genfer komplett aus. Am Ende passte David Rundblad auf Roman Wick, der ein offenes Tor vor sich hatte und zum lupenreinen Hattrick traf.

Robert Mayer hatte nach diesen Aktionen genug und erschien im letzten Drittel nicht mehr auf dem Eis. Die Genfer Feldspieler waren mit Ersatzmann Christophe Bays nicht sehr nett und liessen in den ersten Minuten des Schlussdrittels gleich zwei Einzelvorstösse von Rundblad und Suter zu. Bays bestand beide Prüfungen. David Rundblad, der sich heute in hervorragender Spiellaune zeigte, spielte sich in der 46. Minute durch die Genfer Abwehr und musste sich erst von Bays geschlagen geben. Servette bemühte sich, wenigstens das Schlussdrittel für sich entscheiden zu können. Doch die Zürcher standen in der Verteidigung weiterhin meist gut und sonst war Lukas Flüeler zur Stelle. Die grösste Chance auf einen Treffer im Schlussdrittel hatten durch Severin Blindenbacher doch wieder die Lions. Der Zürcher Verteider traf in der 53. Minute den Puck nicht wunschgemäss, was Bays erlaubte, mit dem Beinschoner gerade noch an die Scheibe ran zu kommen.

Schüsse aufs Tor: 39:21 (18:4, 15:6, 6:11)

Turnover def. Zone: 7:4 (2:1, 4:3, 1:0)

Mannschaftsaufstellung:

ZSC Lions Flüeler (Ersatz: Schlegel); Geering, Blindenbacher; Phil Baltisberger, Rundblad; Marti, Seger; Guerra; Thoresen, Shannon, Chris Baltisberger; Wick, Sjögren, Nilsson; Herzog, Cunti, Suter; Kenins, Trachsler, Schäppi.

Genève-Servette HC Mayer (40. Bays); Ehrhardt, Loeffel; Fransson, Jacquemet; Kast, Mercier; Petschenig, Chuard; Riat, Romy, Schweri; Douay, Slater, Traber; Spaling, Rubin, Simek; Impose, Heinemann, Leonelli.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Hächler, Karrer, Siegenthaler, Künzle und Pestoni.

Gèneve-Servette HC ohne Wick, Massimino, Antonietti, Vukovic, Détraz, Almond und Rod.