Kein Jubiläumssieg für die Lakers

Von Pascal Zingg

Vor genau 70 Jahren wurde der damalige SC Rapperswil gegründet. Im Jahre 2015 wollte man diesem Ereignis mit einem Jubiläumsanlass gedenken. So fand am Nachmittag ein Legendenspiel statt, bei welchem bekannte NLA-Grössen wie Stacy, Roest, Gilles Thibaudeau oder Mike Richard gegen die Stars aus der NLB spielten. Am Abend sollte schliesslich das Highlight gegen den HC Fribourg-Gottéron folgen. Die Saanestädter stecken jedoch selbst in einer schwierigen Situation, weshalb sie die Punkte nicht einfach wegschenken wollten.

Auf Grund der Jubiläumskulisse waren die Lakers heute speziell motiviert. Da störte es auch nicht, dass Plüss die Fribourger in der fünften Minute in Führung brachte. Walser im Powerplay (7.) und Pedretti mit einem abgelenkten Schuss (14.) sorgten für die schnelle Reaktion und die viel umjubelte Wende. Der tragische Held dieses ersten Drittels war Marc-Antoine Pouliot, der beim Ausgleich auf der Bank sass und das 2:1 mit einem Fehlpass gleich selbst einleitete.

Genau dieser Pouliot war es jedoch, der im zweiten Drittel den Umschwung für die Saanestädter einleiten konnte. Erst fand er Monnet (28.), dann konnte er einen Pass von Mauldin zum 2:3 verwerten (34.). Wieder einmal konnten die Lakers damit nicht an die gute Leistung aus dem ersten Drittel anknüpfen. Viel zu passiv agierte man im zweiten Drittel, so dass es von oben aussah, als würde man um den Rückstand betteln. Zeitweise musste man nun sogar Angst haben, dass den Lakers das Spiel ganz davon schwimmen würde. So lief Marc Abplanalp in der 37. Minute alleine auf Tim Wolf zu und hätte eigentlich das 1:3 schiessen müssen, stattdessen lancierten die Lakers jedoch den Gegenangriff, in welchem Johansson und Schommer nur einem Fribourger gegenüber standen. Der Neo-Rapperswiler spielte dabei den guten Pass auf Johansson, der zum 3:3 ausgleichen konnte.

Mit einem unentschiedenen Spielstand ging es somit ins letzte Drittel, in welchem beide Teams versuchten sich auf ihre Defensive zu konzentrieren. Als einzige gute Chance konnte man deshalb diejenige von Thibaut Monnet notieren, der in der 57. Minute nur die Latte traf. Auf Seiten der Lakers notierte man die guten Chancen derweil in der Verlängerung. So kassierte Pouliot in der 62. Minute eine Strafe. Die Lakers konnte diese Chance jedoch genau so wenig nutzen, wie Danielsson sein Breakaway in der allerletzten Minute. Wieder einmal musste damit das Penaltyschiessen entscheiden. In diesem stand es nach je sechs Schützen 1:1, ehe Pouliot die Freiburger doch noch zum Sieg schoss.

Fribourg kam damit zu zwei Punkten, die es im Kampf um einem Playoffplatz sicher gut gebrauchen kann, zumal der EHC Biel heute gegen Ambrì verlor. Der Abstand beträgt allerdings noch immer sieben Punkte. Auf Seiten der Lakers wird es dagegen immer unwahrscheinlicher, dass man wenigstens die Playouts noch verhindern kann. In der Analyse muss man sich deshalb auf andere Dinge konzentrieren. So präsentierte sich Patrick Schommer heute den Rapperswiler Fans erstmals in einem sehr guten Licht. Die Leihgabe aus Davos glänzte durch Schnelligkeit und Technik. Trotzdem gab sich Schommer nach dem Spiel selbstkritisch: „Es ist gut, dass ich nach zwei Jahren wieder Eishockey spielen kann. Ich kann mich jedoch noch in jeder Beziehung steigern. Ich bin noch viel zu unsicher an der Scheibe und gewisse Automatismen sind auf Grund der langen Pause ebenfalls verloren gegangen. Insofern ist es gut, dass ich hier in Rappi viel Eiszeit kriege.“ Gerade im Hinblick auf die Playouts ist zu hoffen, dass der gebürtige Engadiner diese Automatismen schnell wieder findet. Mit der heute angedeuteten Klasse könnte er ein wichtiger Spieler in der ersten Reihe neben Niklas Persson werden.