Visp gleicht vor ausverkauftem Haus aus

Von Leroy Ryser

Die Visper reagieren im zweiten Ligaquali-Spiel zu Hause und gewinnen gegen Biel mit 5:2. Biel zeigte wenig Leidenschaft, Visp hingegen hatte die Partie grösstenteils im Griff. Eckpunkte waren erneut ihre Chancenverwertung und ein stark aufspielender Matthias Schoder.

Im zweiten Spiel der Ligaqualifikation warteten die Zuschauer in der ausverkauften Litternahalle auf die Reaktion des EHC Visps. Biel konnte im ersten Aufeinandertreffen erwartungsgemäss vorlegen, nun sollten die Walliser gefordert sein. Und tatsächlich: Den Vispern gelang es, wie schon am Donnerstag das 1:0 vorzulegen. In Überzahl nach einem unnötigen Crosscheck von Dario Trutmann war es Roman Botta, der nach einem Abpraller profitieren konnte. Ramon Untersander wehrte zwar zuerst noch auf der Linie hinter Torhüter Rytz ab, scheiterte dann aber am nächsten Visp-Stürmer. Wie schon am Donnerstag kamen die Bieler dann aber besser in die Partie. Der Unterschied aber war, dass Visp die Führung halten konnte. Und das obwohl Untersander den Pfosten traf und Biel während über einer Minute in doppelter Überzahl agierte. Zur Pause war es somit weiterhin 1:0 für die Visper. Noch war nichts verloren, Biel stellte sich nach 20 Minuten aber eher unglücklich an.

Im zweiten Abschnitt glich die Partie rasch dem ersten Abschnitt. Biel hatte die Partie eigentlich sofort im Griff und verfügte prompt über einige Chancen. Sie scheiterten aber gleich zahlreich an Matthias Schoder und auch in Überzahl gelang es ihnen nicht, den Ausgleich zu erzielen. Ganz anders die Visper: Zwar scheiterte Dolana aus einer guten Position nach einem katastrophalen Jecker-Fehler alleine vor Rytz und tatsächlich wurde ihnen sogar nach Video-Konsultation ein Treffer aberkannt, als die Walliser aber in Überzahl agierten demonstrierten sie Kaltblütigkeit. Fey musste auf die Strafbank und bereits 32 Sekunden später schob Alexei Kowalew im Slot zum 2:0 ein. Damit ging es dann auch in die Pause, die Visper konnten mit dem von Biel phasenweise verursachten Druck gut umgehen.

Nachdem in den ersten vierzig Minuten die beiden Teams viele Chancen verpassten ging es im letzten Abschnitt auf einmal drunter und drüber. Als die Bieler zu Beginn in Überzahl agieren, treffen sie 130 Sekunden nach dem Beginn erstmals gegen Schoder. Während die Gäste einen guten Beginn erwischten hatten die Walliser eher mühe. Dies bemerkte auch Kim Collins und nahm sein Time-Out nach 44 Minuten. Und prompt reagierten die Walliser. Keller war es, der mit einem wunderschönen Dribbling zuerst an Joggi vorbeisegelte und wenig später auch noch Rytz zum 3:1 bezwang. Biel nahm aber sofort wieder Fahrt auf und nur 69 Sekunden später war es Haas der nach einem Drehschuss jubelte. Etwas überraschend fand er die Lücke bei Schoder – eine von wenigen. Visp liess sich aber nicht verunsichern und hielt sich an Collins‘ Gameplan. Mit einem weiteren fast schon unglaublichen Tor erhöhten sie sogar wieder auf 4:2. Sandro Wiedmer war es, der von hinter der Linie einfach mal abschloss, Simon Rytz im Bieler Tor sollte es sein, der die Scheibe schliesslich selbst über die Linie schoss.

Dies sollte dann auch die Entscheidung sein. Die Visper und vor allem der stark agierende Matthias Schoder liessen sich bis kurz vor Schluss nicht mehr bezwingen und spielten defensiv sicher und solid. Eine Szene erregte dann aber noch die Gemüter im Wallis. Nach einem herrlichen Kowalew-Dribbling gegen vier Bieler wurde der Russe von Herburger sehr unfair mittels hohem Stock niedergestreckt. Zurecht kassierte er dafür einen Restauschluss, Kowalew blutete aus der Nase und wurde behandelt. Die Partie war damit drei Minuten vor Schluss entschieden. In Überzahl setzte Tomas Dolana der Partie schliesslich die Sahnehaube auf und erhöhte sogar noch auf 5:2. Die Visper Lions haben damit gezeigt, dass sie zumindest zu Hause gegen ein NLA-Team bestehen können. Wie wird Biel darauf reagieren? Am Dienstag geht es im Bieler Eisstadion weiter.

EHC Visp – EHC Biel-Bienne 5:2 (1:0, 1:0, 3:2)

Litternahalle. – 4300 Zuschauer (ausverkauft). – SR: Massy/Rochette, Mauron/Tscherrig. – Tore: 4. Botta (Keller, Wiedmer/Ausschluss Trutmann) 1:0. 38. Kowalew (Sigrist, Dolana/Ausschluss Fey) 2:0. 43. Ulmer (Rouiller/Ausschluss Leu) 2:1. 46. Keller (Heldstab) 3:1. 47. Haas (Fey, Ulmer) 3:2. 50. Wiedmer (Dolana, Desmarais) 4:2. 59. Dolana (Brunold/Ausschluss Herburger) 5:2. – Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Visp. 3mal 2 Minuten plus 1x5 Minuten Spieldauerdisziplinarstrafe (Herburger) gegen Biel.

Visp: Schoder; Leu, Heldstab; Schüpbach, Heynen; Wiedmer, Wollgast; Guyenet; Sigrist, Desmarais, Furrer; Kowalew, Brunold, Dolana; Reber, Keller, Triulzi; Botta, Annen, Alihodzic; Leonelli.

Biel: Rytz; Jecker, Untersander; Rouiller, Joggi; Cadonau, Trutmann; Fey, Moser; Neininger, Kamber, Bourque; Ulmer, Peter, Herburger; Wieser, Kellenberger, Füglister; Beaudoin, Haas, Wetzel.

Bemerkungen: Biel ohne Ehrensperger, Gloor, Gossweiler, Hänni, Tschantré (alle verletzt), Spylo (gesperrt), MacMurchy, Umicevic, Burkhalter, Mosimann, Stämpfli und Bell (alle überzählig). Visp ohne Altorfer, Kowalew, Witschard (alle verletzt) und Vassanelli (überzählig). 3. Triulzi fällt verletzt aus. 16. Pfostenschuss Untersander. 44. Time-Out Visp. 54. Time-Out Biel.